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Corona-Schnellteststudie mangelhaft? Virologe kritisiert Paul-Ehrlich-Institut


Zu wenige Proben
Corona-Schnellteststudie mangelhaft? – Virologe kritisiert PEI

Von dpa
Aktualisiert am 30.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Corona-Schnelltests: Eine Studie des Paul-Ehrlich-Instituts steht jetzt in der Kritik.Vergrößern des BildesCorona-Schnelltests: Eine Studie des Paul-Ehrlich-Instituts steht jetzt in der Kritik. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
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Das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht Resultate zur Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests – und erntet heftige Kritik. Die Studie genüge wissenschaftlichen Mindeststandards nicht, bemängelt ein Experte. Das Institut widerspricht.

Der Münchner Virologe Oliver Keppler hält die günstige Bewertung von Corona-Schnelltests durch das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für falsch. Der Leiter der Virologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) wirft den Studienautoren des PEI vor, dass die Arbeit wissenschaftlichen Standards nicht genüge.

Keppler kritisiert unter anderem, dass die Zahl der Proben für eine verlässliche Studie viel zu gering gewesen sei. Das im hessischen Langen sitzende PEI wies die Kritik zurück.

Omikron- und Delta-Variante zuverlässig erkannt

Das Institut war in der vorige Woche veröffentlichten Studie zu dem Schluss gekommen, dass 20 untersuchte Antigen-Schnelltests die Omikron- und die Delta-Varianten des Corona-Erregers vergleichbar zuverlässig erkennen. Das widersprach den Ergebnissen einer Münchner Studie ebenso wie einer Untersuchung der Universitätskliniken Genf.

"Es wurde eine viel zu kleine Zahl an respiratorischen Proben pro Virusvariante untersucht, nämlich vier, verglichen mit 50 bis 100 in den meisten internationalen Studien", schreibt Keppler in seiner Bewertung der PEI-Studie. Die PEI-Daten erfüllten wissenschaftliche Mindeststandards nicht und seien daher nicht aussagekräftig.

"Für solche Untersuchungen braucht es ausreichend große Probensets, um statistische Vergleichbarkeit zu erzielen", heißt es in Kepplers Stellungnahme. Darüber hinaus seien weitere Untersuchungen mit in Zellkulturen expandierten Virusvarianten durchgeführt worden, obwohl die klinische Aussagekraft dieser Methode mittlerweile stark bezweifelt werde.

PEI-Studie: "In der Aussagekraft fraglich"

"Die vielen Alltagsberichte von mehrfach falsch-negativen Antigenschnelltests selbst bei symptomatischen Menschen, bei denen dann erst Tage später per PCR Covid-19 diagnostiziert wird, sollten uns allen zu denken geben", schrieb Keppler – und kritisierte das PEI scharf:

"Für eine mit Millionen durch den Bund geförderte Bundesbehörde, deren genuine Aufgabe und Verantwortung es ist, diese Fragen fundiert und verlässlich für das Pandemiemanagement in unserem Land zu klären, ist dies fast vier Monate nach Erstbeschreibung von Omikron-Fällen in Deutschland viel zu spät, inhaltlich dünn und in der Aussagekraft fraglich."

PEI-Stellungnahme: Wissenschaftliche Standards erfüllt

Das PEI wies die Vorwürfe zurück: "Die wissenschaftlichen Arbeiten des Paul-Ehrlich-Instituts erfüllen die hohen Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten, die Ergebnisse werden in anerkannten wissenschaftlichen Journals publiziert und dort einer unabhängigen Begutachtung durch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterzogen", hieß es in einer Stellungnahme.

Demnach wurden für die PEI-Untersuchung zusätzlich zu einer zurückliegenden umfassenden Evaluierung mit 50 Proben "nun für die Omikron-Variante zehn ausgewählte Proben bekannter Konzentration, für die Delta-Variante vier und für die Wuhan-Variante sechs charakterisierte Proben eingesetzt".

Die meisten Tests nutzten für die Feststellung des Erregers Zielregionen innerhalb des Nukleokapsidproteins, "die von einer der Omikron-Mutationen nicht betroffen sind, sodass es theoretisch für viele Tests keine Grundlage für einen verminderten Omikron-Nachweis gibt", antwortete das PEI auf Kepplers Kritik.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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