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Corona-Studie: Covid-19 erhöht Risiko für Parkinson und Alzheimer


Neue Studie aus Dänemark
Corona erhöht Risiko für Parkinson und Alzheimer

Von Nicole Sagener

26.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Corona-Patient im MRT: Covid-19 steigert die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen.Vergrößern des Bildes
Corona-Patient im MRT: Covid-19 steigert die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen. (Quelle: picture alliance / Zoonar | Lazarenka Sviatlana/dpa-bilder)

Wer an Covid-19 erkrankt, entwickelt mit höherer Wahrscheinlichkeit eine neurologische Erkrankung, zeigt eine Analyse. Allerdings gilt dies auch für eine altbekannte, weit verbreitete Virusinfektion.

Die Forschung lernt immer mehr über die weitreichenden kognitiven Folgen einer Corona-Erkrankung. Eine neue, großangelegte Studie aus Dänemark zeigt nun, dass Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren, mit höherer Wahrscheinlichkeit an Alzheimer oder Parkinson erkrankten.

Auch eine höhere Rate von ischämischen Schlaganfällen (Hirninfarkten) und Blutungen im Gehirn war bei ehemals Corona-Erkrankten zu beobachten.

Daten von fast einer Million Patienten

Für die Studie analysierten die beteiligten Wissenschaftler die Gesundheitsdaten von mehr als der Hälfte der dänischen Bevölkerung im Zeitraum zwischen Februar 2020 und November 2021.

Die auf dem 8. Kongress der Europäischen Akademie für Neurologie (EAN) vorgestellte Untersuchung umfasste rund 920.000 Personen, die auf COVID-19 getestet wurden. 43.375 von ihnen hatten bereits eine Corona-Infektion mit stationärer und ambulanter Behandlung hinter sich. 876.356 waren in diesem Zeitraum nicht an Corona erkrankt. Außerdem werteten die Wissenschaftler die Daten von Grippe-Patienten aus, die im entsprechenden Zeitraum vor der Pandemie an Influenza erkrankt waren.

Erhöhtes Risiko für Jüngere

Das Ergebnis war eindeutig: Positiv auf Corona getestete Menschen ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, einen Hirninfarkt (ischämischen Schlaganfall) zu erleiden. Dies betraf insbesondere jüngere Menschen.

Was ist ein ischämische Schlaganfall?
Ein ischämischer Schlaganfall, zu deutsch auch Hirninfarkt oder Hirnschlag, ist mit rund 80 bis 85 Prozent der Betroffenen die häufigste Form des Schlaganfalls. Ursache sind meist Blutgerinnsel (Thromben), die an verschiedenen Stellen des Körpers entstehen können. Gelangen sie über die Blutbahnen in das Gehirn , können sie dort einen Gefäßverschluss verursachen. Infolgedessen sterben die Nervenzellen, die durch das betroffene Blutgefäß versorgt werden, ab.

Die positiv auf Corona getesteten Personen hatten zudem ein 3,5-fach erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken, ein 2,6-fach erhöhtes Risiko für Parkinson und ein 4,8-fach erhöhtes Risiko für eine intrazerebrale Blutung (Blutung im Gehirn).

Dr. Pardis Zarifkar, Hauptautorin der Studie und Forscherin in der Abteilung für Neurologie am Rigshospitalet in Kopenhagen erklärte: "Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind die genaue Art und die Entwicklung der Auswirkungen von Covid-19 auf neurologische Erkrankungen noch immer nicht geklärt."

Auch Grippe macht neurologische Erkrankung wahrscheinlicher

Die dänische Untersuchung zeigt jedoch noch etwas anderes: Das Risiko für die meisten neurologischen Erkrankungen war bei Covid-19-positiven Patienten nicht höher als bei Personen, bei denen eine Grippe oder eine andere Atemwegserkrankung diagnostiziert worden war – mit einer Einschränkung:

Corona-Patienten hatten ein 1,7-fach erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall im Vergleich zu Patienten mit Influenza und bakterieller Lungenentzündung, die über 80 Jahre alt waren.

Die Häufigkeit anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Guillain-Barré-Syndrom und Narkolepsie nahm nach Covid-19, Influenza oder Lungenentzündung nicht zu.

"Diese Ergebnisse werden dazu beitragen, unser Verständnis der langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf den Körper und der Rolle, die Infektionen bei neurodegenerativen Erkrankungen und Schlaganfällen spielen, zu erweitern", resümierte er Studienautorin Pardis Zarifkar.

Nun müsste ermittelt werden, welche Prozesse im Körper nach einer Infektion verantwortlich seien. "Steht dies im Zusammenhang mit einer direkten Virusinvasion? Liegt es an den Entzündungsprozessen, die im Körper als Reaktion auf das Virus ablaufen?", so Zarifkar. Beachtet werden müsse aber auch, dass Patienten nach einer Covid-19-Infektion genauer untersucht würden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • European Academy of Neurology (EAN): "Frequency of neurological diseases after COVID-19, influenza A/B and bacterial pneumonia" (vorgestellt auf dem EAN-Kongress 2022)
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