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Corona-Pandemie: War der Ursprung doch ein Laborunfall in Wuhan?


War der Ursprung der Corona-Pandemie doch ein Laborunfall?


Aktualisiert am 25.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Laborunfall oder nicht: Über den Ursprung der Corona-Pandemie wird seit bald anderthalb Jahren spekuliert.Vergrößern des Bildes
Laborunfall oder nicht: Über den Ursprung der Corona-Pandemie wird seit bald anderthalb Jahren spekuliert. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

War es ein Laborunfall? Haben Fledermäuse das Coronavirus auf den Menschen übertragen? Über den Ursprung der Pandemie wird viel spekuliert. Jetzt gibt es neue Hinweise.

Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es viele Diskussionen und Vermutungen, aber auch offizielle Untersuchungen zur möglichen Ursache der Pandemie. Jetzt gibt es erneut Hinweise, dass ein Laborunfall die Ursache sein könnte. Doch wie wahrscheinlich ist diese These wirklich?

Welche Theorien gab es bisher?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte im vergangenen Februar ein Ermittlerteam nach China geschickt, um Hinweise auf den Ursprung der Pandemie zu finden. Die Experten gingen schließlich davon aus, dass das Virus von Fledermäusen über ein weiteres Tier als Zwischenwirt auf den Menschen übertragen wurde. Einen Laborunfall schlossen die Experten als unwahrscheinlich aus.

Mitte Februar veröffentlichte dann der Nanowissenschaftler Prof. Dr. Roland Wiesendanger von der Universität Hamburg eine eigene, sehr umstrittene Untersuchung zum Ursprung des Virus. Dazu sammelte er zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2020 Informationen aus diversen Quellen und kam zu dem Schluss, dass "sowohl die Zahl als auch die Qualität der Indizien für einen Laborunfall am virologischen Institut der Stadt Wuhan" hindeuteten. Seine Analyse wurde jedoch unter anderem wegen seiner nicht-wissenschaftlichen Methoden scharf kritisiert.

Ursprung des Coronavirus: Was wird jetzt vermutet?

Jetzt berichtet das "Wall Street Journal" von neuen Hinweisen auf dem Ursprung des Coronavirus in einem Labor und bezieht sich dabei auf einen nun veröffentlichten US-Geheimdienstbericht. Dem Bericht zufolge sollen drei Wissenschaftler des chinesischen Wuhan-Instituts für Virologie im November 2019 erkrankt sein.

Diese Forscher seien demnach im Krankenhaus behandelt worden und hätten Symptome gezeigt, die für Covid-19, aber auch für andere saisonale Erkrankungen sprechen könnten. Diese neuen Hinweise könnten dafür sprechen, dass die Pandemie doch aus einem Laborunfall entstanden ist.

Wie sicher sind die neuen Informationen?

Die neuen Hinweise sind bisher vage und bieten keine gesicherten Beweise für die Labor-Theorie. Aus dem Bericht des "Wall Street Journal" geht zudem hervor: Über die Qualität der Hinweise herrscht auch unter den aktuellen und ehemaligen US-Geheimdienst-Mitarbeitern, die mit den Informationen über die Laborforscher vertraut sind, Uneinigkeit.

Eine Person sagte demnach, dass die Informationen "von einem internationalen Partner" kommen, aber noch weiterer Untersuchungen und zusätzlicher Bestätigung bedürfen. Eine andere Person soll gesagt haben: "Die Informationen, die wir aus den verschiedenen Quellen erhalten haben, waren von exquisiter Qualität. Sie waren sehr genau. Was sie allerdings nicht zeigen ist, warum die Forscher krank wurden." Ob es sich bei der Erkrankung der Labormitarbeiter also tatsächlich um Covid-19 handelte, ist bislang nicht klar.

Der November 2019 ist auch in etwa der Zeitraum, in dem Experten den Ursprung der Pandemie vermuten. Der erste Corona-Fall wurde schließlich am 8. Dezember 2019 in China/Wuhan bestätigt. Hinderlich für die Einschätzung der Situation ist die Tatsache, dass das Wuhan-Institut keine Daten, Sicherheitsprotokolle oder Laboraufzeichnungen über seine Arbeit mit Coronaviren bei Fledermäusen teilt.

Wie reagiert China auf die Theorie?

Die chinesische Regierung hat immer wieder bestritten, dass das Virus aus einem der chinesischen Labore ausgetreten sein könnte. Es handele sich bei dem neuen Bericht um eine "komplette Lüge", zitierte die chinesische Staatszeitung "Global Times" den Chef des Wuhaner Instituts, Yuan Zhiming, am Montag.

Zuvor hatte das chinesische Außenministerium noch einmal auf die Schlussfolgerung des WHO-Teams im Februar hingewiesen, dass ein Laborleck äußerst unwahrscheinlich sei. "Die USA übertreiben weiterhin mit der Laborleck-Theorie", zitiert das "Wall Street Journal" das chinesische Außenministerium: "Geht es tatsächlich darum, die Quelle aufzuspüren oder die Aufmerksamkeit abzulenken?"

Was sagen Experten?

Marion Koopmans, eine niederländische Virologin, teilte "NBC News" bereits im März mit, dass einige Labor-Mitarbeiter im Herbst 2019 krank geworden seien. Sie führte dies jedoch auf "normale" saisonale Krankheiten zurück. "Es gab nichts, was auffiel", sagte sie demzufolge.

Das Expertenteam der WHO hatte im März einen Bericht verfasst und erklärt, dass die Theorie eines Laborunfalls sehr unwahrscheinlich sei. Viel wahrscheinlicher sei es demnach, dass SARS-CoV-2 von Tieren übertragen wurde. Von der Fledermaus sei der Erreger "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich" auf ein anderes Tier und von diesem auf den Menschen übergegangen, hieß es in dem WHO-Bericht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • The Wall Street Journal: "Intelligence on Sick Staff at Wuhan Lab Fuels Debate on Covid-19 Origin", 23. Mai 2021.
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