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Eisenmangel | Symptome: Folgen für Psyche, Haut und Nägel


Eisenmangel – auf diese Symptome sollten Sie achten


Aktualisiert am 15.11.2021Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Frau schaut in den Spiegel: Ausgeprägter Eisenmangel kann zu blasser Haut führen – doch nicht alle Symptome sind so offensichtlich.
Frau schaut in den Spiegel: Ausgeprägter Eisenmangel kann zu blasser Haut führen – doch nicht alle Symptome sind so offensichtlich. (Quelle: Casarsa/getty-images-bilder)

Ein starker Eisenmangel kann auffällige Symptome hervorrufen, zum Beispiel an Fingernägeln, Haut und Zunge. Doch gibt es auch verstecktere Folgen, etwa für Psyche, Muskeln oder Gewicht?

Ein Eisenmangel entwickelt sich meist schleichend. Denn zu Beginn kann der Körper noch auf gespeichertes Eisen zurückgreifen. Erst wenn die Eisenspeicher erschöpft sind, beeinträchtigt der Mangel die Blutbildung. Dann können vielfältige Symptome auftreten, die teilweise deutlich sichtbar sind. Doch es gibt auch verstecktere Anzeichen.

Eisenmangel: Typische Symptome belasten auch die Psyche

Die direkte Folge eines starken Eisenmangels ist eine sogenannte Anämie (Blutarmut). Diese führt einerseits zu körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Herzrasen oder auch zum sogenannten Restless-Leg-Syndrom, welches sich durch Unruhe in den Beinen äußert.

Eine Eisenmangelanämie kann sich jedoch auch auf die Psyche auswirken und das gesamte Befinden beeinträchtigen. Häufig kommt es zu folgenden Symptomen:

  • Müdigkeit, Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsstörungen und Probleme beim Denken
  • Reizbarkeit und Nervosität

Ein selteneres Symptom ist das Bedürfnis, Dinge zu essen, die eigentlich nicht essbar sind oder zumindest nicht zu den Lebensmitteln zählen, zum Beispiel Erde, Kalk oder Eiswürfel.

Eisenmangel: Symptome an Mund und Zunge

Eisenmangel kann dazu führen, dass die Mundschleimhaut nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Sie erscheint dann blasser. Mit der Zeit kann das Schleimhautgewebe durch den Mangel verkümmern und sich zurückbilden. In der Folge kommt es zu Symptomen, die Ärztinnen und Ärzte als Plummer-Vinson-Syndrom zusammenfassen.

Typische Anzeichen sind:

  • eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden)
  • brennendes Gefühl auf der Zunge ("Zungenbrennen")
  • Schmerzen beim Schlucken
  • schmerzhafte Entzündungen im Mundraum (Aphthen), die immer wieder neu auftreten

Eisenmangel: Symptome an Haut und Augen

Hat ein Eisenmangel eine Blutarmut zur Folge, wird die Haut schlechter durchblutet. Sie kann dadurch trocken werden, jucken und fahl wirken.

Blässe ist aber nicht immer ein Symptom von Eisenmangel. Bei vielen Menschen ist der Hautton – auch, wenn sie keinen Eisenmangel haben – ohnehin eher blass oder gelblich (nicht rosig), weil die Blutgefäße bei ihnen recht tief unter der Hautoberfläche liegen.

Umgekehrt gibt es Personen, die trotz eines ausgeprägten Eisenmangels nicht blass erscheinen. Etwa weil sie einen dunklen Teint haben oder die Blutgefäße in ihrer Gesichtshaut krankhaft erweitert sind (zum Beispiel durch eine Rosacea).

Zeigt sich Eisenmangel auch an den Augen?

Auf den Augapfel oder das Sehvermögen wirkt sich ein Eisenmangel normalerweise nicht aus. Ist es durch den Eisenmangel bereits zur Blutarmut gekommen, zeigt sich diese aber möglicherweise an der Innenseite der Augenlider. Diese wird dann – ebenso wie die Mundschleimhaut – schwächer durchblutet und kann somit blasser erscheinen als üblich.

Eisenmangel: Haarausfall und Symptome an den Fingernägeln

Ein ausgeprägter Eisenmangel verursacht häufig Veränderungen an den Fingernägeln. Charakteristische Symptome sind:

  • brüchige Fingernägel
  • Rillen in den Nägeln
  • runde (löffelförmige) Mulden in den Nägeln ("Hohlnägel")

Darüber hinaus kann starker Eisenmangel zu Haarausfall führen. Von Haarausfall sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn jemand mehr als 100 Haare pro Tag verliert. Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall.

