Lehrer-Gehälter: Wo Sie am meisten verdienen – und wo besonders schlecht

Der Lehrerberuf erfordert Engagement und Fachkenntnis. Aber wie sieht es mit dem Gehalt aus? Je nach Schulform und Bundesland gibt es große Unterschiede.

Lehrerinnen und Lehrer haben eine anspruchsvolle Aufgabe: Sie formen die Köpfe der nächsten Generation, geben Wissen weiter und begleiten junge Menschen auf ihrem Bildungsweg. Bei all diesen pädagogischen Herausforderungen stellt sich auch die Frage nach dem Gehalt: Wie attraktiv ist der Lehrerberuf finanziell?

Das Durchschnittsgehalt von Lehrern liegt in Deutschland bei 49.800 Euro brutto im Jahr. Ein Blick in die Gehaltstabellen zeigt aber, dass sich die Bezahlung je nach Schulform und Bundesland stark unterscheidet.

Umstrittener Gymnasialbonus

In der Regel erhalten Lehrer an Gymnasien und beruflichen Schulen höhere Gehälter als ihre Kollegen an Grund- und Hauptschulen. Das wird von den Kultusministerien mit vermeintlich höheren Anforderungen und der längeren Ausbildung von Gymnasiallehrern begründet.

Ob diese tatsächlich mehr leisten müssen, ist jedoch umstritten. In einigen Bundesländern – Berlin, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein – wurden die Einstiegsgehälter für Grundschullehrer daher angepasst.

Manche Bundesländer zahlen mehr

Aber auch innerhalb der Schulformen gibt es Unterschiede. So können beispielsweise Lehrer an Privatschulen unter Umständen mehr verdienen als ihre Kollegen im öffentlichen Schulsystem. Ein weiterer Faktor, der das Lehrergehalt beeinflusst, ist das Bundesland, in dem man unterrichtet.

Denn die Länder haben unterschiedliche Besoldungsstrukturen und Gehaltstabellen. Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland, liegt in der Regel über dem Durchschnitt, ebenso Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg. Die Lehrergehälter in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen fallen dagegen oft niedriger aus.

Vor der Berufswahl gründlich recherchieren

Ein paar ausgewählte Beispiele verdeutlichen die Unterschiede: In Bayern liegt das Einstiegsgehalt für Lehrer an Grundschulen bei etwa 4.100 Euro brutto im Monat. In Berlin bekommen Grundschullehrer rund 400 Euro weniger. In Baden-Württemberg erhalten Gymnasiallehrer im Durchschnitt etwa 5.700 Euro brutto im Monat, während es für ihre Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern nur rund 5.300 Euro brutto im Monat sind.

Allerdings sind diese Zahlen Durchschnittswerte und ein direkter Vergleich ist schwierig. Ins Gewicht fallen zudem individuelle Faktoren wie Berufserfahrung und Qualifikationen. Entscheidend ist auch, ob eine Lehrkraft tariflich angestellt oder verbeamtet ist. Daneben gibt es verschiedene Zulagen und Zusatzleistungen, die das Gehalt erhöhen können.

Die wenigsten Lehrer werden vor ihrer Studienwahl einzig den Gehaltsaspekt im Auge gehabt haben. Aber es ist nicht verkehrt, die unterschiedlichen Bezüge im Lehramt in die Berufsentscheidung einzubeziehen. Und wer offen für einen Ortswechsel ist, für den können dann auch die länderspezifischen Unterschiede interessant sein.