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US-Chemikerin erforscht perfektes Tee-Rezept & löst diplomatische Krise aus


Zwischen zwei Großmächten
Diplomatische Krise wegen Salz im Tee

Von t-online, dom

Aktualisiert am 28.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Kanne mit frisch aufgebrühtem Tee: Eine Aussage zum beliebten Heißgetränk hat zwischen Briten und Amerikanern für Verstimmungen gesorgt.Vergrößern des BildesKanne mit frisch aufgebrühtem Tee: Eine Aussage zum beliebten Heißgetränk hat zwischen Briten und Amerikanern für Verstimmungen gesorgt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Bei Tee kennen die Briten keinen Spaß. Das wurde nun einmal mehr klar, nachdem eine amerikanische Forscherin eine "unverschämte" Behauptung aufgestellt hat.

London ist "not amused". Eine amerikanische Wissenschaftlerin hat einen transatlantischen Sturm im Teeglas ausgelöst, indem sie den Briten Ratschläge für ihr Lieblingsheißgetränk gab. Die US-Botschaft versucht die Wogen zu glätten – mit schwarzem Humor.

Was genau ist passiert? Die Chemieprofessorin Michelle Francl vom "Bryn Mawr College" behauptet in ihrem gerade veröffentlichten Buch "Steeped: The Chemistry of Tea", dass eine Prise Salz das Geheimnis der perfekten Tasse Tee ist.

Salz im Tee? Allein die Vorstellung entlockte Teeliebhabern in Großbritannien sofort einen Aufschrei der Empörung. "Erwähnen Sie uns gegenüber nicht einmal das Wort Salz", schrieb der Knigge-Ratgeber Debrett's auf dem Nachrichtendienst X (früher Twitter).

Salz im Tee: "Keine offizielle US-Politik"

Als daraufhin ein wahrer Social-Media-Sturm entbrannte, reagierte die US-Botschaft in London mit einem "wichtigen Statement in der aktuellen Tee-Kontroverse", in dem sie "den guten Menschen in Großbritannien versicherte, dass die undenkbare Idee, dem britischen Nationalgetränk Salz hinzuzufügen, keine offizielle Politik der Vereinigten Staaten ist".

In der Mitteilung heißt es weiter: "Lasst uns in unserer tief verwurzelten Solidarität vereint sein und der Welt zeigen, dass wir, wenn es um Tee geht, zusammenhalten". Die US-Botschaft werde auch weiterhin Tee auf die richtige Art und Weise zubereiten – "in der Mikrowelle".

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Später stellte die Botschaft klar, dass es sich bei ihrer Erklärung nicht um eine offizielle Pressemitteilung handelte, sondern um eine "augenzwinkernde Anspielung auf unsere gemeinsamen kulturellen Verbindungen".

Das Francl-Buch "Steeped" ist dagegen kein Scherz. Es sei das Ergebnis von drei Jahren Forschung und Experimenten und erforsche die mehr als 100 chemischen Verbindungen, die im Tee enthalten sind, verteidigt der Herausgeber die Autorin. Francl erklärt darin, dass die Zugabe einer kleinen Menge Salz – nicht genug, um es zu schmecken – den Tee weniger bitter erscheinen lässt, weil "die Natriumionen im Salz die Bitterrezeptoren in unserem Mund blockieren".

Francl empfiehlt außerdem, den Tee in einer vorgewärmten Kanne zuzubereiten, den Beutel kurz, aber kräftig zusammenzudrücken und den Tee in einer flachen dickwandigen Tasse zu servieren, um die Wärme zu erhalten. Ein anderer Rat der Chemikerin ist, die Milch erst nach dem Tee in die Tasse zu geben, nicht davor – ein weiterer Punkt, der Teeliebhaber oft entzweit.

Francl: "Rebellion gegen Mutterland"

Francl war von der Reaktion auf ihr Buch in Großbritannien überrascht. "Mir war klar, dass es hoffentlich ein großes Interesse geben würde", sagte sie der Nachrichtenagentur "The Associated Press" (AP). "Ich wusste nicht, dass wir in ein diplomatisches Gespräch mit der US-Botschaft verwickelt werden würden."

Der Vorfall habe die Chemikerin dazu gebracht, über die transatlantische Kaffee-Tee-Kluft nachzudenken, die die USA und Großbritannien trennt. "Ich frage mich, ob wir einfach eine koffeinhaltigere Gesellschaft sind. Kaffee hat einen höheren Koffeingehalt", sagte sie. "Oder vielleicht versuchen wir nur, gegen unser Mutterland zu rebellieren."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichenagentur AP
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