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"Letzte Generation": Liedermacher Konstantin Wecker redet sich in Rage


"Kriminell ist die herrschende Politik"
Liedermacher empört über Umgang mit "Letzter Generation"


16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Liedermacher Konstantin Wecker am Klavier (Archivfoto): In einem Video kritisiert er die bayerischen Behörden scharf.Vergrößern des Bildes
Liedermacher Konstantin Wecker am Klavier (Archivfoto): Er hält nichts von den Razzien gegen die "Letzte Generation". (Quelle: IMAGO/steffen schellhorn www.augenflug)

Der Liedermacher Konstantin Wecker solidarisiert sich in einem Video mit der "Letzten Generation". Darin übt er scharfe Kritik an den Behörden in Bayern.

In einem von den Klimaaktivisten der "Letzten Generation" veröffentlichten Video wendet sich der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker mit einer eindrücklichen Botschaft an die Bevölkerung. Er kritisiert die bundesweiten Razzien gegen Mitglieder der "Letzte Generation" hart. Diese seien nur ein Einschüchterungsversuch von Politikern und Behörden. Es ist nicht sein erster Angriff auf die Regierenden.

"Kriminell ist die herrschende Politik – nicht der Widerstand dagegen", sagt er in der Solidaritätsbekundung auf dem YouTube-Kanal der Klimaaktivisten. Weiter heißt es im Video: "Wir leben in stürmischen Zeiten und die Angriffe von Regierungen und Justizbehörden auf unsere hart erkämpften demokratischen Rechte werden immer unverschämter."

Wecker vergleicht Räterevolution von 1919 mit aktueller Lage

Anstatt Lösungen für den Klimawandel zu entwickeln, würden die Politiker nur auf Diffamierung, Repression und Verfolgung setzen, so Wecker in seiner Botschaft. Die Münchner Koryphäe vergleicht die Handlungen der Regierung sogar mit der Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Jahr 1919.

Damals wollte der Revolutionäre Arbeiterrat eine sozialistische, bayerische Räterepublik installieren, die allerdings von Freikorps und Reichswehrgruppen niedergeschlagen wurde. Gründungsmitglied im Arbeiterrat war unter anderem Bayerns erster Ministerpräsident, Kurt Eisner, der vom Offizier Anton Graf Arco-Valley erschossen wurde.

Wecker sieht im Vorgehen der Regierung Parallelen zur damaligen Situation: "Wieder werden Linke gejagt, Organisationen verboten und Medien von Klimaaktivisten gesperrt". Das Vorgehen der Staatsanwälte sei eine skandalöse "Amtsanmaßung".

Liedermacher fordert mehr Rückendeckung für Aktivisten

Deshalb fordert der 76-Jährige mehr Rückendeckung aus der Gesellschaft für die Klimaaktivisten: "Wir schützen das Leben. Sie schützen nur ihre tödlichen Profite und Privilegien."

In seinem knapp siebenminütigen Monolog stellt sich Wecker auch hinter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Ihr zufolge könnten die Aktivisten die Welt nicht retten, in dem sie sich an die Spielregeln halten. Die Spielregeln müssten stattdessen geändert werden.

Kritik am bayerischen Polizeiaufgabengesetz

Zum Ende des Videos kritisiert der Liedermacher das allgemeine Vorgehen der bayerischen Legislativen und Exekutiven. Eine Rolle spielt dabei insbesondere das 2018 verschärfte bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG). Das erlaubt unter anderem die Anordnung eines "Unterbindungsgewahrsams", also einer Präventivhaft, um Klimaaktivisten von weiteren Aktionen abzuhalten. Diese kann ohne einen Strafprozess verordnet werden und bis zu zwei Monaten dauern.

Die aktuellen Ermittlungen gegen die "Letzte Generation" führt die Generalstaatsanwaltschaft München – wegen einer möglichen Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Konstantin Wecker ist für seine regierungskritische Haltung bekannt. Die Songs des Liedermachers werden zum Teil auf vielen Münchner Volksfesten gespielt – darunter der Song "So a saudummer Tag" aus dem Jahr 1988. In seinem 2021 veröffentlichten Werk "Schäm dich Europa" thematisiert Wecker die, seiner Ansicht nach, kapitalistische Grundhaltung Europas. Er setzt sich im Song gegen Faschismus und Krieg ein.

Verwendete Quellen
  • Video der "Letzten Generation" mit Konstantin Wecker
  • Eigene Recherchen
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