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Wegen Abgasskandal: Razzia bei VW-Töchtern Porsche und Audi


Wegen Dieselskandal
Durchsuchungen bei Porsche und Audi

dpa, Jan Petermann

Aktualisiert am 18.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Porsche-Zentrale in Stuttgart: Ermittler durchsuchten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Büros des Autoherstellers.Vergrößern des BildesPorsche-Zentrale in Stuttgart: Ermittler durchsuchten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Büros des Autoherstellers. (Quelle: Archivbild/Bernd Weissbrod/dpa-bilder)
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Erneute Razzien in der Diesel-Affäre: Nun durchsuchen die Ermittler auch die Zentralen der VW-Töchter Porsche und Audi. Unterlagen werden beschlagnahmt. Unter den Verdächtigten bei Porsche sei auch ein ein Mitglied des Vorstands.

Im Abgasskandal durchsuchen Staatsanwälte und Einsatzkräfte der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern mehrere Objekte des Autobauers Porsche. Die Ermittlungen richten sich gegen Mitarbeiter der Porsche AG wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung, wie die Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilt. Es gehe um mögliche Manipulationen der Abgasreinigung von Dieselautos. Auch bei Audi gibt es Durchsuchungen in Ingolstadt und Neckarsulm.

Ein Porsche-Sprecher erklärt: "Wir bestätigen, dass Ermittlungsbeamte am heutigen Tag Unterlagen in den Geschäftsräumen der Porsche AG in Stuttgart sowie Audi AG in Ingolstadt gesichtet und gesichert haben." Audi und Porsche würden "vollumfänglich" mit den Behörden kooperieren. Die VW-Tochter Audi hatte große Sechszylinder-Dieselmotoren auch an Porsche geliefert, die dort etwa in Varianten des Cayenne eingesetzt werden.

Durchsuchungen bei fast allen Größen der Autoindustrie

Bei Audi und Volkswagen gab es bereits vorher Durchsuchungen. Nun wird auch Sportwagenbauer Porsche in die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals hineingezogen.

Mittlerweile sind die Ermittler schon bei fast allen Größen der Autoindustrie in Deutschland vorstellig geworden: Durchsuchungen gab es auch bei BMW und Daimler sowie dem Zulieferer Bosch. Den Herstellern wird vorgeworfen, illegale Abschalteinrichtungen der Abgasreinigungsanlage in Dieselautos eingebaut und falsche Werbung gemacht zu haben.

Vorstandsmitglied soll unter den Beschuldigten sein

Die Behörden sprechen von derzeit drei Beschuldigten, einer von ihnen sei Mitglied des Vorstands der Porsche AG. Außerdem gehen man entsprechenden Vorwürfen gegen einen weiteren Porsche-Manager sowie gegen eine dritte Person nach, die nicht mehr im Unternehmen arbeite.

Im Einsatz seien insgesamt 30 Staatsanwälte aus Stuttgart und drei Kollegen der Staatsanwaltschaft München II sowie etwa 160 Einsatzkräfte aus den Landeskriminalämtern beider Bundesländer, teilt die Behörde in Stuttgart weiter mit. Gesucht werde nach Beweisen in dem bereits seit längerem laufenden Verfahren, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weitere Details zu den Razzien nannten die Strafverfolger mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Diesel-Affäre hat Volkswagen bisher 25 Milliarden Euro gekostet

Bei dem Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauer hatte es bereits zuvor Ermittlungen im Zusammenhang mit der Abgas-Affäre bei Volkswagen gegeben. Im Herbst 2016 hatte das Unternehmen einen freiwilligen Rückruf des Modells Macan begonnen, nachdem Zweifel an der Abgasreinigung laut geworden waren. Im Juli 2017 ordnete der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Zulassungsverbot für den Porsche-Geländewagen Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Antrieb an.

Die Diesel-Affäre hatte im September 2015 bei Volkswagen begonnen. Der Autokonzern hatte damals eingeräumt, dass Millionen von Fahrzeugen mit Software ausgestattet worden waren, die die volle Abgasreinigung nur im Testbetrieb ermöglichte. Auf der Straße stießen die Wagen deutlich mehr Schadstoffe aus. Dies stürzte Volkswagen in eine schwere Krise. Den größten Autokonzern der Welt kostete die Diesel-Affäre vor allem aufgrund von Vergleichen und Schadenersatz in der USA bisher schon mehr als 25 Milliarden Euro.

Der Großteil der strafrechtlichen Untersuchungen gegen VW liegt bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Dort werden auch Vorwürfe der Marktmanipulation gegen hohe Manager untersucht.

Verwendete Quellen
  • dpa
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