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Begraben unter einer dicken Staubschicht: Nasa verabschiedet sich von Marssonde "InSight"


Stromerzeugung nimmt ab
Marssonde "InSight" versinkt im Staub

Von t-online, sha

Aktualisiert am 04.11.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 159895191Vergrößern des BildesMars Lander "InSight": Das Gerät ist von einer dicken Staubschicht bedeckt. (Quelle: IMAGO / NASA / JPL-CalTech via CNP)
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Vier Jahre nach der Landung muss sich die Nasa langsam von ihrer Marssonde "InSight" verabschieden. Das Instrument versinkt im Staub des Roten Planeten.

Der 2018 auf dem Mars gelandeten Sonde "InSight" geht der Strom aus. Wie die Nasa mitteilt, habe sie nur noch Energie für ein paar wenige Wochen. Der solarbetriebene Mars Lander werde vom Staub auf dem Planeten erdrückt, heißt es.

"Die Stromerzeugung des Raumfahrzeugs nimmt weiter ab, da der vom Wind verwehte Staub auf den Solarzellen immer dichter wird", so die Nasa. Daher seien Maßnahmen ergriffen worden, um so lange wie möglich mit der verbleibenden Energie weiterzumachen.

Die Nasa-Mitarbeiter wollen in der verbleibenden Zeit sämtliche Daten von "InSight" speichern, um sie Wissenschaftlern weltweit zugänglich zu machen. Dazu gehören laut der US-Weltraumbehörde auch Informationen über "die inneren Schichten des Mars, seinen flüssigen Kern" und Daten über Beben auf dem Plateten.

Mehr als 1.300 registrierte Marsbeben

Das Seismometer von "InSight", das Erschütterungen aufzeichnet, war eines der letzten noch funktionierenden Geräte der Sonde. Seit der Landung im November 2018 hat das Gerät mehr als 1.300 Marsbeben registriert und aufgezeichnet. Dabei waren auch Beben, die durch Meteoriteneinschläge entstanden waren.

Die Aufzeichnungen, wie sich die seismischen Wellen auf ihrem Weg durch den Planeten verändern, bieten den Forschern einen Einblick in das Innere des Mars. Sie liefern laut Nasa auch ein besseres Verständnis dafür, wie die sogenannten Gesteinsplaneten wie die Erde entstanden sein könnten.

Im Dezember 2018 hatte die Nasa Tonaufzeichnungen von "InSight" veröffentlicht, die auf dem Mars gemacht wurden. Die Aufnahmen stammten von zwei extrem empfindlichen Sensoren, die die Vibrationen des Windes und des Bodens eingefangen hätten.

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Im vergangenen Sommer hatte "InSight" laut der US-Weltraumbehörde nur noch wenig Strom zur Verfügung. Darum mussten alle wissenschaftlichen Instrumente abgeschaltet werden, um das Seismometer weiter betreiben zu können.

"Wir hatten es [InSight] auf weniger als 20 Prozent der ursprünglichen Erzeugungskapazität heruntergefahren", sagte einer der an der Mission beteiligten Forscher. Es sei nicht mehr möglich gewesen, die Instrumente rund um die Uhr laufen zu lassen. Zwischenzeitlich habe sogar das Seismometer ganz abgeschaltet werden müssen.

Die Nasa will die Mission beenden, wenn "InSight" zwei Mal nacheinander nicht mehr mit seinem Satelliten kommuniziert, der um den Mars kreist. Dass bis dahin ein starker Windstoß die Staubschicht von "InSight" herunterweht sei zwar nicht ausgeschlossen, so die Nasa. Das sei aber sehr unwahrscheinlich.

"Wetter auf dem Mars ist Staub und Wind."

In der Zwischenzeit will das Nasa-Team weiter Daten sammeln, schreibt es "Wir werden so lange wie möglich wissenschaftliche Messungen durchführen." Man sei dem Mars ausgeliefert. "Wetter auf dem Mars ist nicht Regen und Schnee. Wetter auf dem Mars ist Staub und Wind."

"InSight" war im Mai 2018 von der Erde aus gestartet und hatte im November des Jahres die Ebene Elysium Planitia nördlich des Mars-Äquators erreicht. In einem äußerst komplizierten Manöver war der Roboter nach dem Eintritt in die Mars-Atmosphäre von Bremsraketen und einem Fallschirm abgesenkt worden.

"InSight" ("Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport") ist ein 360 Kilogramm schwerer Roboter, der nicht rollt, sondern an einem Ort bleibt. Die insgesamt rund 650 Millionen Euro teure Mission war zunächst auf zwei Jahre angelegt.

Verwendete Quellen
  • nasa.gov: "NASA Prepares to Say ‘Farewell’ to InSight Spacecraft"
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