Strombergs Nachschlag Das sind Schottlands Geheimrezepte
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Mit Blick auf die EM 2024 verrät unser Kolumnist die Schlüsselgerichte der deutschen Gegner. Welche Rezepte könnten den Schotten Flügel verleihen?
In meiner Zeit als Koch der deutschen Nationalmannschaft (zwischen 2007 und 2017) hat Deutschland zweimal gegen Schottland gespielt – und Deutschland hat beide Spiele gewonnen. Der Grund mag vielseitig sein, aber könnte es nicht auch am Speiseplan der Schotten liegen? An den beneidenswerten Gesangseinlagen der schottischen Fans kann es keineswegs liegen.
Zur Person
Holger Stromberg ist Weltmeister-Koch und Ernährungsexperte. Mit 23 Jahren errang er als jüngster Koch Deutschlands einen Michelin-Stern. 2007 bis 2017 begleitete er im DFB-Betreuerstab als Ernährungscoach und Koch die Deutsche Fußballnationalmannschaft und kehrte 2014 als Koch der Weltmeister aus Rio de Janeiro zurück. Für t-online schreibt er über Genuss und wie Essen und Trinken nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden, sondern auch zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt beitragen können. Hier lesen Sie alle Kolumnen von ihm.
Mit der Spannung vor der Europameisterschaft 2024 fragen sich viele: Was essen die schottischen Nationalspieler, um sich auf ihre Spiele vorzubereiten? Während die Deutschen mittlerweile für leistungsorientierte Speisen bekannt sind, haben die Schotten vielleicht einige kulinarische Geheimwaffen im Arsenal.
Haggis: Das Herz der Mannschaft
Beginnen wir mit Haggis. Dieses Gericht aus Schafsinnereien, Zwiebeln, Hafermehl und Gewürzen, die in einem Schafsmagen gekocht werden, klingt exotisch, ist aber ein schottischer Klassiker. Es gibt den Spielern den nötigen Biss, um auf dem Spielfeld zu bestehen.
Cullen Skink: Die Geheimwaffe
Für die wetterbedingt durchwachsenen Abende, an denen die schottischen Spieler ihre Taktiken planen, gibt es nichts Besseres als Cullen Skink, eine dicke Fischsuppe aus geräuchertem Schellfisch, Kartoffeln und Zwiebeln. Ein Löffel davon soll die Schärfe in den Pässen und die Präzision in den Schüssen verbessern.
Shortbread: Das süße Geheimnis
Nach einem harten Training bietet sich ein Stück Shortbread an, das traditionelle schottische Buttergebäck. Während die deutschen Spieler zu energiereichen Riegeln greifen, bevorzugen die Schotten vielleicht diese süßen, butterigen Leckereien.
Salmon und Steak Pie: Die Balance der Ernährung
Die schottische Nationalmannschaft achtet sicher auch auf eine ausgewogene Ernährung. Schottischer Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren und hält die Spieler in Topform. Ergänzt wird das vielleicht durch die klassische Steak Pie, eine herzhafte Fleischpastete, die Energie liefert.
Porridge und Black Pudding: Der Morgen macht den Tag
Der Tag eines schottischen Fußballspielers beginnt mit Porridge, einem hervorragenden Energielieferanten. Für immer mehr unserer Akteure übrigens vermutlich auch. Denn Porridge gehörte schon zu meiner Zeit zur Frühstückskultur. Mit Zimt und Honig. Für die kämpferisch betonten Schotten, die Bravehearts, gibt es wohl Black Pudding, eine Blutwurst, die nicht nur den Hunger stillt, sondern auch den Mut nährt.
Schottland gegen Deutschland – Wer hat den besseren Snack?
Wenn Schottland gegen Deutschland antritt, beflügeln die Nährstoffe der Mahlzeiten die Beine und Köpfe unserer Spieler. Mannschaftskoch "Schmausi" Anton Schmaus stählt sie hoffentlich mit nährstoff-balancierter Kost aus viel Gemüse, Salat, Kräutern, Hülsenfrüchten, vollwertigen Getreidekomponenten, schonend verarbeiteten Pflanzenölen, Gewürzen, fermentierten Zutaten und kleinem Anteil Fisch, hellen Fleischsorten oder rein pflanzlichen Alternativen!
Wird die Mannschaft also ohne Bratwürste, aber mit Sauerkraut in der Vorbereitung den Unterschied machen, oder haben die Schotten Jakobsmuscheln, Lachs und Blutwurst im Tank und werden uns die Party-Suppe versalzen?
Eines ist sicher: Egal, wer gewinnt, die EM 2024 wird nicht nur ein Fest für Fußballfans, sondern auch eine Feier der kulinarischen Vielfalt Europas. Prost, auf ein großartiges Turnier und möge der Beste – oder am besten Genährte – gewinnen!
- Eigene Meinung
