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Unfallstatistik 2019: Jeder dritte Verkehrstote durch hohe Geschwindigkeit


Risiko Raserei
Jeder dritte Verkehrstote stirbt durch hohe Geschwindigkeit

Von dpa
21.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Verkehrsunfalldienst der Polizei: Sie ist bei größeren Unfällen vor Ort. (Symbolbild)Vergrößern des BildesVerkehrsunfalldienst der Polizei: Sie ist bei größeren Unfällen vor Ort. (Symbolbild) (Quelle: Joachim Sielski/imago-images-bilder)
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Die Debatte um ein Tempolimit wird gerade wieder angefacht. Zwar ist die Zahl der Todesopfer in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Doch noch immer stirbt in Deutschland alle neun Stunden ein Mensch bei einem Geschwindigkeitsunfall.

Fast jeder dritte Verkehrstote in Deutschland kam im Jahr 2019 bei einem Unfall im Zusammenhang mit zu hoher Geschwindigkeit ums Leben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, wurden insgesamt 963 Menschen bei sogenannten Geschwindigkeitsunfällen getötet. 53.687 wurden verletzt, 13.769 davon schwer. Weitere häufige Unfallursachen sind die falsche Straßenbenutzung, Überholen oder Alkoholeinfluss.

Von einem Geschwindigkeitsunfall wird demnach gesprochen, wenn die Polizei mindestens einem der in den Unfall verwickelten Fahrern ein "nicht angepasstes" Tempo vorwirft. Manchmal könne auch eine Geschwindigkeit unter dem normal zulässigen Tempo zu hoch sein, hieß es. Etwa bei besonderen Wetterbedingungen wie Starkregen oder Nebel.

Laut dem Bundesamt stellte die Polizei in mehr als 41.000 Fällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit bei Unfällen mit Verletzten und Toten fest. Lediglich 2.130 Mal sei dabei die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten worden.

"Hauptursache für Todesfälle im Straßenverkehr"

"Die Geschwindigkeit – sowohl die nicht angepasste als auch die überhöhte – ist eine Hauptursache für Todesfälle im Straßenverkehr", sagte Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Seiner Ansicht nach müssten die Unfallzahlen bei überhöhter Geschwindigkeit deutlich größer sein, da vor allem diese Werte in vielen Fällen erst im Nachhinein per Gutachter und nicht von der Polizei vor Ort festgestellt werden.

In Deutschland sinkt die Zahl der Verkehrstoten seit Jahrzehnten – mit kleinen Ausreißern. 1970 war mit 21.000 der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im vergangenen Jahr starben insgesamt rund 3.000 Menschen bei Unfällen. Das war der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren.

Im Vergleich zu 2010 ging die Anzahl der Verkehrstoten um 16,5 Prozent zurück. Die Zahl der Opfer, die bei Geschwindigkeitsunfällen starben, sank im gleichen Zeitraum sogar deutlich um 33,2 Prozent. Aber dennoch: Laut den Statistikern starb 2019 alle neun Stunden ein Mensch bei einem Geschwindigkeitsunfall.

Unfallforscher für stärkere Tempobeschränkung

"Die gute Nachricht ist, dass die Todeszahl bei Geschwindigkeitsunfällen überproportional zurückgegangen ist", sagte Brockmann. "Das liegt sicher an der besseren Technik und auch an Assistenzsystemen, die den Abstand zum Vordermann vernünftig justieren." Um das Unfallrisiko weiter zu verringern, sollten Assistenzen aber noch besser weiterentwickelt werden, etwa um die Sicht bei Nebel oder die nasse Fahrbahn besser zu erfassen.

Der Unfallforscher spricht sich zudem für eine stärkere Tempobeschränkung aus, ob in der Stadt, auf der Landstraße oder der Autobahn. "Das würde eindeutig zu weniger Unfällen führen."

Diskussion um Tempolimit hält an

Die Tempo-Debatte war zuletzt wieder aufgeflammt. So hatte sich der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck kürzlich für ein generelles Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen ausgesprochen und kündigte dieses als eine der ersten Maßnahmen einer neuen Bundesregierung mit Grünen-Beteiligung an.

Selbst CSU-Chef Markus Söder stellte sich – anders als seine Partei bislang – nicht kategorisch gegen ein solches Tempolimit. "Ich bin kein ideologischer Gegner, Tempobegrenzung kann an vielen Stellen helfen, aber ich bin auch kein Befürworter wie die Grünen", sagte er am vergangenen Wochenende.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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