Bei Eisenmangel kommt es zu diffusem Haarausfall. Das bedeutet: Der gesamte, behaarte Bereich des Kopfes ist betroffen. Es entstehen also keine kahlen Stellen, sondern der Haarausfall verteilt sich gleichmäßig.

Diffuser Haarausfall kann neben Eisenmangel aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Stress oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Die gute Nachricht: Meist ist diffuser Haarausfall nicht von Dauer, weil die Haarwurzeln intakt bleiben – anders als etwa beim vernarbenden Haarausfall, bei dem die Haarwurzeln zugrunde gehen. Wer aufgrund eines Eisenmangels Haarausfall bekommt, kann also normalerweise davon ausgehen, dass die Haare wieder nachwachsen, wenn der Mangel behoben ist.

Führt Eisenmangel auch zu Symptomen an den Muskeln?

Für Muskelschmerzen und Symptome an einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen kann es vielerlei Gründe geben: Überbelastung, Infektionen, Verletzungen oder auch rheumatische Erkrankungen. Ein Eisenmangel hingegen steckt normalerweise nicht dahinter.

Dennoch beeinträchtigt ein stark ausgeprägter Eisenmangel die körperliche Leistungsfähigkeit. Denn durch den Mangel ist es für den Körper schwieriger, alle seine Organe und Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen. Ohne Sauerstoff würden diese aber absterben. Daher pumpt das Herz bei einer Blutarmut schneller, um die Sauerstoffversorgung so gut es geht aufrechtzuerhalten.

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Strengt sich die vom Mangel betroffene Person dann zusätzlich an, zum Beispiel beim Sport, so wird das Herz-Kreislauf-System überlastet. Das kann sich unter anderem durch Herzrasen und Atemnot äußern.

Hat ein Eisenmangel Folgen für das Gewicht?

Ein Eisenmangel schlägt sich nicht auf der Waage nieder. Im Internet finden sich zwar Artikel, in denen es heißt, Eisenmangel mache dick. Hinter derartigen Behauptungen verbergen sich aber meist finanzielle Interessen, zum Beispiel von Firmen, die Eisenpräparate verkaufen. Bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Eisenmangel zur Gewichtszunahme führt.

Ein indirekter Zusammenhang ist zwar denkbar: Hat der Mangel bereits zur Blutarmut geführt, nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit ab und die Betroffenen leiden häufig unter Erschöpfung und Müdigkeit. Wenn sie sich aufgrund dieser Beschwerden dann weniger bewegen und/oder mehr energiereiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, nehmen sie zu.

Doch auch für diesen indirekten Zusammenhang finden sich keine wissenschaftlichen Belege. Das heißt: Ob Menschen mit einer Eisenmangelanämie wirklich mehr essen oder sich weniger bewegen und deshalb zunehmen, ist nicht bekannt.

Eisenmangel: Symptome bei der Frau

Ein Eisenmangel ruft bei der Frau die gleichen Symptome hervor wie beim Mann. Bei Frauen gibt es aber bestimmte Frühwarnzeichen – also Symptome, die anzeigen, dass ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel besteht: Sie verlieren bei der Regelblutung viel (mehr als 80 Milliliter) Blut, oder ihre Menstruation dauert länger als eine Woche.

Eine einzelne starke oder ungewöhnlich lange andauernde Blutung ist meist kein Grund zur Sorge. Frauen, die bei jeder Menstruation viel Blut verlieren, sollten das Problem aber lieber ärztlich abklären lassen. Nicht nur, weil ein Eisenmangel droht, sondern weil die Zyklusstörungen auch ein Symptom für eine Erkrankung sein könnten.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2022
  • Online-Informationen des Bundesverbands deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 9.11.2021)
  • Eisen (innerlich und zum Spritzen). Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 1.11.2021)
  • Kopera, D.: Diagnostik und Therapie bei Haarausfall und Hirsutismus. Gynäkologische Endokrinologie, Vol. 19, S. 303-310 (September 2021)
  • Biesalski, H.: Ernährungsmedizin. Thieme, Stuttgart 2017
  • Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie: Eisenmangelanämie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 025/021 (Stand: 13.2.2016)
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