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Fotoreportage "Post Mortem" von Patrik Budenz


Fotoreportage "Post Mortem"
Fotos erzählen vom Tod

02.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Aus der Serie "Post Mortem"Vergrößern des BildesAus der Serie "Post Mortem" (Quelle: Patrik Budenz)
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In der Fotoreportage "Post Mortem" begleitet Patrik Budenz tote Körper auf ihren letzten Stationen - in Kühl- und Lagerräumen, bei der Sektion, beim Bestatter, im Krematorium, auf Friedhöfen bis hin zur Präparation und der wissenschaftlichen Organsammlung - und zeigt, was in unserer modernen Gesellschaft üblicherweise verborgen bleibt.

Kann, darf oder muss man Fotos zeigen, auf denen Tote abgebildet sind? Auch in unserer Redaktion waren Scheu und Skepsis vorhanden und es wurde lange darüber diskutiert, ob die Serie "Post Mortem" von Patrik Budenz für den Leser "zumutbar" ist, ob die Bilder nicht zu sehr verstören. Diese Bedenken entsprechen jedoch genau der Zwiespältigkeit, mit der unsere Gesellschaft das Thema Tod behandelt.

Tabuisiert und verdrängt

Bis ins 19. Jahrhundert war der Tod ein sichtbarer Teil des täglichen Lebens. Es wurde geliebt, gelacht und gestorben - und zwar fast immer zu Hause. Oft lebten drei oder mehr Generationen unter einem Dach. Und es war Aufgabe der Angehörigen, sich um die Älteren zu kümmern und im Falle des Todes den Körper zu waschen und für die Bestattung vorzubereiten. Mit der Entwicklung der modernen Medizin sank die Sterblichkeitsrate drastisch. Im Zuge der Industrialisierung und der veränderten Rolle der Familie verbringen mehr und mehr ältere Menschen ihre letzten Jahre in Krankenhäusern und Pflegeheimen, lange bevor sie sterben. Der Gedanke an den Tod selbst wurde für die meisten Menschen zunehmend unerträglich. Heute ist der Tod weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Die meisten Menschen sterben in entsprechenden Institutionen und falls jemand tatsächlich noch zu Hause stirbt, wird die Leiche sofort vom Bestatter abgeholt, der sich weiter um den Körper kümmert.

Mit Respekt auf Spurensuche

Patrik Budenz betont ausdrücklich, mit den Bildern keine Sensationslust befriedigen zu wollen. Um Zugang zu Bestattungsunternehmen, Instituten für Rechtsmedizin und Krematorien zu erhalten, musste Patrik Budenz Überzeugungsarbeit leisten. Nur durch intensive Vorbereitung, die rechtliche, ethische, medizinische aber auch persönliche Aspekte beinhaltete, hatte Budenz das Gefühl dem Thema gerecht zu werden und mit der nötigen Sensibilität seine Serie umzusetzen."Post Mortem" entwickelte sich aus einer früheren Serie ("search for evidence" - Spurensuche). In "search for evidence" fotografierte er Rechtsmediziner abseits von stilisieren Klischees einiger TV-Formate. Bei "Post Mortem" ist Patrik Budenz dann der Frage nachgegangen, was eigentlich mit dem Körper passiert, wenn ein Mensch gestorben ist.

Patrik Budenz wurde 1971 in Fulda geboren. Nach einem Wirtschaftsinformatikstudium Ende der 1990er Jahre studierte er von 2007 bis 2009 an der Neuen Schule für Fotografie in Berlin. Seit 2009 arbeitet er als freier Fotograf.

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