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Buddhas Hand: Ungewöhnliche Form – wofür eignet sich die Zitrone?


Außergewöhnliche Form
Buddhas Hand: Wofür eignet sich die Urzitrone?


Aktualisiert am 14.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Buddhas Hand: Die Zitronensorte ist recht ungewöhnlich geformt. Ihre Verästelungen sehen aus wie lange Finger.Vergrößern des Bildes
Buddhas Hand: Die Zitronensorte ist recht ungewöhnlich geformt. Ihre Verästelungen sehen aus wie lange Finger. (Quelle: bhofack2/getty-images-bilder)

Buddhas Hand ist die wohl die ungewöhnlichste Zitrone, die es gibt. Die langen "Finger" des Gewächses werden in der Küche auf eine besondere Art verwendet.

Sie ist gelb bis orange und hat lange dünne Auswüchse, die wie Finger aussehen: Buddhas Hand (Citrus medica var. sarcodactylis) ist eine besondere Form der Zitronatzitrone. Ihre "Finger" sind manchmal in sämtliche Richtungen ausgestreckt, manchmal liegen sie eng nebeneinander, in anderen Fällen sind sie wie bei einer Faust geballt. Die Früchte erinnern an kleine Kraken, Quallen oder auch Korallen.

Buddhas Hand ist die Urzitrone

"Die Finger bewegen sich beim Wachsen, man kann fast dabei zusehen", sagt Bio-Zitronenbauer Michael Ceron aus Österreich im Gespräch mit t-online.de. "Alle 14 Tage hat Buddhas Hand am Baum eine neue Fingerhaltung." Nach welchen Kriterien die Frucht ihre Finger ausrichtet, ist nicht bekannt. Auch Ceron, der mit "Der Zitrusgarten" die einzige Gärtnerei in Europa betreibt, in der Buddhas Hand in Bioqualität produziert wird, ist noch nicht darauf gekommen. "Am Licht liegt es zumindest nicht", sagt der Kärntner.

Mit ihren langen Segmenten ist Buddhas Hand unter den Zitronen "ein wahres Unikum". Schließlich verbinden die meisten eine Zitrone mit einer ovalen Form. Und das, obwohl es sich bei Buddhas Hand Ceron zufolge um "die allererste Zitrone in der Evolution" handelt. Sie ist also eine Art Urzitrone.

So schmeckt Buddhas Hand

"Botanisch ist sie die Sensation schlechthin", sagt der Experte, der in seinem Betrieb über 280 Zitronensorten züchtet. Und auch geschmacklich hat sie viel zu bieten. Sie wird, wie es für Zitronen typisch ist, in der Küche als Gewürz verwendet. Buddhas Hand besteht aus viel Schale und wenig bis gar keinem Fruchtfleisch sowie Saft. Das macht aber nicht viel, denn gerade die Schale ist bei Kennern heiß begehrt: Sie schmeckt nicht bitter, sodass man aus dieser Zitronensorte gut Marmelade, Likör oder Sirup herstellen kann. Auch zum Kandieren oder für einen Teeaufguss eignet sie sich.

In manch gehobenem Restaurant wird diese Zitronatzitrone wie Trüffel über Speisen gerieben. "Trüffel reibt man meistens nur über Nudeln. Aber bei Buddhas Hand gibt es kein Gericht, mit dem sie nicht harmoniert." Einzig ein Cocktail aus der Zitrone schmecke nicht, weiß Ceron aus Erfahrung.

Er vergleicht den Geschmack der besonderen Zitrone mit einem starken Rotwein, der drei Geschmacksexplosionen hat: "Zuerst schmeckt sie karottig. Nach etwa 30 Minuten pikant mit einer leichten Schärfe. Und nach zwei, drei Stunden hat man wieder einen ganz anderen Geschmack im Mund."

Die Zitronenart fällt aber nicht nur durch Optik und Geschmack auf, sondern auch durch ihren starken zitronigen Geruch. Den versprüht die Frucht immer – sie muss dafür nicht einmal angeschnitten werden.

Buddhas Hand: Woher stammt der Name der Zitrone?

Ihren Namen trägt Buddhas Hand, weil ihre Optik an die Darstellung jener erinnert. Die Zitrone ist vermutlich im Himalaya entstanden; in Indien und China wird sie seit Jahrtausenden kultiviert.

Im Buddhismus wird die Zitrone auch in religiösen Opfergaben verwendet. Hierfür werden die Früchte bevorzugt, die wie eine geschlossene Hand aussehen, da sie mit den betenden Händen Buddhas assoziiert werden. Zudem schenken sich Chinesen zu Neujahr Buddhas Hand: Die Früchte stehen in dieser Tradition für Zufriedenheit, Glück und ein langes Leben.

Wann ist die Frucht reif?

Buddhas Hand ist erst grün und wird im Reifeprozess dunkelgelb. "Wenn die erste Spitze ein bis zwei Millimeter braun wird, ist sie reif", erklärt Ceron. Dann hat sie ihre Bitterstoffe ab- und den einmaligen Geschmack aufgebaut. Von den grünen Versionen, die es in manchen Supermärkten zu kaufen gibt, sollte man seiner Meinung nach lieber die Finger lassen. Denn Zitronen können nur am Baum reifen; sie reifen nicht nach.

Für die Ernte habe man als Zitronenbauer drei bis fünf Monate Zeit. "Man hat da keinen Stress", sagt Experte Ceron. "Zitronenbäume brauchen für alles achtmal so lange wie Apfelbäume. Sie sind eigentlich ziemliche Langweiler." Dabei sind Optik und Geschmack von Buddhas Hand alles andere als langweilig.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Telefoninterview mit Michael Ceron
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