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Der bessere Porsche: Ruf CTR 2017


Ist der Ruf erst ungeniert
Retro 2.0: Dieser Neunelfer ist besser als das Original

t-online, Jan Schmidt

15.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Der Ruf CTR 2017 auf dem Autosalon in GenfVergrößern des BildesDer Ruf CTR 2017 auf dem Autosalon in Genf (Quelle: Hersteller-bilder)
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Seit mehr als einem halben Jahrhundert gilt der Name Ruf als das Power-Label für die ohnehin schon starken Modelle von Porsche. Doch nun übertrifft sich die Unterallgäuer Edelschmiede selbst und zeigt den ersten, komplett in Eigenregie entwickelten Sportwagen.

Beim CTR 2017 weiß man gar nicht so recht, wo man anfangen soll: Zunächst handelt es sich um eine Hommage an den ersten CTR, der vor 30 Jahren einen Höhepunkt für Ruf darstellte. Selbst das Vorbild von 1987 ist immer noch atemberaubend.

Ruf CTR: Yellow Bird im Speedrausch

Mit 469 PS erreichte er eine Zeit von knapp über vier Sekunden für den Standardsprint und beschleunigte auf – nicht nur für damalige Verhältnisse – unglaubliche rund 340 km/h. Damit war der CTR nicht nur deutlich schneller als der Ferrari F40, sondern ließ auch den High-End-Porsche 959 hinter sich. Er war das schnellste Auto der Welt.

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Ruf CTR 2017: Wie löst man eine Legende ab?

Nun müsste man meinen, dass nur ein Scheitern möglich ist, wenn man eine derartig herausragende Legende des Automobilbaus neu interpretieren möchte. Doch weit gefehlt – der CTR 2017 hat das Zeug aus dem Schatten des originalen CTR herauszutreten.

Moderne Autos: stärker und meistens schwerer

Dass der auf dem diesjährigen Genfer Autosalon präsentierte Urahn mehr Leistung (710 PS) und mehr Drehmoment (880 statt 553 Nm) aufweist, ist logisch – der Fortschritt ist unaufhaltsam. Doch ebenso wie die Gesellschaft allmählich verfettet, legen normale Autos mit nahezu jeder Generation ein paar Kilo zu. Schuld daran sind höhere Ansprüche an den Komfort und die Sicherheit, außerdem nimmt die technische Komplexität deutlich zu.

Ruf CTR 2017: Rennwagen für die Straße

Diesem Trend kann sich selbst der – seit 1981 offiziell anerkannte – Automobilhersteller Ruf nicht entziehen. Auch die 30 Exemplare des CTR 2017 genügen den modernen Anforderungen. Allerdings geht das Erfüllen dieser Ansprüche kaum zu Lasten des Gewichts. Mit 1200 Kilogramm bewegt sich der Neo-Klassiker auf dem Niveau aktueller GT-Rennwagen, die nicht den Anforderungen einer Straßenzulassung nachkommen müssen.

Kompromissloser Leichtbau: Kohlefaser ohne Ende

Dieses scheinbare Hexenwerk gelingt Ruf dadurch, dass die Materialwahl für Chassis und Karosserie ohne Kompromisse getroffen wurde. Sowohl die aerodynamische Außenhaut – deren Design an dieser Stelle bewusst nicht bewertet wird, um Ihnen freie Hand bei unserer Umfrage zu lassen – als auch die zu Grunde liegende Struktur bestehen aus dem Werkstoff der Raumfahrt- und Formel-1-Träume. Damit ist der Ruf CTR 2017 das erste Auto, das ein Karbon-Monocoque mit, der für Porsche 911 Modelle traditionellen, Heckmotor-Bauweise kombiniert – schöne Grüße nach Zuffenhausen.

Ruf CTR 2017: Sechs Boxerfäuste für ein Hallelujah

Der wassergekühlte 3,6-Liter-Boxer presst das Benzin-Luft-Gemisch mittels zweier Turbolader so vehement in die sechs Brennräume, dass der CTR 2017 in weniger als 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 stürmt. Für das Knacken der 200-km/h-Marke sollen keine neun Sekunden vergehen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Ruf relativ bescheiden mit mehr als 360 km/h an.

Manueller Meister: Geschaltet wird ganz klassisch

Das flach bauende Kraftpaket überträgt die motorische Gewalt an ein – ebenfalls komplett neu und in Eigenregie entwickeltes – Getriebe, das weder mit einer Doppelkupplung, noch mit einer zweistelligen Gangzahl Aufmerksamkeit erhaschen will. Dafür kommen Puristen auf ihre Kosten: gekuppelt wird mit dem linken Fuß und die sechs Gänge werden mit der rechten Hand sortiert. Wie selbstverständlich wird die Kraft ausschließlich an die mit einer Differentialsperre ausgerüstete Hinterachse übertragen.

CTR 2017: Das war das Motto für die Entwicklung

Estonia Ruf, die Frau des Eigentümers Alois Ruf, berichtet von der Entwicklung des CTR 2017: "Wir haben schon vor fünf Jahren damit begonnen, die atemberaubende Variante eines analog zu fahrenden Supersportwagens zu entwerfen. Wir reduzierten dazu alle sonst digital gesteuerten Funktionen und kombinierten die faszinierend ursprüngliche, unverfälschte Art des Autofahrens mit einem erstaunlich niedrigen Leistungsgewicht, einem Handschalt-Getriebe und moderner Renn-Technik."

CTR 1987 bis 2017: Für jedes Jahr ein Exemplar

Zum Schluss noch ein Hinweis auf die Kehrseite der Medaille. Wer eines der ab 2018 gebauten 30 Exemplare erwerben möchte, sollte schnell mit Ruf in Kontakt treten. Denn trotz des stolzen Preises von 892.500 Euro dürfte die Nachfrage das Angebot übersteigen. Das Glück im Unglück liegt in der zu erwartenden Wertentwicklung dieses Ausnahmesportlers.

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