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"Sing meinen Song": Emotionale Suizid-Beichte von Michael Patrick Kelly


Beichte bei "Sing meinen Song"
Darum wollte Michael Patrick Kelly Suizid begehen

Von t-online, sah

Aktualisiert am 19.06.2019Lesedauer: 4 Min.
"Sing meinen Song": Als Michael Patrick Kelly Anfang zwanzig war, hatte er Suizid-Gedanken.Vergrößern des Bildes"Sing meinen Song": Als Michael Patrick Kelly Anfang zwanzig war, hatte er Suizid-Gedanken. (Quelle: TVNOW / Markus Hertrich)
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Er ist mit der Kelly Family aufgewachsen, hat als Mönch im Kloster gelebt und ist jetzt Solo-Artist: Michael Patrick Kelly spricht bei "Sing meinen Song" über sein Leben – und seine Suizid-Gedanken.

Es ist der Abend des Gastgebers bei "Sing meinen Song". Doch bevor sie zusammen musizieren, fahren Michael Patrick Kelly, Alvaro Soler, Jeanette Biedermann, Milow, Johannes Oerding, Jennifer Haben und Wincent Weiss erst einmal zum Haitauchen. Alle trauen sich, in einem Käfig abzutauchen und die Haie aus nächster Nähe zu beobachten – außer Jeanette Bierdermann, der das Wasser zu kalt ist.

"Ich wollte zeigen, dass ich kein Teenager mehr bin"

Nach diesem Ausflug startet Alvaro Soler den "Sing meinen Song"-Abend mit dem Lied "Happiness" und sorgt damit wieder einmal für gute Laune. Danach ist Jeanette Biedermann mit "ID" dran und Michael Patrick Kelly erzählt, warum er nicht mehr Paddy genannt werden möchte. "Viele Leute hatten mich noch als Paddy, den Mädchenschwarm von der Kelly Family im Kopf. Ich wollte vor zwei Jahren zeigen, dass ich kein Teenager mehr bin, dass ich ein Mann geworden bin und meine Musik sich entwickelt hat."

Er habe sich auch bewusst dazu entschieden, nicht bei der Reunion seiner Geschwister dabei zu sein. "Ich wollte musikalisch einfach nicht mehr zurück, sondern mich weiterentwickeln", erklärt der Sänger, der insgesamt elf Geschwister hat. Einen Titel der Kelly Family, den Michael Patrick selbst noch auf seinen Konzerten singt, nimmt Milow sich danach vor – und performt "One more song" auf eine ganz moderne Art.

Darum wollte Michael Patrick Kelly nicht mehr leben

Johannes Oerding widmet dem 41-Jährigen danach den Song "Hope" auf Deutsch und erinnert Kelly damit an eine Zeit, in der er an Suizid gedacht hat. "Ich war Anfang zwanzig und da hatte ich eine ziemlich heftige persönliche Krise. Ich war depressiv und hatte eine ganz große innere Leere gespürt", sagt er.

Dass es ihm so schlecht ging, habe ganz verschiedene Gründe gehabt. "Ich glaube, einerseits war es ein Burnout – 200 Shows im Jahr, immer dieser Druck, dass man noch einen Hit raushauen musste – innerhalb der Familie gab es viele Streitigkeiten und ich sollte das immer zusammenhalten, das wurde mir dann irgendwann alles zu viel", gesteht er. "Mein ganzer Lebenssinn, mit der Familie Musik zu machen und zu versuchen, Menschen Glück zu bringen, hatte keinen Sinn, weil ich selbst unglücklich war."

Gott sei Dank habe er jedoch noch die Kurve gekriegt. "Es gibt jeden Monat mehr Menschen, die an Selbstmord sterben als an Autounfällen. Im entscheidenden Moment, wo ich mein Leben hätte beenden können, habe ich es nicht gemacht“, erzählt er. "Es gab eine für mich bis heute unerklärliche Einwirkung, ich hab eine Art Gegenwart gespürt. Das war kein Geist oder eine Vision, aber ich habe einfach stark gespürt, dass das nicht der Weg ist."

Bei Michael Patrick Kelly fließen die Tränen

Nach diesem Erlebnis habe ihm eine Psychotherapie geholfen und jetzt ziehe er daraus etwas Gutes: "Ich sehe meine Berufung als Musiker als Verpflichtung an, das, was ich bekommen habe, weiterzugeben." Wie tief ihn dieser Vorfall immer noch bewegt, wird deutlich, als er schon wenige Sekunden nachdem Johannes Oerding den Song anstimmt, ein paar Tränen vergießt.

"Ich hatte nicht vor, nochmal hier den Schlosshund zu spielen und zu heulen. Ich hab auch nicht gedacht, dass ich noch einmal so berührt werde, wie vor zwei Jahren – aber das war unglaublich", sagt er nach dem Auftritt. "Die höchste Kunst ist es, jemanden in der Seele zu treffen und zu berühren – das hat Johannes heute geschafft."

Danach soll Michael Patrick Kelly selbst auf die Bühne und "Bigger Life" performen. "Ich kann nicht, aber ich mach's", scherzt er und spricht danach mit Johannes Oerding, der die Moderation der Show übernommen hat, über seine Klosterzeit. Oerding möchte wissen, ob es stimmt, dass er, bevor er ins Kloster gegangen ist, sein komplettes Vermögen abgegeben und nur einen Notgroschen behalten hat.

Komplettes Vermögen vor der Klosterzeit abgegeben

"Es gibt einen Satz von Jesus, wo er sagt: 'Wer sich verliert, wird sich finden'", sagt Kelly. "Und ich wollte mich als Mensch finden, bin dann ins Kloster gegangen und hab gesagt: 'Jetzt verliere ich alles – meine Kreditkarte, meine Gitarre, meine Familie, meine Beziehungen. Dazu gehört ein gewisses Sterben des alten Menschen", erklärt er.

Passend zu dieser Geschichte gibt Jennifer Haben den Song "Salve Regina" auf Latein zum Besten – einer der absoluten Lieblingssongs von Michael Patrick Kelly aus seiner Klosterzeit. Und auch der nächste Song "Roundabouts", den Wincent Weiss auf Deutsch singt, haut ihn um.


Deswegen kürt er die beiden letzten Lieder auch zu den Songs des Abends. "Da ich der Bestimmer bin, vergebe ich zwei Flöten", sagt er und erklärt Johannes Oerding, dass er ihn so tief berührt habe, dass eine Flöte viel zu wenig wäre. Sein Fazit des Abends fällt daher auch sehr positiv aus. "Ich fand es so toll, dass aus jeder Phase meines Lebens Songs dabei waren. Das war so ein schöner Abend. Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen."

Verwendete Quellen
  • "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" vom 18. Juni 2019
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