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Hurrikane in Deutschland wie in den USA möglich? Experte klärt auf


Meteorologe erklärt
Darum gibt es in Deutschland keine Hurrikans


Aktualisiert am 31.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Satellitenbild des Tropensturms Hilary: So sah der Sturm aus, der vor gut einer Woche in Mexiko auf Land traf. (Quelle: NOAA/getty-images-bilder)

Erst Hilary, dann Idalia: In Nord- und Mittelamerika richteten Hurrikane zuletzt große Zerstörung an. Kann das auch bei uns passieren?

Die Nachrichten sind gerade wieder voll davon: Riesige Wirbelstürme versetzen die Menschen in Mexiko sowie in den südöstlichen US-Bundesstaaten Florida, Georgia und North Carolina in Angst und Schrecken. Erst sorgte Hilary für Überschwemmungen, dann Idalia für Verwüstungen.

Kann auch Deutschland von einem Hurrikan getroffen werden? t-online hat Meteorologe Martin Puchegger von wetter.com dazu befragt.

Es geht um die Wassertemperatur

"Hurrikane sind keine herkömmlichen Tiefdruckgebiete, wie wir sie in unseren Breiten kennen. Unsere Tiefdruckgebiete beziehen ihre Energie aus den Temperaturgegensätzen zwischen Nord (kalt) und Süd (warm). Hurrikane hingegen beziehen ihre Energie direkt aus den warmen Meeresoberflächen", erklärt Puchegger. "Es ist latente Energie, die beim Kondensieren von Wasserdampf zu feinsten Wolkenwassertröpfchen in den mächtigen Gewitterwolken frei wird."

Video | Fluten reißen Haus auseinander
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Quelle: reuters

Die Wassertemperatur des Meeres müsse dafür mindestens 26,5 Grad Celsius betragen. Solche Temperaturen werden aber weder in der Nord- noch in der Ostsee erreicht. Im Atlantik, der Karibik und dem Golf von Mexiko sowie in Teilen des Nord- und des Südpazifiks aber schon.

Wachsen solche riesigen Gewittersysteme an, bilden sich lokale Tiefdruckgebiete, sogenannte tropische Depressionen, erklärt Puchegger. "Diese beginnen dann allmählich zu rotieren und werden zu einem Tropensturm. Verstärken sich tropische Stürme unter weiterer Intensivierung, werden daraus Hurrikane."

Monsterwellen und Wassermassen: Darum sind Hurrikane so gefährlich

Gefährlich machen Hurrikane die hohen Windgeschwindigkeiten und der sintflutartige Regen. So traf beispielsweise Idalia mit etwa 200 Kilometern pro Stunde auf die Küste Floridas und sorgte für Überschwemmungen. Puchegger: "Je langsamer ein Hurrikan zieht, um so größere Wassermassen kann er abladen, da sprechen wir von mehreren hundert Litern pro Quadratmeter."

Der sogenannte Mittelwind an der Eye-Wall (deutsch für: Wolkenwand rund um das Auge) wehe bei starken Hurrikanen permanent mit 200 Kilometern pro Stunde und schiebe so enorme Wassermassen von der offenen See gegen die Küste. "Der Wasserspiegel steigt dann um mehrere Meter an, darauf aufgesetzt sind noch meterhohe 'Monsterwellen'. Das Meer wird also regelrecht auf das Festland geschoben und verursacht verheerende Überflutungen", sagt Puchegger.

Deutschland kennt Tornados

Video | Wird Deutschland zum Tornadoland?
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Tornados bilden sich im Gegensatz zu Hurrikanen über dem flachen Land und können auch uns in Deutschland treffen. Der wahrscheinlich schwerste Tornado, den wir in diesem Jahr erlebt haben, zog am 1. Februar über das nördliche Nordrhein-Westfalen hinweg, so Puchegger. Dabei zeichneten die Wetterstationen Windgeschwindigkeiten von um die 70 Kilometern pro Stunde auf. Der Tornado fällte in einer etwa 3,5 Kilometer langen Schneise mindestens 60 Bäume, wie aus Medienberichten hervorgeht.

Verwendete Quellen
  • Schriftliches Interview mit dem Meteorologen Martin Puchegger
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