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E-Bike: Für wen sich das Elektrorad eignet – und für wen nicht | Überblick


Großer Überblick
Für wen sich das E-Bike eignet – und für wen nicht

Pro & KontraVon Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 21.03.2024Lesedauer: 5 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

E-Mountainbike auf Tour im Gebirge: Gerade in schwierigem Gelände spielt es seine Stärken aus. Aber es hat auch Nachteile.Vergrößern des Bildes
E-Mountainbike auf Tour im Gebirge: Gerade in schwierigem Gelände spielt es seine Stärken aus. Aber es hat auch Nachteile. (Quelle: Alessandra Eusebio/getty-images-bilder)

Der Komfort ist hoch, das Tempo auch – genau wie Preis und Gewicht: Vieles spricht für ein E-Bike, manches dagegen. Hier sind alle Pros und Kontras.

Besitzer eines E-Bikes lieben die Vorteile ihres Elektromotors, andere spotten über Gewicht und Unhandlichkeit. Recht haben beide Seiten: Vieles spricht für den Kauf eines E-Bikes, aber es gibt auch Argumente für ein klassisches Fahrrad.

Aber für welchen Radler ist das E-Bike eine gute Wahl? Und wer fährt besser mit einem normalen Fahrrad? Hier finden Sie alle Pros und Kontras.

PRO: Für wen sich das E-Bike eignet

Wer genug Geld ausgeben kann

Denn günstig ist ein gutes E-Bike nicht. Zwar kann man in Baumärkten oder anderswo immer wieder auf Schnäppchen stoßen. Kaufen sollte man diese aber eher nicht. Unabhängige Tests, zum Beispiel von Stiftung Warentest, zeigten immer wieder, dass ihre Rahmen, Lenker und Bremsen den auftretenden Belastungen teilweise nicht standhalten können. Auch die Lebensdauer der Akkus und Motoren enttäuschte.

Für ein gutes Modell investiert man mindestens 2.000 Euro. Sonst fährt nicht der Spaß mit, sondern das Risiko. Hinzu kommt, dass E-Bikes mehr Pflege benötigen und Reparaturen teurer werden können.

Ein Gebrauchtkauf ist nicht unbedingt eine Alternative: Der Akku hält etwa 500-1.000 Ladezyklen, verliert dann an Leistungsfähigkeit. Ein neuer Akku kostet einige hundert Euro und macht das vermeintliche Schnäppchen schnell zum teuren Kauf.

Wer nicht so fit ist

Wer nicht mehr ganz so mobil ist oder weniger Ausdauer besitzt, aber das Fahrradfahren nicht aufgeben möchte, kann auf das E-Bike zurückgreifen und verliert dadurch nicht den Anschluss.

Beim Kauf achtet man besonders auf einen geeigneten Rahmen, sodass Auf- und Absteigen keine Probleme macht. Allerdings ist das E-Bike für Ältere nur ratsam, wenn man sich im Umgang mit der Technik und dem höheren Tempo sicher fühlt (siehe unten).

Wer tragen kann

Auf Radtouren sind immer wieder Hindernisse wie Treppen oder sandige Waldstellen zu überwinden, an denen das Fahrrad am besten geschultert wird. Das kann bei einem bis zu 28 kg schweren E-Bike schnell sehr unangenehm werden.

Zum Gewicht kommt hinzu: Viele E-Bikes haben eine ganz andere Rahmengeometrie als normale Fahrräder. Dadurch lassen sie sich oft nur unbequem tragen.

Wer regelmäßig fährt

Besonders im täglichen Einsatz und auf längeren Touren spielt das E-Bike seine Vorteile aus. Der tägliche Arbeitsweg endet nicht im Schweißbad, und auch ein Anhänger für Kinder lässt sich viel leichter ziehen.

Wer nur gelegentlich eine kurze Runde drehen möchte, ist auch auf einem herkömmlichen Fahrrad gut aufgehoben – und spart sich die hohen Mehrkosten des Elektroantriebs.

Wer in schwierigem Gelände fährt

Häufig im Gebirge unterwegs oder mit Gegenwind entlang der Küste? Da bietet ein Elektromotor die ideale Entlastung. Selbst Mountainbikes für den Profieinsatz, Rennräder und sogar Lastenräder, um Kinder oder schwere Güter zu transportieren, sind inzwischen schon mit einem Motor ausgerüstet.

Ist der Akku aber leer, und das ist im Schnitt nach 70 Kilometern der Fall, wird ohne Unterstützung gestrampelt. Denn eine komplette Ladung dauert schon mal vier Stunden. Dann muss die volle Last des Rades allein mit den Waden bewegt werden. Der Technik des Fahrrads schadet das aber nicht.

KONTRA: Für wen sich das E-Bike weniger eignet

Wer Besorgungen macht

Wenn man gerne zum Shoppen radelt und das Fahrrad in der Innenstadt abstellt, ist ein teures E-Bike keine gute Wahl. Zumindest in Großstädten wie Berlin kann es einfach nicht sicher genug angeschlossen werden. Professionelle Banden stehlen Fahrräder selbst vor den Augen von Passanten – und bevorzugen natürlich wertvolle Modelle.

