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Coronavirus greift unser Glückshormon an und macht traurig


Virus attackiert Glückshormone
Warum Corona uns traurig machen kann

Von t-online, dom

19.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Älterer Mann blickt traurig (Symbolbild): Eine Witwenrente wird mit anderen Einkommen verrechnet.Vergrößern des BildesÄlterer Mann blickt traurig (Symbolbild): Das Coronavirus kann da angreifen, wo unser Glück entsteht. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Corona ist überstanden, aber Ihre Laune ist im Keller? Was das Virus mit unseren Gehirnzellen macht, haben jetzt Wissenschaftler untersucht.

Wenn Sie nach der Genesung einer Covid-Erkrankung besonders reizbar oder traurig sind, könnte das einen biologischen Grund haben. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass das Coronavirus Gehirnzellen befallen kann, die für Stimmung, Stress und Bewegung zuständig sind.

Heißt konkret: Das Virus schädigt Zellen, die für die Produktion des Hormons Dopamin zuständig sind. Die Zellen können nicht mehr wachsen und sich teilen. Stattdessen senden sie chemische Signale aus, die Entzündungen verursachen und die biologische Alterung (die sogenannte Seneszenz) auslösen.

Dopamin gilt als unser Glückhormon. Kein Wunder also, dass Menschen nach einer Corona-Infektion häufig traurig und deprimiert sind, heißt es in der im Fachmagazin "Cell Stem Cell" veröffentlichten Studie.

Dopamin

Dopamin ist ein chemischer Botenstoff. Das Dopamin spielt nicht nur für unsere Bewegungssteuerung eine große Rolle. Das sogenannte Glückshormon hat auch einen wesentlichen Einfluss auf unser Glücksempfinden. Es ist zuständig für die Vorfreude auf schöne Ereignisse und wird bei Belohnung und angenehmen Erfahrungen freigesetzt. Umso wichtiger ist es also, einen Mangel an Dopamin frühzeitig zu verhindern.

"Kann schwerwiegende Auswirkungen haben"

Die Wissenschaftler der Weill-Cornell-Medicine-Schule, der Columbia University und vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center verwendeten für ihre Untersuchungen im Labor gezüchtete, menschliche Zellen und bestätigten ihre Ergebnisse mit Autopsie-Proben von Personen, die zuvor mit Corona infiziert gewesen waren. Sie fanden heraus, dass etwa fünf Prozent der Dopamin-Neuronen durch das Virus infiziert werden können.

Nur fünf Prozent? Klar, das Coronavirus befällt bekanntermaßen hauptsächlich die Lunge und hat in den vergangenen Jahren bei vielen immunschwachen Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu schweren Krankheitsverläufen bis zum Tod geführt. Aber auch der Einfluss auf die Dopamin-Produktion kann folgenreich sein.

"Die Infektionsrate von Dopamin-Neuronen ist nicht so hoch wie die von Lungenzellen, dem Hauptziel des Virus, aber selbst eine kleine Population infizierter Zellen kann möglicherweise schwerwiegende Auswirkungen haben", schreibt die leitende Autorin der Studie, Dr. Shuibing Chen.

Für die Forscher waren die Ergebnisse ihrer Studie eine Überraschung. Dr. Shuibing Chen: "Dieses Projekt begann damit, zu untersuchen, wie verschiedene Zelltypen in unterschiedlichen Organen auf eine SARS-CoV-2-Infektion reagieren. Wir haben Lungenzellen, Herzzellen und Betazellen der Bauchspeicheldrüse getestet, aber der Seneszenz-Signalweg wird nur in Dopamin-Neuronen aktiviert."

Die Forscher vermuten, dass die Ergebnisse Aufschluss über neurologische Symptome von Menschen mit Long Covid geben könnten. Das Team fand auch heraus, dass bestimmte Medikamente (Riluzol, Metformin und Imatinib) möglicherweise davor schützen könnten, dass das Coronvirus Dopamin-Neuronen infiziert.

Verwendete Quellen
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