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Schafft Corona die Fahrverbote in Innenstädten ab?


Weniger Pendelverkehr, bessere Luft
Enden durch Corona die Fahrverbote in Innenstädten?

Von Markus Abrahamczyk

24.03.2020Lesedauer: 2 Min.
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Messung der Luftwerte: Sie könnte in der Corona-Krise zu neuen Ergebnissen führen.Vergrößern des Bildes
Messung der Luftwerte: Sie könnte in der Corona-Krise zu neuen Ergebnissen führen. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)

Homeoffice statt Pendelverkehr, weite Teile der Wirtschaft ruhen. Das dürfte sich auch auf die Luftwerte in unseren Städten auswirken. Ob Corona das Ende der Umweltzonen beschleunigen kann, erklärt ein Experte.

Große Teile der Industrie stehen still, Kreuzfahrtschiffe sitzen fest, Homeoffice ersetzt den Pendelverkehr in die Innenstädte: Corona greift in jeden Bereich unseres Lebens ein. Mit teils erstaunlichen Effekten.

Krise entlastet die Umwelt

Satellitenaufnahmen zeigen beispielsweise, wie stark der Ausstoß von Giftstoffen über China und Italien zurückgegangen ist. Und in Venedig kann man plötzlich bis auf den Grund der Kanäle schauen, seit die Massen von Touristen und Kreuzfahrtschiffen ausbleiben.

So zeigt sich schon nach kurzer Zeit: Was für uns eine Einschränkung bedeutet, ist für die Umwelt eine gewaltige Entlastung.

Das könnte auch für die Luftbelastung in unseren Innenstädten gelten, hofft mancher Autofahrer. Die einfache Rechnung: Deutlich weniger Pendler bedeuten auch viel weniger Schadstoffausstoß. Die Verunreinigung könnte aufs erlaubte Maß zurückgehen. Fahrverbote wären dann überflüssig.

Wenn die Luftbelastung mit Stickstoffdioxid (NO2) dauerhaft den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschreitet, können Fahrverbote für Autos mit veralteter Abgastechnik, beispielsweise Diesel bis Euronorm 5 und Benziner bis Euronorm 2, die Folge sein.

Aber geht diese Rechnung auf?

Felix Poetschke bremst die Erwartungen. Der Sprecher des Umweltbundesamts sagt t-online.de: "Alle Luftgrenzwerte beziehen sich auf ein vollständiges Kalenderjahr." Und das ist der Haken: Derzeit könne man nämlich nicht sagen, ob die Änderungen im Mobilitätsverhalten und ein geringerer Schadstoffausstoß der Industrie oder anderswo durch die Corona-Krise ausreichen, um die Grenzwerte im laufenden Jahr einzuhalten.

Konsum wird teilweise nachgeholt

Das Umweltbundesamt erinnert außerdem an Erfahrungen aus früheren Shutdowns, etwa nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010. Auf Einbrüche und niedrige Emissionen folgten ein starkes Anziehen der Konjunktur und höhere Emissionen. "Der Konsum wurde teils aufgehoben und dann nachgeholt."

Allzu bald sind die Fahrverbote deshalb wohl nicht vom Tisch: "Eine Änderung bezüglich bestehender Einfahrverbote wird erst geprüft werden können, sobald die vollständigen Messdaten für das Jahr 2020 vorliegen", so das Umweltbundesamt.

Verwendete Quellen
  • Umweltbundesamt
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