Wer Sport treiben will

Wenn stramme Waden und ein knackiger Hintern gefragt sind, bleibt Ihnen das Strampeln nicht erspart. Der Hilfsmotor lindert die Qualen, aber auch den Trainingseffekt. Andererseits ist auch ein Ausflug auf dem Elektrofahrrad besser als gar keiner. Auch er kurbelt den Kreislauf an und bringt Sauerstoff ins Blut.

Wer keine Möglichkeit zur sicheren Unterbringung hat

Das E-Bike im Innenhof abstellen? Im Gemeinschaftsfahrradkeller oder gar auf der Straße anschließen? Keine gute Idee. Denn dann ist es garantiert bald gestohlen – das kann auch das beste Fahrradschloss nicht verhindern. Das wertvolle E-Bike benötigt einen sicheren Raum – und sei es die eigene Wohnung. Dann aber ist ein Aufzug nötig, um das schwere und sperrige Bike zu transportieren.

Denn auch E-Bikes werden zwar immer leichter, einige Modelle sind kaum schwerer als ein normales Fahrrad. Allerdings kosten sie ein Vermögen. Die meisten Modelle wiegen mindestens 20 kg, viele sind noch schwerer. Das lässt sich kaum vermeiden, weil Akku und Motor zum normalen Gewicht hinzukommen. Außerdem müssen gerade die schnelleren E-Bikes, deren Motor den Fahrer bis Tempo 45 unterstützt, stabiler gebaut sein als andere Fahrräder.

Idealerweise hat der Lagerraum einen Stromanschluss, damit Sie den Akku laden können. Andernfalls ist wichtig, dass der Akku abnehmbar und nicht fest im Rahmen verbaut ist.

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Wer sich nicht sicher fühlt

Immer mehr E-Biker sind in schwere Unfälle verwickelt. In diese Unfälle geraten extrem viele Senioren. Denn durch die Unterstützung des Elektromotors fahren sie viel schneller, als es ihre Fähigkeiten eigentlich erlauben. Das führt schnell zu Kontrollverlust und Stürzen.

Gerade ältere Radfahrer machen sich am besten ganz behutsam mit Technik und Tempo eines E-Bikes vertraut – und entscheiden dann ganz ehrlich, ob sie sich dem Fahrrad gewachsen fühlen.

Wer das Fahrrad im Urlaub nutzt

Auch das E-Bike kann mit auf Reisen gehen – aber dann ist der Transport gut zu planen. Im Flugzeug lässt es sich nicht mitnehmen. Denn die meisten Fluglinien nehmen keine Akkus an Bord, da sie als Gefahrgut eingestuft werden. Bahnreisende bedenken am besten das Gewicht und die Sperrigkeit des E-Bikes, insbesondere an Treppen im Bahnhof.

Am Auto sind Dachgepäckträger alles andere als ratsam. Wegen des Gewichts lassen sich E-Bikes kaum aufs Autodach hieven. Heckträger wiederum müssen auf das hohe Gewicht, den oftmals stärkeren Rahmen und auch auf die häufig größere Länge von E-Bikes ausgerichtet sein. Der vorhandene Träger für normale Fahrräder ist dieser Aufgabe oftmals nicht gewachsen.

Wer zu jung ist

Kinder unter 14 Jahren gehören nicht auf ein E-Bike, da sie die höheren Geschwindigkeiten noch nicht einschätzen können und eventuell die Kontrolle über das Fahrrad verlieren.

Die Alternative

E-Bikes mit besonderer Technik können 4.000 Euro oder mehr kosten. Wer keine extremen Touren fährt, muss nicht so viel Geld ausgeben. Ein relativ günstiges E-Bike – aber kein Billigmodell – genügt alltäglichen Ansprüchen vollkommen. Und wer sich gar nicht entscheiden kann, hat dann vielleicht noch genügend Geld für ein günstiges normales Fahrrad übrig.

Alle PROS und KONTRAS im Überblick

PRO E-Bike KONTRA E-Bike
Macht längere Touren auch im
Alter möglich
Nicht ganz billig
Erleichtert Fahrten in
schwierigem Gelände
Schwer und unhandlich zu tragen
Erlaubt hohes Tempo Braucht sichere Unterbringung
Schwierig in den Urlaub mitzunehmen
Nichts für Kinder

E-Bike, Pedelec und S-Pedelec – die Unterschiede

Jedes Fahrrad mit Elektromotor wird als E-Bike bezeichnet. Und dann unterscheidet man: Kann der Motor das Fahrrad allein antreiben? Oder unterstützt er nur die Trittbewegung des Fahrers? In diesem Fall wird auch vom Pedelec gesprochen. Das Kürzel steht für "Pedal Electric Cycle".

Eine weitere Sonderform wiederum ist das S-Pedelec. Hier unterstützt der Motor den Fahrer bis zu Tempo 45. Vorgeschrieben sind deshalb ein Versicherungskennzeichen und ein Helm. Das S-Pedelec gehört außerdem nicht auf den Radweg, sondern auf die Straße. Auch auf Waldwegen und in Fußgängerzonen, die für Fahrräder freigegeben sind, hat es nichts zu suchen. Beim normalen Pedelec unterstützt der Motor den Fahrer nur bis Tempo 25.

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Verwendete Quellen
  • dpa
  • Eigene Recherche
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