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Sony stoppt Entwicklung von OLED-TV vorerst - 4K im Aufwind


4K im Aufwind
OLED-Fernseher haben das Nachsehen

Von t-online
Aktualisiert am 16.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Sony will sich künftig auf die Entwicklung von 4K-Fernsehern konzentrieren und die Arbeiten an OLED-Bildschirmen dafür pausieren.Vergrößern des BildesSony will sich künftig auf die Entwicklung von 4K-Fernsehern konzentrieren und die Arbeiten an OLED-Bildschirmen dafür pausieren. (Quelle: Sony)
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Kurz nachdem Samsung bekannt gegeben hat, die Produktion von OLED-Bildschirmen nicht wie geplant zu erhöhen, legt nun Sony die Entwicklung der extrem dünnen und stromsparenden OLED-Fernseher vorerst auf Eis. Das hat das japanische Wirtschaftsmagazin Nikkei Asian Review gemeldet. Der Konzern wolle sich verstärkt auf herkömmliche TV-Geräte mit 4K-Auflösung konzentrieren – deren Vorteil ist jedoch fraglich.

Laut dem Bericht von Nikkei Asian Review glauben die Verantwortlichen bei Sony nicht daran, dass die Nachfrage nach OLED-Fernsehern in naher Zukunft ausreichend wachsen würde. Bereits im Dezember hatten Sony und Panasonic angekündigt, ihre gemeinsamen OLED-Forschungen zu beenden.

Erhoffter Durchbruch bleibt aus

OLED-Fernseher waren gerade auf der Fachmesse CES der große Trend, die im Januar 2014 in Las Vegas stattfand. LG und Samsung stellten damals sehr dünne und vor allem gebogene Fernseher vor, etwas das nur dank OLED-Technik möglich war.

OLEDs sind organische Leuchtdioden, die im Vergleich zu herkömmlichen LCD-Geräten trotz des geringeren Stromverbrauchs ein klareres, kontrastreicheres Bild darstellen. Dafür sorgt die unterschiedliche Ansteuerung der einzelnen Pixel. OLEDs strahlen farbiges Licht nur dann aus, wenn sie vom Fernsehgerät angesteuert werden. Andernfalls bleiben sie aus, was für ein tieferes Schwarz sorgt. LCDs dagegen leuchten durchgehend und erzeugen die Farben durch Filterschichten. Dadurch erscheint Schwarz im Vergleich zu OLEDs häufig eher gräulich und Farben meist blasser.

Wer jedoch beim erhofften Durchbruch der OLED-Fernseher dabei sein wollte, musste tief ins Sparschwein greifen. Rund 8000 Euro kosten die extravaganten Modelle.

Sony setzt auf 4K-Fernseher

Nachdem Sony sich nun von der OLED-Fertigung verabschiedet hat, wolle sich der japanische Konzern nun zunächst auf die Weiterentwicklung der 4K-Produkte konzentrieren. Sony zufolge steige die Nachfrage nach Fernsehern mit einer Auflösung von 3840×2160 Pixeln kontinuierlich an.

Die Mitarbeiter, die bislang an der Entwicklung der OLED-Technologie gearbeitet hatten, würden deshalb in andere Bereiche des Unternehmens und vor allem in die 4K-Produktentwicklung verlegt.

Einen ähnlichen Schritt war Sony bereits im Jahr 2009 gegangen. Damals veröffentlichte der Konzern einen elf Zoll großen OLED-Fernseher. Der Bildschirm, der rund drei Zentimeter größer war als ein iPad heute, kostete etwa 3000 Euro und verkaufte sich schließlich so schlecht, dass Sony sich zunächst wieder ins Forschungskämmerlein zurückzog.

Samsung bremst OLED-Entwicklung ebenso

Auch Samsung hatte Anfang Mai angekündigt, seine OLED-Bemühungen zu bremsen, wie Nikkei Asian Review weiter berichtet. Ursprünglich hatte der Südkoreanische Hersteller geplant, bis zum Ende 2014 eine Fabrik eigens zur Produktion von OLED-Bildschirmen zu bauen. Dieses Vorhaben liege nun allerdings auf Eis, da die Herstellung von OLED-Displays nachwievor zu hohe Kosten verursachen würde. Deshalb halte Samsung daran fest, OLED-Bildschirme nur in überschaubaren Mengen herzustellen.

Samsung wolle die Forschung im Bereich der OLED-Technologie fortführen, plane aber, vorerst keine neuen OLED-Modelle auf den Markt zu bringen. Stattdessen wolle Samsung zunächst an den herkömmlichen Technologien wie LCD festhalten. Als einziger Hersteller hält LG (noch) an OLEDs für seine Fernsehgeräte fest.

Geringes Interesse der Kunden

Die hohen Produktionskosten der OLED-Displays dürften jedoch auch der Grund für die geringe Nachfrage gewesen sein. Ein 55 Zoll großer Fernseher kann aufgrund der OLED-Technik schnell weit über 5.000 Euro kosten, während ein ähnlich großes LED- oder LCD-Modell teilweise schon für rund 1.000 Euro zu bekommen ist.

Deshalb lag die Absatzmenge von OLED-Geräten in den USA im Jahr 2013 bei gerade einmal 4400 Stück. Das ermittelten amerikanische Marktforscher des Unternehmens DisplaySearch. Die ultra-hochauflösenden 4K-Fernseher hätten sich hingegen bereits im ersten Quartal 2014 weltweit über eine Million Mal verkauft.

Was taugen 4K-Fernseher?

Somit wirkt der Schritt der Hersteller weg von OLEDs, hin zur Stärkung von 4K-Displays wirtschaftlich zwar nachvollziehbar. Für den Kunden birgt er dagegen zunächst Nachteile. OLED-Fernseher können ihre Vorzüge bei der Bildwiedergabe und im Stromverbrauch unabhängig von dem gesendeten TV-Formaten ausspielen. Lediglich über die Vor- und Nachteile der Biegung sind sich die Experten uneinig.

4K-Fernseher dagegen haben bisher wenig Nutzen. Da es noch immer an Inhalten fehlt, die eine entsprechend hohe Auflösung bieten, können Kunden die 4K-Bildschirme nicht ausreizen. Abgesehen von YouTube, wo es seit einiger Zeit möglich ist, in 4K gedrehte Videos hochzuladen, bietet kein Medium eine höhere Auflösung als Full-HD.

Das liegt vor allem am Speicherbedarf der 4K-Videos. Der fällt gut dreimal so hoch aus wie bei Aufnahmen in Full-HD, wie der Test des Samsung Galaxy S5 zeigte. Eine herkömmliche Blu-ray, die in der Regel 25 oder 50 Gigabyte groß ist, gerät somit schnell an ihre Grenzen. Doch auch eine Verbreitung über das Internet, über Kabel oder Satellit ist heute noch nicht für solche Datenmengen ausgelegt. Bis sich deshalb die nun so von den Herstellern forcierte 4K-Auflösung durchsetzt, dürfte es noch einige Jahre dauern.

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