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WhatsApp und Co.: Kritik an Horst Seehofers Angriff auf Messengerdienste


WhatsApp soll Chats entschlüsseln
Netzpolitiker kritisieren Seehofers Angriff auf Messengerdienste

Von afp
Aktualisiert am 29.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann mit Smartphone steht vor einem Monitor mit dem Logo des Messenger-Dienstes WhatsApp: Innenminister Seehofer will Ermittlern Zugriff auf die unverschlüsselten Nachrichten ermöglichen.Vergrößern des BildesEin Mann mit Smartphone steht vor einem Monitor mit dem Logo des Messenger-Dienstes WhatsApp: Innenminister Seehofer will Ermittlern Zugriff auf die unverschlüsselten Nachrichten ermöglichen. (Quelle: Carsten Rehder/dpa-bilder)
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Innenminister Horst Seehofer will, dass Messengerdienste wie WhatsApp deutschen Sicherheitsbehörden ein Hintertürchen öffnen, damit sie verschlüsselte Chats mitlesen können.

Die Pläne von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), den Sicherheitsbehörden bei Bedarf Zugang zu verschlüsselten Nachrichten zu verschaffen, stoßen bei den Regierungsparteien Union und SPD auf Widerstand. "Sollte es solche Pläne geben, so widersprechen sie der Digitalen Agenda und der bisherigen Beschlusslage der Bundesregierung", sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) dem Düsseldorfer "Handelsblatt" vom Mittwoch. Kritik kam auch vom Koalitionspartner SPD.

Der Vorsitzende des netzpolitischen Vereins der Unionsparteien, "cnetz", warnte vor den Folgen, würden starke Sicherheitsvorkehrungen zu Fahndungszwecken ausgehebelt. "Sollte es ein Verschlüsselungsverbot geben, so wäre dies sehr gefährlich für die Wirtschaft und insbesondere den Mittelstand, der sich ohnehin zahlreichen IT-Angriffen und Spionageinitiativen ausgesetzt sieht."

Messengerdienste sollen zur Kooperation gezwungen werden

Der SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann bezeichnete die Vorschläge von Seehofer als "geradezu abenteuerlich". Eine sichere Ende-zu-Ende Verschlüsselung schütze Bürger und Wirtschaft vor Cyberangriffen und Spionage, sagte Zimmermann dem "Handelsblatt". "Diesen Schutz sehenden Auges zu schwächen, wäre fahrlässig."

Seehofer will Sicherheitsbehörden einen Zugang zu standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chats und Telefonaten ermöglichen. Dafür will er Messengerdienste wie WhatsApp oder Telegram verpflichten, auf richterliche Anordnung hin die Kommunikation ihrer Kunden mitzuschneiden und an Behörden zu schicken – in lesbarer Form, also unverschlüsselt.

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Anbieter, die dieser Pflicht nicht nachkommen, sollten auf Anordnung der Bundesnetzagentur für Deutschland gesperrt werden können, hatte der "Spiegel" berichtet. Bisher ist in Deutschland nur eine sogenannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung möglich, für die ein Trojaner auf das Smartphone von Verdächtigen aufgespielt werden muss.

Die oppositionelle FDP begrüßte den Widerstand in der Koalition gegen Seehofers Pläne. "Die Gleichung 'Mehr Daten gleich mehr Sicherheit' bleibt ein Irrweg unionsgeführter Innenpolitik", sagte FDP-Innenexperte Benjamin Strasser der Nachrichtenagentur AFP. "Die Überwachungsagenda von Innenminister Seehofer höhlt ohne Sinn und Verstand die Bürgerrechte von Millionen Menschen aus."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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