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Nach Streit im Forum: Gamer veröffentlicht geheime Panzerpläne


Wegen eines Online-Streits
Gamer veröffentlicht geheime Panzerpläne

Von t-online, jnm

19.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Online-Spiel War Thunder: Im Streit über die Detailtreue eines Panzermodells veröffentlichte ein Spieler kurzerhand geheime BaupläneVergrößern des BildesDas Online-Spiel War Thunder: Im Streit über die Detailtreue eines Panzermodells veröffentlichte ein Spieler kurzerhand geheime Baupläne (Quelle: War Thunder / Gaijin)
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Weil er einen Designfehler eines virtuellen Panzermodells aufzeigen wollte, hat ein Spieler offenbar geheime Pläne des britischen Kampfpanzers Challenger 2 in ein Online-Forum gepostet. Jetzt droht ihm möglicherweise eine Haftstrafe.

Eigentlich geht es nur um schnellen Spaß beim kostenlosen Online-Spiel "War Thunder": In großem Kriegsgerät können Spieler hier Gefechte unterschiedlichster Epochen untereinander austragen und dabei Kriegsschiffe, Flugzeuge, Hubschrauber oder eben auch Panzer kommandieren.

In einem speziellen Simulationsmodus werden die Geräte allerdings möglichst exakt nachgestellt, sodass auch kleinere Designaspekte der virtuellen Modelle durchaus Auswirkungen im Spiel haben können. So ist oft auch eine Frage, ob der russischen Spieleentwickler Gajin die einzelnen Modelle auch wirklichkeitsgetreu nachgebaut habe – oder ob an der einen oder anderen Stelle nachgebessert werden müsse.

Spieler stellt Panzer-Details ins Netz

Eine solche Debatte hatte sich im Onlineforum auch über das virtuelle Modell des britischen Kampfpanzers Challenger 2 entwickelt. Ein Spieler, der über ich selbst sagt, er sei selbst Kommandant eines Challenger-2-Panzers gewesen, war über ein paar mutmaßliche Detailfehler in "War Thunder" dermaßen erbost, dass er offenbar kurzerhand zum Panzer-Handbuch griff und einige schematische Darstellungen daraus ins Forum stellte.

Laut dem Online-Magazin "UKDefenceJournal.org" seien etliche Passagen auf den Seiten geschwärzt gewesen, zudem haben die Seiten den Hinweis "UK Restricted" getragen. Dieser Hinweis ist die dritte Stufe der siebenstufigen Geheimhaltungsklassifizierung in Großbritannien. Mittlerweile wird allerdings ein einfacheres System genutzt.

Geheimhaltungsvermerk fälschlich gestrichen

Zwar sei der Geheimhaltungsvermerk auf den Auszügen durchgestrichen und ein weiterer Stempel mit "Unclassified" (engl: "Nicht geheim") auf den Dokumenten zu finden gewesen – doch richtig scheint das nicht zu sein: Wie Gaijin im Forum mitteilt, habe man die schriftliche Bestätigung des Verteidigungsministeriums, dass die Auszüge zwar echt seien, eine Freigabe jedoch nicht erfolgt sei. Weder seien die Schwärzungen auf diesem Dokument vorgesehen, noch erkenne man den "Unclassified"-Stempel. Er werde nicht von der zuständigen Abteilung genutzt.

Entsprechend löschte ein Moderator des Forums den Beitrag, da ein Verstoß gegen die Geheimhaltungspflicht empfindliche Strafen nach sich ziehen könne. So könne ein Verstoß mit bis zu 14 Jahren Gefängnis geahndet werden. Zudem könnten die Dokumente auch für die Forenbetreiber zum Problem werden, da auch eine unerlaubte Speicherung solcher Dokumente einen Verstoß darstelle.

Wer glaubt, dass es sich bei diesem Fall um einen skurrillen Einzelfall handelt, irrt: So schrieb der Forenmoderator, dass es zuvor bereits einen Fall gegenben habe, in dem angeblich nicht mehr geheime Militärdokumente geteilt wurden. Auch damals habe sich herausgestellt, dass die Dokumente sehr wohl noch der Geheimhaltungspflicht unterlagen und nicht hätten geteilt werden dürfen.

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