So kommt der Christbaum gefahrlos heim
Berlin (dpa/tmn) - Der da? Nein, lieber den. Ach, quatsch - dieser hier, den nehmen wir! Ist der Weihnachtsbaum dann ausgesucht, steht allerdings noch der Heimtransport des nadeligen Gehölzes an. Doch wie klappt die Fahrt mit Baum gefahrlos mit dem Auto oder dem Fahrrad?
Stets gilt: Der Baum darf weder die Insassen eines Autos noch andere Menschen gefĂ€hrden. Daher muss er entsprechend befestigt werden, egal ob er innerhalb des Fahrzeugs oder auf dem Dach des Autos nach Hause fĂ€hrt. Daran erinnert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) mit Verweis auf den Paragrafen 22 der StraĂenverkehrsordnung (StVO).
Der Baum darf nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen oder herabfallen. Sonst kann er beim Ausweichen oder bei Vollbremsungen zum Geschoss werden und das Unfallrisiko steigern. Auch darf er die Sicht nicht behindern, schreibt die StVO vor. Wer sein BĂ€umchen nicht richtig sichert, gefĂ€hrdet nicht nur sich und andere, sondern muss auch mit bis zu 60 Euro BuĂgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Aufs Dach oder in den Kofferraum?
Ein kleinerer Tannenbaum lĂ€sst sich vielleicht einfach quer auf die RĂŒckbank legen und sichern. Wer den Baum im Laderaum unterbringen will, klappt zunĂ€chst die RĂŒcksitze um. Das Stammende sollte nach vorn in Fahrtrichtung zeigen und direkt an die RĂŒckenlehne anstoĂen. Dann ist der Baum fest mit Spanngurten zu sichern, erklĂ€rt der ADAC.
Geht der Kofferraum nicht mehr zu, gilt: Sobald die Ladung mehr als einen Meter ĂŒbersteht, muss sie mit einer roten, 30 mal 30 Zentimeter groĂen Fahne, einem Schild oder einem Zylinder gekennzeichnet werden, weist der DVR auf die Bestimmungen hin. Bei Dunkelheit sind auĂerdem eine Leuchte und ein RĂŒckstrahler am Baum fĂ€llig. Wer ĂŒberstehende Ladung nicht kennzeichnet, muss mit 25 Euro BuĂgeld rechnen.
Auf dem Dach ist der Baum - am besten auf einem DachgepÀcktrÀger - mehrfach mit Spanngurten fest zu verzurren und in alle Richtungen zu sichern. Die Experten raten zu Spanngurten, Gummi-Expander reichten nicht aus. Eine Decke kann helfen, den Lack vor Kratzern zu bewahren, rÀt der ADAC. Auch oben gilt, dass der Baumstamm in Fahrtrichtung zeigen sollte - so kann er sich auch nicht unter Fahrtwind aufblÀhen.
Wer sein BĂ€umchen liebt, der schiebt
Die Sicherheit geht auch auf dem Fahrrad vor. Wie beim Auto gilt: Immer nur mit fest verzurrtem Baum starten. Dazu eigenen sich lÀngere Spanngurte gut, rÀt der Pressedienst Fahrrad (pd-f). Am einfachsten geht es, wenn der Baum ans Fahrrad fixiert und dieses geschoben wird.
Ein extralanger Baum dĂŒrfte aber schwer per Fahrrad zu transportieren sein. Zwar gibt es auch NachrĂŒstgepĂ€cktrĂ€ger - ein solcher dĂŒrfte sich allerdings nur lohnen, wenn höherer Ladebedarf das ganze Jahr ĂŒber besteht. Winterreifen können sich wiederum fĂŒr Vielfahrer grundsĂ€tzlich eignen und bieten auch beim Baumtransport mehr Grip.
Wichtig ist, den Baum nicht einfach unter dem Arm zu klemmen und loszuradeln - das erhöht die Sturzgefahr, auĂerdem sollten immer und speziell auf winterlichen StraĂen beide HĂ€nde am Lenker sein. Auch keine gute Idee ist es, den Baum quer auf den GepĂ€cktrĂ€ger zu binden. Denn dadurch lĂ€uft man Gefahr, die maximale Breite des Fahrrads von circa einem Meter schnell zu ĂŒberschreiten. AuĂerdem steigt die Unfallgefahr durch die Ăberbreite auf Radwegen oder auf der StraĂe.
Auf dem AnhÀnger oder per Lastenrad ins Wohnzimmer
Der Baum kann auch in einem Fahrrad-LastanhĂ€nger nach Hause kommen. Wichtig dabei ist sicherzustellen, dass sich der Baum beim Einlenken nicht im Hinterrad verfangen kann, so der pd-f. Es gibt auch groĂe KinderanhĂ€nger, die eine Art abgetrennten Kofferraum haben. Ein Tannenbaum kann dort vielleicht stehend hineingesteckt und gut festgemacht werden, damit er unterwegs nicht herausfĂ€llt.
LastenrĂ€der können richtige Lastenesel sein - fĂŒr Wasserkisten und vieles mehr. Auch ein Tannenbaum passt vielleicht hinein, aber wie beim Auto gilt: Die Ladung muss verrutschfest gesichert sein. Das geht mit verstellbaren Spanngurten, wie der DVR empfiehlt.
Schon beim Kauf lĂ€sst man sich den Baum am besten in ein Netz einpacken, um ihn kompakter verladen zu können. Er darf den Radler auch nicht in der Sicht beeintrĂ€chtigen. Ist die Transportbox auf dem Lastenrad hinten, muss man die Ladung mit einer roten Fahne kennzeichnen und im Dunklen zusĂ€tzlich sowohl eine rote Lampe als auch einen roten RĂŒckstrahler befestigen - und zwar dann, wenn der Baum hinten um mehr als einen Meter ĂŒber die RĂŒckstrahler ĂŒbersteht.
Befindet sich die Transportbox hingegen vorn am Lastenrad, darf der Weihnachtsbaum dort nicht nach ĂŒber das Fahrzeug herausragen.
Wer kein eigenes Lastenrad hat, aber die Idee cool findet, kann sich in vielen StĂ€dten auch eines ausleihen. Aber Vorsicht: Wer erstmals solch ein Rad bewegt, braucht fern des Verkehrs ein paar Proberunden, um ein GefĂŒhl fĂŒr Dimension, Lenkung und Bremsen zu bekommen.