Haltbarkeit erklärt Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum: Das ist derb Unterschied

Viele halten das Mindesthaltbarkeits- und das Verbrauchsdatum für dasselbe. Das ist jedoch ein Irrtum. Ab wann sollte man ein Produkt nicht mehr essen?
Joghurt, Wurst oder Frischmilch: Ein Blick auf das Datum genügt, um zu entscheiden, ob ein Nahrungsmittel noch verzehrt werden kann. Oder doch nicht? Die Antwort lautet: Nicht ganz. Denn je nach Lebensmittel gibt es verschiedene Hinweise: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und das Verbrauchsdatum. Wer den Unterschied nicht kennt, wirft Lebensmittel unnötig weg oder gefährdet schlimmstenfalls seine Gesundheit.
Was bedeutet das MHD?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum, sondern eine Garantie des Herstellers. Bis zu diesem Datum bleibt ein Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens in seiner vorgesehenen Qualität bezüglich Geschmack, Geruch, Farbe, Nährwert, Konsistenz und Beschaffenheit erhalten.
Nach Ablauf des MHDs darf ein Produkt trotzdem verkauft und konsumiert werden, sofern es einwandfrei aussieht, riecht und schmeckt. Besonders bei trockenen oder verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln, Schokolade oder Konserven kann das MHD deutlich überschritten werden.
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Verbrauchsdatum – hier droht ein Gesundheitsrisiko
Im Gegensatz zum MHD ist das Verbrauchsdatum eine klare Verzehrgrenze. Es findet sich auf leicht verderblichen Produkten wie Hackfleisch, Frischgeflügel oder rohem Fisch. Nach Ablauf dieses Datums darf ein Produkt nicht mehr verkauft oder gegessen werden.
Selbst dann nicht, wenn es noch gut aussieht oder riecht. Denn Keime wie Listerien oder Salmonellen können sich bereits unsichtbar vermehrt haben. Wer ein Lebensmittel mit abgelaufenem Verbrauchsdatum isst, riskiert eine Lebensmittelvergiftung.
MHD und Verbrauchsdatum: Der Unterschied wird oft übersehen
Optisch unterscheiden sich MHD und Verbrauchsdatum kaum. Meist wird nur übersehen, welche Formulierung auf der Packung steht. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob dort "mindestens haltbar bis" oder "zu verbrauchen bis" steht. Letzteres bedeutet: Auf keinen Fall mehr essen.
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Hilfreich ist es, bei Produkten mit Verbrauchsdatum besonders achtsam bei der Lagerung zu sein. Kühlketten sollten strikt eingehalten werden. Ein kurzer Transport ohne Kühlung kann das Produkt schneller verderben lassen, auch wenn das Datum noch nicht erreicht ist.
Verbraucher können sich an der Faustregel orientieren: Haltbare Lebensmittel wie trockene Backwaren, Reis oder Joghurt sind oft nach dem MHD noch genießbar. Frische Produkte mit Verbrauchsdatum dagegen sind nach Ablauf nicht mehr sicher.
- verbraucherzentrale.de: "Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist nicht gleich Verbrauchsdatum"
- bvl.bund.de: "Mindesthaltbarkeitsdatum / Verbrauchsdatum / Haltbarkeitsdatum"
- bmel.de: "Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.