t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeCorona

Corona-Booster: Wer sich impfen lassen sollte – und wer nicht


Schutz vor Covid-19
Gibt es bei der Booster-Impfung mehr Nebenwirkungen?

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 04.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Corona-Impfung: Der Schutz lässt mit der Zeit nach. Auffrischungsimpfungen sind deshalb vor allem für Risikogruppen sinnvoll.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung: Der Schutz lässt mit der Zeit nach. Auffrischungsimpfungen sind deshalb vor allem für Risikogruppen sinnvoll. (Quelle: Ridofranz/getty-images-bilder)

Mehr als 2,2 Millionen Menschen in Deutschland haben sie bereits erhalten: eine Booster-Impfung gegen Covid-19. Doch angesichts steigender Inzidenzen ist das viel zu wenig, warnen Experten.

Die Corona-Neuinfektionen steigen gerade wieder rasant. Fachleute und Politiker fordern deshalb deutlich mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19, die in der Regel sechs Monate nach der zweiten Spritze gegeben werden können.

Für wen eine sogenannte Booster-Impfung sinnvoll ist, wo Sie die bekommen können und wie stark eine dritte Dosis überhaupt schützt, hat t-online zusammengefasst.

Wer hat Anspruch auf eine dritte Impfung?

Grundsätzlich können sich alle Menschen ab zwölf Jahren eine Auffrischungsimpfung geben lassen. Der von der Stiko empfohlene Impfabstand von sechs Monaten nach der Vollimpfung muss dabei eingehalten werden. Und: Es muss eine Risiko-Nutzen-Abwägung mit dem behandelnden Arzt stattgefunden haben.

Laut Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz haben jedoch bislang alle Menschen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung – ebenso wie Immungeschwächte, Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Bewohner von Pflege- und Altenheimen.

Sinnvoll sind die Booster-Impfungen bei diesen Gruppen, weil es bei älteren Menschen zu einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort nach einer vollständigen Corona-Impfung kommen kann. "Der Nutzen einer vorsorglichen Auffrischimpfung für diese Personengruppe, für die ein hohes Risiko für schwere Verläufe bei einer Covid-19-Infektion besteht, ist bereits hinreichend belegt", heißt es im Beschluss.

Menschen, die regelmäßigen Kontakt mit vulnerablen Gruppen haben, kann eine Auffrischungsimpfung zusätzlichen Schutz bieten.

Für wen empfiehlt die Stiko eine Covid-19-Booster-Impfung?

Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine dritte Impfung all diejenigen, die ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung oder einen schweren Krankheitsverlauf haben. Allerdings hat die Kommission die Altersschwelle für eine generelle Empfehlung höher angesetzt: Nicht allen über 60-Jährigen rät sie zu einer Auffrischungsimpfung, sondern allen über 70 Jahren.

Empfohlen wird die Booster-Impfung außerdem für folgende Gruppen:

  • Bewohner in Pflegeeinrichtungen, deren letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt;
  • Personal in Pflegeeinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen, deren letzte Impfung mindestens sechs Monate her ist;
  • Menschen ab 18 Jahren, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden und nach deren Impfung mindestens vier Wochen vergangen sind.

Warum ist der Booster für jüngere Menschen nicht notwendig?

Dass die Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 für jüngere, gesunde Menschen bislang nicht von der Stiko und den Gesundheitsministern empfohlen werden, heißt jedoch nicht, dass eine dritte Dosis bei ihnen vollkommen nutzlos wäre. Auch bei ihnen lässt der Impfschutz mit der Zeit nach.

Bei älteren Menschen aber sinkt der Antikörperspiegel deutlich schneller wieder ab. Sie bilden auch nach der Impfung im Schnitt eine etwas geringere Menge Antikörper als jüngere. Und da sie hierzulande als Erste geimpft wurden und die Impfung somit schon längere Zeit zurückliegt, sind die Booster-Impfungen für sie relevant.

Wichtig: Der Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen ist auch nach mehr als einem halben Jahr noch gegeben. Doch Daten konnten belegen, dass der Antikörperspiegel nach sechs Monaten deutlich abnimmt.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erklärt dazu t-online: "Sechs Monate wirkt die erste vollständige Impfung fast immer ohne Einschränkungen. Ausnahme sind nur Immunsupprimierte. Daher gibt es keine Indikation."

Wo bekomme ich die Booster-Impfung und kostet sie etwas?

Die Auffrischungsimpfungen erhalten Sie bei Haus- und Fachärzten. In Pflegeeinrichtungen werden sie vor Ort angeboten.

Laut Bundesgesundheitsministerium sind alle Corona-Impfungen, die nach der Impfverordnung erfolgen, für die Bürger kostenlos. Das gilt auch für die Booster-Impfungen.

Warum werden für die dritte Impfung nur mRNA-Impfstoffe empfohlen?

Die Betroffenen sollen als Auffrischungsimpfung einen mRNA-Impfstoff bekommen, also Moderna oder Biontech. Der Grund: Der Schutz vor Covid-19 ist bei den Vektor-Impfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson deutlich niedriger als bei den mRNA-Impfstoffen.

Wichtig: Erfolgte die Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff, soll möglichst wieder der gleiche Impfstoff angewendet werden.

Wie wirksam ist der Booster?

Eine dritte Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech/Pfizer sorgt einer Studie zufolge für die Wiederherstellung eines hohen Impfschutzes.

Bei der Untersuchung von mehr als 10.000 Menschen im Alter ab 16 Jahren, die zuvor zwei Mal mit dem Biontech-Impfstoff immunisiert worden seien, sei nach der Auffrischungsdosis ein so hohes Niveau des Impfschutzes wie nach der zweiten Impfung festgestellt worden. Das teilten der US-Pharmariese Pfizer und sein Mainzer Partner Biontech Mitte Oktober mit. Die Wirksamkeit habe bei 95,6 Prozent gelegen, verglichen mit Studienteilnehmern, die keine Auffrischungsimpfung erhielten.

Für die Booster-Impfung mit dem Vakzin von Moderna liegen bislang keine genauen Prozentangaben des Schutzes vor. Wie das Unternehmen kürzlich mitteilte, waren die Werte der Antikörper bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, durch den Booster gestiegen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Welche Nebenwirkungen bei der Booster-Impfung zu erwarten sind, zeigen Daten aus den USA, wo bereits schon länger ein drittes Mal gegen Covid-19 geimpft wird.

Demnach berichteten Geimpfte am häufigsten über diese Nebenwirkungen:

  • lokale Reaktion an der Einstichstelle (leichte Schmerzen)
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen

Es zeigt sich also: Die Nebenwirkungen der dritten Impfung entsprechen weitgehend den Erfahrungen, die man bereits bei den beiden vorhergehenden gesammelt hat. Die Booster-Impfung bringt also keine stärkeren Nebenwirkungen mit sich, wohl aber einen hohen Nutzen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Robert Koch-Institut
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website