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Mobilfunkversorgung: Deutschland hinkt hinterher


Im deutschsprachigen Raum
Deutschland hinkt bei Mobilfunkversorgung hinterher

Von t-online, avr

29.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau mit einem Smartphone: Einer Untersuchung zufolge hinkt Deutschland in der Mobilfunkversorgung in der DACH-Region hinterher.Vergrößern des BildesEine Frau mit einem Smartphone: Einer Untersuchung zufolge hinkt Deutschland in der Mobilfunkversorgung in der DACH-Region hinterher. (Quelle: iprogressman/getty-images-bilder)
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Beim Mobilfunkausbau in Deutschland hapert es. Eine aktuelle Untersuchung zeigt nun, wie sehr die Bundesrepublik im Vergleich zu den Nachbarländern hinterherhinkt – und was die Gründe dafür sind.

Im Vergleich zu Österreich und der Schweiz hinkt Deutschland mit der Mobilfunkversorgung hinterher. Das berichtet das Vergleichsportal Verivox in einer Pressemeldung.

Verivox hat für seine Untersuchung verschiedene Studien ausgewertet. Das Ergebnis zeigt, wie weit Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern hinterherhinkt, welcher Netzbetreiber am meisten aufholen muss und was die Hauptgründe für den schleppenden Ausbau sind.

Schweizer nutzen am meisten LTE

So werden laut einer Auswertung des Mobile-Analytics-Unternehmens Opensignal in der Schweiz etwa 92 Prozent aller Datenverbindungen über LTE (4G) aufgebaut. In Österreich sind es 88 Prozent. In Deutschland dagegen werden nur 82 Prozent aller Datenverbindungen über LTE aufgebaut.

Untersuchungen des Netzwerkanalyseunternehmens Tutela kamen zu etwas niedrigen Werten. Verivox-Telekommunikationsexperte Eugen Ensinger sagt dazu: "Deutsche Netzbetreiber nutzen trotz des UMTS-Rückbaus die langsameren 3G-Netze noch häufiger als ihre Kollegen in den Nachbarländern", so Ensinger. "Das gilt insbesondere in ländlichen Regionen."

Bundesnetzagentur veröffentlichte Funklochkarte

Tatsächlich melden Menschen in ländlichen Regionen in Deutschland, dass sie keinen oder schlechteren Empfang haben. Die Bundesnetzagentur hat deswegen im November 2019 eine Funklochkarte veröffentlicht. Hier können Nutzer die Mobilfunkabdeckung für ihr Gebiet einsehen. Mithilfe einer App kann jeder solche Funklöcher melden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wer zudem auf dem Land Empfang hat, kann in bestimmten Regionen nur auf langsamere Datenverbindungen zugreifen, wie UMTS statt LTE: So sind bei UMTS Übertragungsraten von bis zu 384 Kilobit pro Sekunde möglich. Bei LTE sind es dagegen bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) oder mehr. Zudem werden die UMTS-Verbindungen in Zukunft zugunsten des neuen Mobilfunkstandards 5G abgeschaltet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Telekom und Vodafone haben beste LTE-Abdeckung

Die beste LTE-Abdeckung in Deutschland haben die Telekom und Vodafone. Beide Unternehmen haben Anfang 2020 der Bundesnetzagentur eine Abdeckung von 98 Prozent gemeldet, bei Telefónica (O2) waren es etwa 84 Prozent.

In Österreich und in der Schweiz hatten die Netzbetreiber dagegen bereits Ende 2018 eine LTE-Abdeckung von mehr als 99 Prozent gemeldet, berichtet Verivox. Zudem surfen Nutzer in den Ländern im Mobilfunknetz schneller als in Deutschland.

Besonders die Schweiz dominiert beim Thema Surfgeschwindigkeiten: Hier erreichen Nutzer Geschwindigkeiten von bis zu 43 Mbit/s. In Österreich sind es etwa 28 Mbit/, in Deutschland dagegen 25 Mbit/s.

Woran es in Deutschland hakt

Warum Deutschland in der Mobilfunkversorgung im Vergleich zur Schweiz und Österreich hinterherhinkt, dafür gebe es verschiedene Gründe. So sagt Ensinger von Verivox: "Nirgendwo in Europa wurden Mobilfunklizenzen so teuer bezahlt wie in Deutschland. Dieses Geld fehlt nun beim Netzausbau."

Ein Beispiel dafür ist die Versteigerung der 5G-Freuquenzen Anfang 2019. Damals stritten sich Telekom, Vodafone, Telekom und 1&1 Drillisch um die neuen Mobilfunkfrequenzen. Zwei Monate lang lief die Aktion, mehr als 6,5 Milliarden Euro mussten die Unternehmen zahlen. Zum Vergleich: In Österreich hat die Ersteigerung der ersten Frequenzen etwa 188 Millionen Euro gekostet. In der Schweiz waren es etwa 359 Millionen Euro.

Ein anderer Grund für die vergleichsweise schlechtere Mobilfunkversorgung: In Deutschland vergehen zwischen Standortsuche und Inbetriebnahme eines Mastes oft viel Zeit. Grund dafür seien laut Verivox komplizierte Genehmigungsverfahren. So schreibt das Portal: "Nach Angaben von Branchenverbänden dauert der Aufbau einer neuen Mobilfunkanlage oft zwei Jahre oder länger."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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