Guidos Masterclass Guido Maria Kretschmer und seine Meisterschüler
Berlin (dpa) - Zu den Anfängen der Karriere von Designer Guido Maria Kretschmer gehört eine Begegnung mit Rockstar Udo Lindenberg.
"Er wurde auffällig", erinnert sich Lindenberg (72) an das Zusammentreffen 1987. "Hab seinen Style in einem kleinen Laden auf Ibiza entdeckt und gleich Bühnendressing für die Panikband und mich bei ihm bestellt. Kaiser Guidos neue Kleider – und hinterm Horizont geht's weiter."
Seit 2012 ist Kretschmer Star der TV-Sendung "Shopping Queen" auf Vox. Er zählt zu den Gesichtern des Senders – und wird dort nun zum Klassenlehrer für Meisterschüler.
In der Sendung "Guidos Masterclass", die Vox von Montag (29. April) an um 20.15 Uhr zeigt, gibt der 53-jährige Modemacher und Moderator sein Wissen an junge Designer weiter. Aus zwölf Kandidaten wählt Kretschmer acht aus, um sie in seiner Meisterklasse zu unterrichten. Auf dem Stundenplan der sechs Folgen stehen Aufgaben vom Entwerfen eines Kleids aus Party-Utensilien bis hin zur Kreation, die vom Stil des Star-Designers Yves Saint Laurent (1936-2008) und von der Stadt Marrakesch inspiriert sein soll.
Für Kretschmer ist die Arbeit als Mentor auch eine mit Professoren-Perspektive: Er will später eine Professur übernehmen. "Ich hatte schon zwei Mal einen Ruf, musste aber schweren Herzens absagen", sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin noch nicht so weit, weil ich zu viele andere Projekte habe. Wenn ich so eine Aufgabe übernehme, will ich die Studenten auch wirklich betreuen", betonte er. "Machen werde ich es auf jeden Fall irgendwann, weil ich weiß, dass ich gut mit Menschen umgehen kann. Außerdem bin ich uneitel genug, begeisterungsfähig für andere zu sein."
In jeder Ausgabe erhält "Guidos Masterclass" auch Besuch von jeweils zwei Gästen, Modedesigner Wolfgang Joop und die Models Tatjana Patitz und Karolina Kurkova sind ebenso dabei wie Moderatorin Palina Rojinski und Schauspielerin Iris Berben. Für die jungen Modemacher wird die Show zur "Design-Competition": Der Gewinner erhält im Finale (3. Juni) 50.000 Euro und eine Foto-Anzeigen-Strecke in der deutschen "Vogue". Außerdem will Kretschmer ihm im ersten Jahr nach dem Sieg mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zum Finale soll jeder Meisterschüler eine Kollektion mit drei Looks vorlegen, die ihn als Designer charakterisieren.
Am Lindenberg-Look würde Kretschmer nichts ändern wollen - "Udo ist eine Marke". Kretschmer: "Er hat seinen Hut und kann sich verstecken, obwohl er da ist - das hat er geschafft." Einmal habe er dem Musiker aber doch von der engen Röhre abgeraten: "Ich war mal mit ihm auf einer Kreuzfahrt in Brasilien, es war ganz heiß und Udo kam raus und wollte im üblichen Outfit an Land gehen", erinnert sich der Designer. Er habe ihm gesagt, dass er sich unbedingt etwas Leichteres anziehen müsse. "Er ging in die Kabine und kam danach im gleichen Look zurück – er hatte nur die Hosenbeine umgekrempelt und meinte: 'Weißt du Guido, mehr Sommer kann ich nicht.' Ich finde, das sagt doch alles. Ich hoffe, er wird 120!"