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Medien: Wildes Überleben - Geborene Jäger


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Wildes Überleben - Geborene Jäger

Von dpa
12.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein drei Meter langer Komodowaran.Vergrößern des BildesEin drei Meter langer Komodowaran. (Quelle: Attila Balazs./dpa)
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Berlin (dpa) - Der Titel "Geborene Jäger" kann durchaus die Vermutung aufkommen lassen, es handelte sich um bärtige Männer mit Gewehr und Schützenhut, die den Wald durchstreifen, um Wild zu erlegen.

Nein, in der Dokumentation, an diesem Donnerstag (19 uhr) auf 3sat zu sehen, sind es die Tiere selbst, die Jagd auf ihre Artgenossen machen. So ganz der Wahrheit entspricht das natürlich nicht: Kein Löwe, kein Krokodil oder Adler vergreift sich an seinesgleichen, sondern jagt meist schwächere Tiere.

Dazu sind sie von Natur aus gezwungen. Denn nur so können sie ihren Fortbestand sichern. Sie jagen, um zu überleben. Manche sind Spitzenräuber, manche Beutetiere, andere wiederum Jäger und Gejagte zugleich. Sie alle nutzen ihre anatomischen Besonderheiten, entwickeln einzigartige Strategien und beweisen enorme Anpassungsfähigkeit, wenn es darum geht, entweder Beute zu machen oder nicht in die Falle zu tappen. In der freien Wildbahn läuft dieses Spiel seit mehreren Millionen Jahren, so dass sich Jäger und Gejagte in gegenseitiger Abhängigkeit ständig weiterentwickeln.

Die Dokumentation von Andrew Zikking konzentriert sich auf das Handwerk einiger Beutemacher und veranschaulicht in spektakulären wie ungeschönten Aufnahmen, wie einfallsreich sie teilweise vorgehen. Zu den größten Stärken des Films gehört es, dass er sich nicht auf bekannte Jäger beschränkt, sondern auch exotische Arten vorstellt, Tiere, von denen einige Zuschauer vermutlich noch nie etwas gehört haben. Ein solcher Beutemacher ist der Komodowaran, der lediglich auf wenigen indonesischen Inseln zu finden ist. Von der Statur her ähnelt das Raubtier einem Dinosaurier, auch wenn es sich bloß um eine Echse handelt. Dennoch sind Komodowarane, auch Komododrache genannt, mit ihrer Körperlänge von bis zu drei Metern und Giftdrüsen im Unterkiefer furchteinflößende Vierbeiner. Sie verschlingen absolut alles und lassen von ihrer Beute nichts übrig, weder Knochen noch Haare.

Als nicht weniger eindrucksvoll erweist sich die Cantors Riesen-Weichschildkröte in Südostasien. Ihr Jagdrevier ist der Meeresgrund, in den sie sich vergräbt und dort unglaubliche 95 Prozent ihrer Lebenszeit verbringt. Nur zwei Mal am Tag taucht sie auf, um Luft zu holen. Das reicht der rund 50 Kilogramm schweren Schildkröte ohne Hornplatten völlig aus. Wie der Komodowaran gilt sie als ein seltenes Exemplar, das lediglich in tropischen Gewässern existiert und kaum erforscht ist. Um Beute zu machen, braucht die Cantors Riesen-Weichschildkröte nicht viel auszurichten. In ihrem sandigen Versteck sind Nase und Augen so gut wie gar nicht von den bunten Steinchen zu unterscheiden, weshalb sie geduldig wartet, bis Fische nah genug vorbei schwimmen. Sobald der perfekte Moment kommt, schnappt das Raubtier blitzschnell zu.

Tarnung ist auch die Stärke der Kronenfangschrecke, die wie eine Orchideenblüte aussieht und sich daher gerne auf Stängel der Pflanze setzt, um Jagd auf Insekten zu machen. Ob die Tiere Beute machen, hängt von mehreren Faktoren ab. Das versucht der Film mit knappen, aber präzisen Kommentaren zu verdeutlichen. Mal sind es Waffen, die über den Erfolg entscheiden, mal Geschick, Taktik oder Schnelligkeit. Dabei deckt die Dokumentation ein großes Spektrum ab und zeigt Jagdszenen an Land, im Wasser und in der Luft. Voyeuristisch wird es aber nie. Wie die Tiere ihre Beute zerfleischen, sieht man nur in Ansätzen, weil die Kamera zumeist dann das Treiben verlässt, sobald der entscheidende Biss stattgefunden hat.

Wo es passt, sorgt dramatische Musik für zusätzliche Spannung. Solche Unterhaltungselemente spielen jedoch eine untergeordnete Rolle. Das vordergründige Ziel der Dokumentation besteht darin, Wissen zu vermitteln. Das ist den Machern sehr gut gelungen. Man erfährt nicht nur viel über das Jagdverhalten der jeweiligen Arten, sondern erhält auch Informationen, die darüber hinaus gehen.

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