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Elektrolytlösung bei Durchfall selber machen: So geht's


Besser als Cola und Salzstangen
Elektrolytlösung bei Durchfall selber machen: So geht’s


Aktualisiert am 19.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Elektrolytlösung selbst anrühren: Salz und Zucker liefern wichtige Nährstoffe.Vergrößern des Bildes
Elektrolytlösung selbst anrühren: Salz und Zucker liefern wichtige Nährstoffe. (Quelle: towfiqu ahamed/getty-images-bilder)

Durchfall ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu gefährlichem Flüssigkeitsverlust führen. Eine selbstgemachte Elektrolytlösung kann Abhilfe schaffen.

Ob als Folge einer Magen-Darm-Infektion oder aufgrund von ungewohntem Essen: Durchfall ist eine häufige Beschwerde. In Deutschland trifft es Erwachsene im Durchschnitt einmal im Jahr, Kinder erkranken noch öfter.

Bei normalem Durchfall genügt es meist, den Flüssigkeitsverlust über normale Getränke wieder auszugleichen. Starker oder länger anhaltender Durchfall muss jedoch behandelt werden. Der Grund: Er kann zu einem gefährlichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führen.

Wichtig

Bei starkem, wässrigem Durchfall oder häufigem Erbrechen verlieren Sie sehr viel Flüssigkeit. In diesem Fall ist es wichtig, rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um ein Kreislaufversagen zu vermeiden. Das gilt vor allem für Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Ältere.

Was sind Elektrolyte?

Wer Durchfall hat, verliert Flüssigkeit und sogenannte Elektrolyte. Elektrolyte sind Mineralstoffe – oft auch Salze genannt –, die zum Beispiel dabei helfen, den Wasserhaushalt im Körper stabil zu halten oder die Nerven- und Muskelfunktion zu regulieren. Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören:

  • Natrium
  • Kalium
  • Chlorid
  • Bikarbonat (Salz der Kohlensäure)
  • Calcium
  • Magnesium

Die einzelnen Mineralstoffe müssen sich stets in einem bestimmten Bereich befinden, damit der Körper funktionieren kann.

Elektrolytlösung selbst zubereiten

Bei starkem Durchfall ist es sinnvoll, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust mit einer sogenannten Rehydratationslösung wieder auszugleichen – auch Elektrolyt- oder Glukoselösungen genannt. Diese bekommen Sie in Apotheken oder der Drogerie. Dabei handelt es sich um ein Pulver, das Sie einfach in Wasser auflösen müssen. Es enthält Salze, Mineralstoffe und Traubenzucker.

Info: Warum ist Zucker in Elektrolytlösungen?

Der Zucker – sowohl aus dem Haushaltszucker, als auch aus dem Orangensaft – liefert dem Körper Energie und hilft dabei, die Mineralstoffe im Darm schneller aufzunehmen.

Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, eine fertige Rehydratationslösung zu kaufen, können Sie auch eine Elektrolytlösung zu Hause selbst zubereiten. Dazu geben Sie folgende Zutaten in einen Liter abgefülltes oder abgekochtes Wasser:

  • 4 Teelöffel Haushaltszucker: enthält Glukose und Fruktose
  • Dreiviertel Teelöffel Kochsalz: enthält Natrium und Chlorid
  • ein Glas Orangensaft oder ersatzweise zwei Bananen dazu essen: enthält Kalium

Wichtig dabei: Achten Sie bei dem verwendeten Wasser auf die Qualität. Das Leitungswasser in Deutschland hat je nach Region eine gute bis sehr gute Qualität und kann daher problemlos verwendet werden. Dies ist in anderen Weltregionen aber nicht unbedingt der Fall. Sind Sie auf Reisen und sich der Wasserqualität nicht sicher, greifen Sie besser auf abgefülltes Wasser zurück.

Nehmen Sie von der Lösung bei akuten Durchfallerkrankungen etwa 40 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht innerhalb von 24 Stunden ein. Bei einer 75 Kilogramm schweren Person entspricht dies drei Litern pro Tag.

Info: Backpulver in Elektrolytlösungen

Früher fand man auch Rezepte, in denen ein Teil des Kochsalzes durch Backpulver ersetzt wurde. Nach der aktuellen Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das allerdings nicht notwendig. Die vier Komponenten Wasser, Zucker, Salz und Orangensaft (oder Banane) sind für eine gute Versorgung mit Nährstoffen ausreichend.

Hausmittel gegen Durchfall

Auch einfache Küchenzutaten können bei Durchfall mitunter helfen – vor allem in Form von Suppen. Der Grund: Sie eignen sich sehr gut, um mehr Flüssigkeit aufzunehmen.

Möhrensuppe nach Moro

Bei der Moroschen Möhrensuppe handelt es sich um ein altes Hausmittel, das vor allem bei kleinen Kindern dem gefährlichen Flüssigkeitsverlust bei Durchfällen entgegenwirken soll.

Das Rezept ist denkbar einfach: Kochen Sie 500 Gramm geschälte Karotten in einem Liter Wasser weich und pürieren Sie sie dann mit dem Kochwasser. Der so entstandene Brei wird mit Wasser auf einen Liter aufgefüllt und mit drei Gramm Kochsalz (etwa einem Teelöffel) gewürzt. Die Suppe sollte am besten gleich zu Beginn der Beschwerden und mehrfach täglich in kleinen Mengen verzehrt werden.

Gut zu wissen

Als Heilmittel wurde die Karottensuppe vom Heidelberger Kinderarzt Professor Ernst Moro entdeckt und nach ihm benannt. Er verordnete sie seit 1908 seinen jungen Patienten und konnte damit die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch senken.

Reis- oder Haferschleimsuppe

Wer es lieber süßer mag, kann auch eine Reis- oder Haferschleimsuppe zubereiten. Kochen Sie dafür 25 Gramm Reis oder die gleiche Menge Haferflocken in 250 Millilitern Wasser sehr weich. Anschließend streichen Sie alles durch ein Sieb und würzen die Suppe mit je einem Teelöffel Salz und Zucker. Auch zwei Teelöffel echtes Kakaopulver oder eine zerquetschte Banane eignen sich als Zutat für die Suppe.

Finger weg von Salzstangen und Cola

Weniger wirkungsvolle Hausmittel gegen den Durchfall sind Salzstangen und Cola. Zwar verliert der Körper durch die Erkrankung Mineralien, mit Salzstangen wird aber nur Kochsalz ersetzt. Auch Cola ist nicht zu empfehlen, denn durch den Zucker nimmt die Wasserausscheidung im Darm zu und der Stuhl wird noch weicher. Das enthaltene Koffein regt zudem die Nieren an und der Flüssigkeitsverlust steigt.

Doch es gibt weitere natürliche Heilmittel, um den Durchfall zu stoppen. Zum Beispiel geriebenen Apfel oder verdünnten Apfelsaft. Die Frucht hat einen stopfenden Effekt. Ähnliches gilt für Reis: Dieser nimmt Wasser auf und trocknet den weichen Stuhl. Milchprodukte sollte man hingegen meiden.

Wenn Hilfe aus der Apotheke unerlässlich ist

In jedem Fall sollten Durchfallpatienten viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust in ihrem Körper auszugleichen. Bei starkem Durchfall sind drei Liter pro Tag das Minimum. Als Getränke eignen sich stilles Wasser und Tee. Auf Kaffee und Alkohol sollte man in dieser Zeit verzichten. Wenn trotzdem keine Besserung eintritt und der Flüssigkeitsverlust nicht nachlässt, sollten Sie einen Arzt aufzusuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Durchfall". (Stand: Februar 2023)
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