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Corona-Krise: Ist der Reifenwechsel erlaubt?


Ist der Reifenwechsel erlaubt?

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 03.04.2020Lesedauer: 3 Min.
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Wechsel der Räder: Mit dem richtigen Werkzeug können Sie das auch selbst erledigen.Vergrößern des Bildes
Wechsel der Räder: Mit dem richtigen Werkzeug können Sie das auch selbst erledigen. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Mit dem Osterfest rückt auch die Zeit der Sommerreifen näher. Ist der Reifenwechsel aber in der Corona-Krise erlaubt? Kann man dazu wie gewohnt die Werkstatt ansteuern? Oder sollte man warten?

Die Zeit des Reifenwechsels rückt näher: In den kommenden Wochen sollten Sie das Auto auf Sommerreifen umrüsten. Aber ist der Reifenwechsel erlaubt in Zeiten von Corona? Und haben die Werkstätten weiterhin geöffnet? t-online.de beantwortet alle wichtigen Fragen.

Mit dem beginnenden Frühling bleibt es weitgehend so warm, dass die Winterreifen zunächst ausgedient haben. Denn sie sind darauf optimiert, bei Kälte ausreichend Sicherheit zu bieten. Sobald die Temperatur auf sieben Grad oder höher steigt, können sie mit Sommerreifen nicht mithalten. Außerdem verschleißen sie dann schneller und sie erhöhen den Spritverbrauch.

Ist der Reifenwechsel erlaubt?

Um diese Frage gab in den vergangenen Tagen einige Verwirrung. Die kurze Antwort jedenfalls lautet: ja. Selbst in Bayern, das strenge Verhaltensregeln wegen Corona erlassen hat, ist ein Reifenwechsel aus sicherheitsrelevanten Gründen erlaubt. Diese Formulierung lässt natürlich einigen Ermessensspielraum. Da Winterreifen jedoch bei Temperaturen ab sieben Grad nur unzureichende Sicherheit bieten, sollte der Umstieg auf Sommerreifen ein sicherheitsrelevanter Grund für den Reifenwechsel sein.

Wo kann man nun die Reifen wechseln lassen?

Macht meine Werkstatt wegen Corona dicht? Diese Sorge ist unbegründet, erklärt Ulrich Köster. Der Sprecher des Verbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe sagt t-online.de: "Bei den zurzeit geltenden Verbotsregelungen sind die Kfz-Werkstätten ausgenommen." In der Regel hätten die Werkstätten weiterhin geöffnet. Das gelte auch für Werkstätten, die von Autohäusern betrieben werden.

Köster empfiehlt, sich vorab telefonisch an die Werkstatt zu wenden und einen Termin zu vereinbaren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel?

Eine Regel besagt, dass um Ostern herum die Zeit der Sommerreifen beginnt. Wichtiger aber ist, dass die Straßen dauerhaft frei von Eis und Schnee sind. Außerdem sollte es kontinuierlich mindestens sieben Grad warm sein. Wenn es kälter ist, kann der Sommerreifen nicht mehr seine Stärken ausspielen: Es kann zu unkontrolliertem Rutschen kommen. Außerdem verlängert sich sein Bremsweg teils erheblich.

Werkstatt aufsuchen oder selbst wechseln?

Kompletträder lassen sich ohne große Probleme selbst wechseln. Wer seine Sommer- und Winterreifen auf spezielle Felgen aufziehen will, sollte sich hingegen an einen Fachmann wenden. Der Reifenwechsel kostet in der Regel zwischen 15 und 20 Euro, inklusive Auswuchten etwa 35 Euro (jeweils für vier Räder).

So kommen die Sommerreifen ans Auto

  • Parken Sie auf einer ebenen Fläche und legen Sie den ersten Gang (bei Automatik-Getriebe: Einstellung "P") ein und ziehen Sie die Handbremse.
  • Lockern Sie die Radschrauben.
  • Setzen Sie den Wagenheber an den dafür vorgesehenen Punkten am Auto in Nähe der Räder an. Heben Sie mit dem Wagenheber das Auto an. Das zu wechselnde Rad muss komplett vom Boden abheben.
  • Entfernen Sie die Schrauben vom Rad, nehmen Sie das Rad ab.
  • Entfernen Sie losen Rost von der Bremsscheibe bzw. Bremstrommel.
  • Bringen Sie das Rad mit dem Sommerreifen an.
  • Drehen die Schrauben ein wenig fest.
  • Lassen Sie das Auto herunter.
  • Ziehen Sie nun die Radschrauben komplett fest. Gehen Sie dabei kreuzweise vor, damit sich das Rad korrekt justiert. Beachten Sie unbedingt die Hinweise zum Anzugsdrehmoment der Schrauben. Drehen Sie also die Schraube mit dem Drehmomentschlüssel, bis das vorgegebene Drehmoment erreicht ist.
  • Nachdem Sie 50 bis 100 Kilometer gefahren sind, prüfen Sie das Anzugsdrehmoment erneut.

Luftdruck prüfen

Sobald Sie die Sommerreifen angebracht haben, sollten Sie an der Tankstelle den Luftdruck an allen Reifen prüfen und gegebenenfalls korrigieren. Denken Sie dabei auch ans Reserverad.

Profiltiefe beachten

Prüfen Sie vor dem Wechsel der Räder, ob das Profil der Sommerreifen noch tief genug ist. Das Gesetz schreibt eine Tiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor. Als sicher gilt jedoch eine Tiefe von mindestens vier Millimetern.

Winterreifen richtig einlagern

Prüfen Sie zunächst: Ist das Profil noch tief genug? Auch hier wird eine Tiefe von mindestens vier Millimetern empfohlen. Markieren Sie dann die Reifen mit Kreide oder einem Klebeband, indem Sie ihnen Kürzel geben: "VL" kann für den linken Vorderreifen stehen und so weiter. Das ist wichtig, denn die Reifen einer Achse ergeben ein Paar, das nicht getrennt werden darf. Die gereinigten Reifen werden dann liegend oder hängend an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort eingelagert. Beim Wechsel in der Werkstatt kann der Fachbetrieb auch das Einlagern übernehmen.

Sind Ganzjahresreifen die bessere Wahl?

Guter Grip auf Schnee, kurze Bremswege bei Wärme: Ganzjahresreifen sollen die Vorteile von Winter- und Sommerreifen kombinieren. Das gelingt ihnen aber nur bedingt. Eine Überlegung wert sind sie nur, wenn das Auto selten bewegt wird und auch eher in einer Stadt als auf einer kurvigen Bergstraße. Dann bieten sie den Vorteil, dass der Wechsel der Räder im Frühjahr und Herbst entfällt.

Verwendete Quellen
  • Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
  • Eigene Recherche
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