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Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille: Das können die Auswirkungen sein


Studie zu Nebenwirkungen
So kann die Pille Ihre Lebensqualität vermindern

Von t-online, lk

Aktualisiert am 18.02.2018Lesedauer: 4 Min.
Blister mit PillenVergrößern des BildesManche ahnen es: Die Antibabypille birgt massive Risiken (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die meisten Frauen verhüten mit der Pille, denn die Wirkung ist bei regelmäßiger Einnahme zuverlässig und unkompliziert. Allerdings ist die Liste der Nebenwirkungen lang. Wie ungesund ist die Anti-Baby-Pille wirklich und was macht sie mit dem Körper? Bestimmte Antibabypillen haben negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, zeigt eine Studie aus Schweden.

Die Pille – Ein Medikament mit möglichen Folgen

Zu den häufigsten Risiken und Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille zählen Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen und Stimmungsschwankungen – und dies sind noch die "harmloseren" Folgen.

Studie zeigt: Negative Auswirkungen auf die Lebensqualität

Wissenschaftler rund um Prof. Angelica Lindén Hirschberg vom "Karolinska Institutet" bei Stockholm haben untersucht, wie die Pille auf den weiblichen Körper wirkt. Im Rahmen einer Studie bekamen 340 gesunde Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren über drei Monate hinweg Placebos oder orale Kontrazeptiva, die Levonorgestrel und Ethinylestradiol enthielten. Das ist die häufigste Wirkstoffkombination der Pille, wie sie etwa in Schweden und vielen anderen Ländern verabreicht wird.

Das Ergebnis: Jene Frauen, die orale Empfängnisverhütungsmittel einnahmen, berichteten von einer signifikant schlechteren Lebensqualität als jene, die Placebos schluckten, also Pillen ohne Inhalt. Mit "Lebensqualität" waren etwa Stimmung, Selbstkontrolle sowie der Energielevel gemeint. Von depressiven Verstimmungen war jedoch überraschenderweise kaum die Rede.

Auch der Pillenreport 2015 der Universität Bremen bestätigt diese Ergebnisse.

Verursacht die Pille Depressionen?

Laut einer anderen Untersuchung der Universität Kopenhagen steigt das Risiko für Depressionen bei Frauen in den ersten sechs Monaten nach Beginn der ersten Einnahme der Pille um 40 Prozent im Vergleich zu Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel schlucken. Bei Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren soll sich das Risiko sogar um 80 Prozent erhöhen.

Der Studienleiter Dr. Oejvind Lidegaard sammelte mit Gynäkologen und Psychologen für die Studie zwischen den Jahren 2000 und 2013 die Daten von über einer Million Däninnen im Alter von 15 bis 34 Jahren, werteten diese aus und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin "Jama Psychiatry". Verwenderinnen der Pille wurde in der Folge häufiger ein Antidepressivum verschrieben: Nutzerinnen von Gestagen-Pillen zu 34 Prozent häufiger als anderen Frauen.

Deutsche Experten bewerten die Studie jedoch skeptisch. "In der Untersuchung wurde weniger als ein Prozent der Frauen, die niemals hormonelle Verhütungsmittel verwendeten, mit einem Antidepressivum behandelt, dagegen zwei Prozent der Frauen, die hormonell verhüteten. Daraus darf man nicht den Schluss ziehen, dass diese Verhütungsmittel Depressionen verursachen", sagt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, dem Abendblatt.

Brustkrebs, Thrombose, Lungenembolie

Studien, unter anderem der Charité, bestätigten, dass die Einnahme der Pille das Brustkrebsrisiko steigern kann. Auch die Gefahr, an einer Thrombose zu erkranken ist erhöht, also einer Gefäßerkrankung durch ein Blutgerinnsel – bei Übergewicht steigt das Risiko sogar um das Siebenfache. Dies gilt auch für das Rauchen. Die Blutgerinnsel können sich in den Gefäßen ablagern und diese verstopfen.

Lösen sich die Blutpfropfen, können sie in die Lunge gespült werden und dort die feinen Gefäße verstopfen. Eine solche Lungenembolie ist lebensbedrohlich, weil das Herz enorm stark pumpen muss, um noch genügend Sauerstoff in die Lunge zu transportieren. Auch das Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten wird durch die Einnahme der Pille erhöht.

Keine Lust auf Sex

Forscher der University of Stirling fanden heraus, dass bei Frauen, die mit der Anti-Baby-Pille verhüten, die Zufriedenheit in einer Beziehung höher ist und diese im Schnitt zwei Jahre länger hält. Allerdings hat das Phänomen auch einen Nachteil: Die Frauen, die die Pille als Verhütungsmittel wählten, waren unzufriedener mit ihrem Sexualleben, je länger die Beziehung dauerte. Auch fanden sie ihre Partner weniger attraktiv, schreiben die Forscher.

Keine Muskeln trotz Fitnessstudio

Sie schwitzen regelmäßig im Pilateskurs, und das Bindegewebe bleibt trotzdem schlaff? Laut einer US-Studie bauen Frauen, die die Pille schlucken, rund 60 Prozent weniger Muskeln auf als Frauen, die nicht hormonell verhüten. Der Grund: Die Hormone der Pille unterdrücken offenbar die körpereigenen, Muskel aufbauenden (anabolischen) Hormone.

Bei manchen Frauen führt das in der Pille enthaltene Hormon Östrogen zu Wassereinlagerungen im Körper. Diese können das Gewicht um zwei bis drei Kilo steigen lassen. Das wirkt sich auch auf die Sportlichkeit aus.

Migräne in der Pillenpause

Bei Frauen, die mit der Pille verhüten, ist eine hormonelle Schwankung der Auslöser für die menstruelle Migräne, erklärt der Endokrinologe Prof. Dr. Thomas Strowitzki von der Uni Heidelberg t-online.de. Sie nehmen die Pille normalerweise drei Wochen ein und legen dann eine einwöchige Pause ein. Da die Pille aus den Hormonen Östrogen und Gestagen zusammengesetzt ist, sinkt in dieser Woche der Östrogen-Spiegel rapide ab. Die Frau ist quasi auf Entzug und bekommt dadurch Migräne.

Nebenwirkungen der Gestagene

"Auch bei Gestagen können Nebenwirkungen auftreten", warnt Katharina Rohmert von der Pro Familia-Beratungsstelle in Frankfurt in einem Gespräch mit t-online.de. Zu diesen gehörten beispielsweise Hautprobleme, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und sexuelle Unlust. "Bei der hormonellen Verhütung ist letztlich alles ein Ausprobieren", resümiert die Sexualmedizinerin.

Wer auf künstliche Hormone verzichten will, hat eine Reihe von Alternativen. Wir haben einige für Sie gesammelt. Hier geht es zu den Alternativen!

Nein zur hormonellen Verhütung?

Letztlich muss jede Frau selbst entscheiden, ob die Vorteile der Anti-Baby-Pille die möglichen Nachteile aufwiegen. Bevor Sie die Pille absetzen und auf eine andere Verhütungsmethode setzen, haben wir für Sie die populärsten Mythen zur Pille hier für Sie unter die Lupe genommen.Grundsätzlich gilt: Fragen Sie Ihren Frauenarzt um Rat.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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