Aldi, Lidl, Rewe, Edeka: Geheime Funktion bei den Einkaufswagen

Sind Sie auch von den Einkaufswagen genervt, die sich nicht richtig schieben lassen und gefühlt in die Richtung rollen, in die Sie selbst gar nicht gehen wollten? Steckt hinter dem vermeintlichen Defekt vielleicht eine Masche?

Fast jeder hat sich beim Einkaufen schon einmal über die Einkaufswagen geärgert, die sich nur mit Mühe schieben lassen. Entweder weil die Räder blockieren oder weil sie nicht in die Richtung rollen, in die sie geschoben werden.

Ein weiteres Ärgernis ergibt sich nach dem Bezahlen. Wer dann seinen Einkauf bequem im Einkaufswagen zum Fahrzeug schieben möchte, hat häufig schon an der Ausgangstür Probleme – oder spätestens beim Verlassen des Parkplatzes: Die Räder scheinen sich plötzlich gar nicht mehr zu drehen und das Schieben des Wagens wird unmöglich oder zum Kraftakt.

Hinter beiden Ärgernissen steckt meist Kalkül.

Das steckt hinter den "defekten" Rädern

Mit den scheinbar defekten Einkaufswagen will der Händler erreichen, dass Sie langsamer durch sein Geschäft gehen und häufiger stehen bleiben. Diese kurzen Pausen führen dazu, dass Sie sich die Ware in den Regalen genauer ansehen und vielleicht zugreifen, anstatt schnellen Schrittes durch den Laden zu eilen.

Die unsichtbare Mauer um den Parkplatz

Darüber hinaus integrieren einige Händler in den Rädern der Einkaufswagen einen Diebstahlschutz, eine Wegfahrsperre oder auch eine Lenksperre. Das funktioniert wie folgt: An den Ein- und Ausgängen der Geschäfte liegen meist spezielle Teppiche, über welche die Kunden gehen müssen. Viele Kunden gehen davon aus, dass die Teppiche Verschmutzungen von den Schuhen aufnehmen und so den Laden sauberer halten sollen. Das stimmt aber nur zum Teil.

Einige Teppiche verfügen zusätzlich noch über Metallrillen. Rollt der Einkaufswagen hierüber, wird seine Wegfahrsperre aktiviert. Das bewirkt, dass der Einkaufswagen nicht aus dem Geschäft hinaus oder vom Parkplatz geschoben werden kann. In letzterem Fall können Sie den Einkaufswagen also noch problemlos zu Ihrem Auto schieben, um die Einkäufe in den Kofferraum zu legen. Den Parkplatz verlassen können Sie mit dem Einkaufswagen hingegen nicht. Denn an den Parkplatzgrenzen sind Magnetstreifen im Boden eingelassen. Sobald der Einkaufswagen über die Magnetstreifen rollt, blockieren die Räder vollkommen. Der Wagen könnte dann nur noch mit sehr viel Kraft weitergeschoben werden. Bei einigen Einkaufswagen kann es hingegen sein, dass sich die Rollen schräg stellen, sodass der Wagen nur noch im Kreis geschoben werden kann.

Sobald der Wagen wieder zurück auf dem Parkplatz ist oder über den Teppich rollt, löst sich die Sperre und die Räder drehen sich wieder wie zuvor. Wie die Kindereinkaufswagen vor Diebstahl geschützt werden, erfahren Sie hier.

Übrigens: Auch kleine Einkaufskörbe sind mit Diebstahlsicherungen ausgestattet. Meist handelt es sich dabei um den Diebstahlschutz, der auch für Kleidungsstücke verwendet wird. Sobald Kunden mit dem Einkaufskorb den Laden verlassen, ertönt der entsprechende Alarm.

Einkaufswagen mitnehmen ist eine Straftat

Wer mit dem Einkaufswagen das Gelände des Händlers verlässt, kann sich wegen Unterschlagung (§ 246 StGB) strafbar machen. Selbst dann, wenn er den Wagen nur ausleihen möchte. Der Händler kann Sie dann anzeigen und/oder Ihnen Hausverbot erteilen. Auch eine Geldstrafe ist möglich. Und: Auch der Versuch der Entwendung kann als Straftat gelten.