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Mindestlohn steigt: So viel mehr Netto bringt die Erhöhung bis 2027


Erhöhung auf 14,60 Euro
Mindestlohn steigt – so viel mehr Netto bringt das


27.06.2025 - 12:05 UhrLesedauer: 2 Min.
Lohn- und Gehaltsabrechnungen: Der Mindestlohn wird bis 2027 in zwei Stufen angehoben.Vergrößern des Bildes
Lohn- und Gehaltsabrechnungen (Symbolbild): Der Mindestlohn wird bis 2027 in zwei Stufen angehoben. (Quelle: Arno Burgi/dpa)
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Der Mindestlohn steigt bis 2027 auf 14,60 Euro. Was bedeutet das für Ihr Gehalt, die Preise im Alltag und für die Wirtschaft?

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland wird in zwei Schritten angehoben: Ab Januar 2026 auf 13,90 Euro und ab Januar 2027 auf 14,60 Euro pro Stunde. Damit reagiert die Mindestlohnkommission auf die gestiegenen sonstigen Löhne (mehr zur Berechnung lesen Sie hier). Doch was bedeutet ein höherer Mindestlohn konkret? Ein Überblick.

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Mehr Geld und mehr Kaufkraft für Arbeitnehmer

Für alle, die derzeit den gesetzlichen Mindestlohn verdienen, bedeutet die Erhöhung vor allem eins: mehr Geld am Monatsende.

Zur Einordnung hier eine Beispielrechnung für eine Vollzeitkraft (40 Stunden pro Woche, Steuerklasse I, keine Kinder, keine Kirchensteuer, kein Nebenjob):

JahrStundenlohnMonatslohn bruttoMonatslohn nettoMehr Netto im Monat
202512,82 Euro2.222 Euro1.605 Euro-
202613,90 Euro2.409 Euro1.714 Euro+109 Euro
202714,60 Euro2.531 Euro1.784 Euro+70 Euro

Das bedeutet insgesamt rund 179 Euro netto mehr im Monat ab 2027 im Vergleich zu heute.

Wichtig zu wissen: Gerechnet wurde mit den für 2025 geltenden Beitragssätzen zu den Sozialversicherungen und dem aktuellen Einkommensteuertarif. Die Sozialabgaben dürften in den Jahren 2026 und 2027 jedoch höher sein. Die Steuern hingegen könnten wegen des in der Regel steigenden Grundfreibetrags niedriger ausfallen. Je nachdem, was überwiegt, weicht das tatsächliche Nettoplus also etwas von den hier errechneten Werten ab.

Ein Plus dürfte unterm Strich aber in jedem Fall herausspringen. Damit steigen nicht nur die Löhne, sondern auch die Kaufkraft. Gerade in unteren Einkommensgruppen können zusätzliche 100 bis 200 Euro pro Monat einen großen Unterschied machen – insbesondere angesichts gestiegener Mieten, Lebensmittelpreise und Energiekosten. Außerdem kann ein höherer Mindestlohn die Binnenkonjunktur stützen, weil mehr Geld in den Konsum fließt.

Dienstleistungen könnten teurer werden

Ein höherer Mindestlohn heißt aber nicht nur mehr Geld für Beschäftigte, sondern auch höhere Personalkosten für Betriebe. Besonders in Branchen, in denen häufig der Mindestlohn gezahlt wird – Gastronomie, Friseurhandwerk, Reinigungsbetriebe, kleinere Einzelhändler – dürften die höheren Lohnkosten spürbar sein.

Das kann sich für Verbraucher in Form von steigenden Preisen bemerkbar machen. So könnten zum Beispiel

  • Handwerkerleistungen teurer werden,
  • Friseurpreise anziehen
  • und die Preise für Dienstleistungen wie Gebäudereinigung oder Lieferdienste steigen.

Denn Betriebe müssen nicht nur den Stundenlohn bezahlen, sondern auch die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung. Gerade kleinere Betriebe sehen darin eine Belastung. Schon bei früheren Mindestlohnerhöhungen haben manche Gastronomen oder Bäcker Preissteigerungen an ihre Kunden weitergegeben.

Welche Folgen hat der höhere Mindestlohn für die Wirtschaft?

Für die Gesamtwirtschaft sind die Folgen schwer abzuschätzen. Auf der einen Seite steht die erhöhte Kaufkraft von Millionen Arbeitnehmern, die den Konsum stärken kann. Auch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen dürfte stabil bleiben oder sogar steigen. Gewerkschaften betonen außerdem, dass ein existenzsichernder Lohn für faire Bedingungen am Arbeitsmarkt sorgt und Lohndumping verhindert.

Auf der anderen Seite befürchten Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände, dass höhere Mindestlöhne vor allem im arbeitsintensiven Mittelstand zu Problemen führen könnten. Stichworte sind höhere Lohnkosten, mögliche Stellenstreichungen sowie weniger Neueinstellungen und geringere Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich. Allerdings haben frühere Mindestlohnerhöhungen gezeigt, dass der befürchtete Stellenabbau meist geringer ausfällt als prognostiziert.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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