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4K-Fernseher - superscharfes Bild oder überflüssige Technik?


4K-Fernseher – superscharf oder überflüssig?

Christian Fenselau

Aktualisiert am 07.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Ultra-HD-Fernseher von ToshibaVergrößern des Bildes
Ultra-HD-Fernseher von Toshiba (Quelle: Hersteller-bilder)

HDTV, Full HD, 3D, Smart-TV: Kaum ist eine Technik bei Fernsehern etabliert, steht schon die nächste in den Startlöchern. 4K-Auflösung ist die neueste Entwicklung auf dem Fernsehmarkt. Sie verspricht superscharfe Bilder, allerdings mit saftigem Aufpreis. Doch ein 4K-Fernseher kann sich bereits jetzt lohnen.

4K steht für 4000 – gemeint sind die nebeneinander anzeigten Pixel eines TV-Panels. Die Auflösung eines 4K-Fernsehers beträgt 4096 × 2304 oder 3840 × 2160 Pixel. Letzteres wäre jeweils die doppelte Zeilenbreite und -höhe eines Full-HD-Bildschirms (1920 × 1080 Pixel, insgesamt 2.073.600) und damit die vierfache Pixelanzahl, also über acht Millionen.

Bessere Auflösung, schärferes Bild

4K-Auflösung, auch Ultra HD genannt, verspricht gegenüber HDTV ein deutlich schärferes Bild. Das lässt sich mit der Entwicklung anderer Bildschirme vergleichen, etwa bei Notebooks, Smartphones oder Tablets. Auch dort wird die Auflösung immer besser, das Bild immer schärfer.

Allerdings ist je nach Abstand, Displaygröße und Sehvermögen irgendwo eine Grenze des Sinnvollen überschritten. Bei Smartphones mit Full HD und einer Diagonale von etwa 12 Zentimetern dürfte das der Fall sein – hier ist eine Lupe nötig, um den Unterschied zu einem Display mit "nur" 1280 × 720 Pixeln erkennen zu können.

Die Auflösung bei Fernsehern ist im Vergleich zum High-End-Smartphone deutlich schlechter. Selbst Großgeräte mit 1,5 Metern Diagonale haben nur ein Full-HD-Panel mit 1920 × 1080 Pixeln, einige Plasma-Modelle nicht einmal das. Hier drängt sich eine höhere Pixeldichte geradezu auf, insbesondere weil der Trend zu immer größeren Fernsehern anhält.

Nachteile der 4K-Fernseher

Doch nicht alle Argumente sprechen für 4K: Bei genügend großem Sitzabstand, also zum Beispiel drei Meter bei einem 40-Zoll-Bild (102 cm), ist der Unterschied mit bloßem Auge je nach Sehvermögen kaum bis gar nicht mehr auszumachen. Hier überwiegen die Nachteile der 4K-Fernseher: Sie sind erheblich teurer, zudem verbraucht das 4K-Panel mehr Strom als die Standard-Auflösung.

Eine weitere, erhebliche Einschränkung auf dem Weg zum superscharfen Bild ist das Ausgangsmaterial: Kein Fernsehsender strahlt derzeit Sendungen in 4K-Auflösung aus. Da eine Ausstrahlung nicht nur erheblich mehr Bandbreite erfordert, sondern auch verbesserte Aufnahmetechniken, ist es auch unwahrscheinlich, dass sich in näherer Zukunft daran etwas ändern wird.

Blu-ray-Discs können kein 4K

Die HDMI-Spezifikation ist zwar ab Version 1.4 für 4K-Auflösungen geeignet, doch Blu-ray-Discs können nur Full HD. Aufgrund des höheren Datenbedarfs reicht eine Blu-ray-Disc nicht aus, um ein Video in Spielfilmlänge zu speichern.

Es ist zwar denkbar, dass ein neuer Standard Silberscheiben mit weit höheren Speicherkapazitäten ermöglicht, doch es erscheint fraglich, ob dieser vom Markt angenommen würde. Der Verbraucher müsste davon überzeugt werden, sich nach DVD und Blu-ray schon wieder neue Datenträger und ein neues Abspielgerät anzuschaffen. Viel wahrscheinlicher ist, dass 4K-Spielfilme künftig über das Internet auf den Fernseher gelangen.

4K-Fernseher mit 3D-Technik

Der zurzeit einzige Einsatzzweck für Ultra HD ist 3D-Fernsehen: Anders als bei der Shuttertechnik arbeitet die auch in Kinos eingesetzte Polarisationstechnik mit zeilenversetzten Bildern in halber Auflösung, also nur mit 540 anstatt 1080 Bildzeilen. Mit einem 4K-Fernseher wäre es dagegen möglich, auch mit Polfilter-Brillen Full-HD-Auflösung sehen zu können.

Fernseher für 3D ganz ohne Brille sind ebenfalls mit einer viel höheren Auflösung ausgestattet, denn hier muss jedes Bild in mehreren Ansichten gezeigt werden, weil jedes Auge mit einem anderen Inhalt versorgt werden muss – je mehr Pixel, desto schärfer wird das Bild. Allerdings reicht 4K nicht für brillenloses 3D in Full HD für mehrere Personen aus. Wollen vier Personen ohne Brille 3D-Filme sehen, sind sogar 8K nötig, also die achtfache Pixelzahl von Full HD. Mit 4K reicht es nur zu einer reduzierten Auflösung.

Fazit: 4K lohnt (noch) nicht

4K-Fernseher gibt es zwar schon, das Angebot auf dem deutschen Markt ist allerdings noch dünn. Die bereits in der ersten Jahreshälfte vorgestellten Sony-Fernseher sind hierzulande noch immer nicht erhältlich. Das betrifft auch die auf der IFA vorgestellten Modelle.

Eine Anschaffung lohnt aufgrund des hohen Anschaffungspreises und fehlender Inhalte derzeit noch nicht. Einzig für 3D-Zwecke wäre der Einsatz sinnvoll, doch der Aufpreis ist arg hoch: Etwa 3000 Euro (UVP) kostet derzeit ein 4K-Fernseher mindestens – das Geld ließe sich sinnvoller in andere Heimkino-Komponenten investieren.

Doch wenn die Preise fallen und es genügend Möglichkeiten gibt, die Auflösung tatsächlich auch zu nutzen, kann eine Anschaffung lohnen – vorausgesetzt der Zuschauer sitzt dicht genug vor dem Fernseher, um die zusätzlichen Pixel auch sehen zu können.

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