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Babyernährung: DGKJ aktualisiert Empfehlungen


Neue Leitlinien
Das sind die zehn Grundregeln für gesunde Babyernährung

t-online, tze

27.06.2014Lesedauer: 4 Min.
Babyernährung: Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat ihre Empfehlungen aktualisiert.Vergrößern des BildesBrei vom Löffel ist besser als Häppchen, die sich das Baby selbst nimmt, raten Experten für Babyernährung. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hat ihre Empfehlungen zur Ernährung von Säuglingen aktualisiert. Wir haben die wichtigsten Aspekte zusammengefasst.

Für die neuen Leitlinien haben die Ernährungsexperten zahlreiche Studien ausgewertet. Darin sind auch neue Trends bei der Babyernährung berücksichtigt worden, beispielsweise vegetarische und vegane Babykost und das so genannte Baby-led-Weaning. Unverändert gilt, was auch die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt: In den ersten sechs Monaten ist Stillen die optimale Ernährungsweise für Babys.

Zehn Punkte der gesunden Baby-Ernährung

  1. Stillen ohne Zufütterung ist in den ersten vier bis sechs Monaten die beste Ernährung.
  2. Stillen ist auch nach der Einführung von Beikost empfehlenswert, so lange wie Mutter und Kind es wollen.
  3. Vitamin K und Vitamin D sind als Zusatz in den ersten sechs Monaten nötig.
  4. Säuglingsanfangsnahrung: Babys, die nicht oder nicht voll gestillt werden, sollten Säuglingsanfangsnahrung bekommen.
  5. Beikost wird zwischen dem fünften und siebten Monat eingeführt.
  6. Glutenhaltige Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel in Brei oder Gebäck bekommen Babys idealerweise schon während der Stillzeit in sehr kleinen Mengen - frühestens nach dem vierten, spätestens bis zum siebten Monat.
  7. Der erste Brei: Idealer Nährstofflieferant für die erste Beikost ist ein Brei aus Gemüse und Kartoffeln und Fleisch oder Fisch. Kein Salz oder Zucker zusetzen.
  8. Baby-led-Weaning, Selbstfütterung mit mundgerechten Stücken statt Brei, ist laut DGKJ im Hinblick auf die Nährstoffversorgung und Allergieprävention nicht empfehlenswert.
  9. Familienkost: Übergang auf - gesunde und ausgewogene - Familienkost kann schrittweise ab dem zehnten Monat erfolgen
  10. Vegetarische Ernährung (ovo-lakto-vegetarisch) von Säuglingen ist möglich, aber vegane Kost ist nicht geeignet und kann zu scherwiegendem Nährstoffmangel führen.

Muttermilch - die natürliche Nährstoffquelle

Muttermilch liefert dem Baby alle Nährstoffe, die es braucht. Lediglich die Vitamine K und D sollten Säuglinge zusätzlich verabreicht bekommen, was bei den U-Untersuchungen geschieht. Die DGKJ empfiehlt, Babys im ersten halben Jahr ausschließlich zu stillen, im Idealfall noch darüber hinaus, wenn das Baby bereits an Beikost gewöhnt wird. Aber auch kürzere Stillzeiten oder ein teilweises Stillen und Zufütterung von Säuglingsanfangsnahrung seien sinnvoll.

Stillende Mütter müssen bei sich selbst auf ausgewogene Ernährung achten. Vegetarisch lebenden Frauen rät die DGKJ zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Omega-3-Fettsäuren mit Docosahexaensäure (DHA) und Veganerinnen zu Vitamin B12.

Anfangsnahrung und Folgenahrung

Als Muttermilchersatz gibt es Anfangsnahrung und Folgenahrung. Da sich Anfangsnahrung für Babys im gesamten ersten Lebensjahr eignet, sei Folgenahrung verzichtbar. Falls sich Mütter doch dafür entscheiden, sollen sie Folgenahrung erst dann füttern, wenn das Baby bereits Beikost bekommt.

Säuglingsnahrung mit Sojaeiweiß bewertet die DGKJ mit Skepsis, weil bestimmte Inhaltsstoffe leicht hormonell wirken, beziehungsweise die Nährstoffaufnahme hemmen können. Außerdem sollten Mütter darauf achten, in den ersten sechs Monaten keine Anfangsnahrung mit Saccharose zu füttern, denn das kann für Babys mit angeborener Fructoseintoleranz gefährlich werden.

Viele Produkte werden mit prä- und probiotischen Zusätzen angepriesen, die die Gesundheit und Verdauung von Babys fördern sollen. Doch laut der Ernährungskommission ist ein solcher Nutzen "nicht zweifelsfrei belegt".

Zeitfenster für die Einführung von Beikost

Die beste Phase, Babys zusätzlich zur Muttermilch an andere Lebensmittel zu gewöhnen, liegt nach Expertenmeinung zwischen der 17. und der 26. Woche. Dieses Zeitfenster zu nutzen ist deshalb so wichtig, weil der kleine Organismus nicht früher in der Lage ist festere Nahrung zu verarbeiten, und weil später das Risiko für Unverträglichkeiten und Allergien steigt.

Die DGKJ verweist auf Studien, die nahelegen, dass Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) eher auftritt, wenn Babys schon in den ersten drei Monaten oder erst nach dem siebten Monat glutenhaltige Getreideprodukte zu sich nahmen. Bei gestillten Babys war das Risiko geringer. Daher lautet die Empfehlung, Kinder im fünften oder sechsten Monat, während sie noch gestillt werden, langsam und in kleinen Mengen an Getreidebrei, Zwieback oder Brot zu gewöhnen.

Beikost soll abwechslungsreich sein, aber zusätzlicher Zucker und Salz haben darin nichts zu suchen.

Brei ist besser als Häppchen

"Baby lead Weaning" heißt ein aus den USA übernommenes Konzept der Babyernährung, bei dem die Kleinen nach dem Abstillen nicht mit Brei vom Löffel gefüttert werden. Stattdessen bietet man ihnen Beikost in kleinen Happen an, die sie selbst zum Mund führen. Es spricht nichts dagegen, Babys in der Beikostphase öfter ein Stück Obst, gekochtes Gemüse, weiches Fleisch oder Nudeln anzubieten. Aber von der reinen "Selbstfütterung" raten deutsche Ernährungsexperten ab.

Weil Kinder erst die nötigen motorischen Fähigkeiten entwickeln müssen, verschiebe sich die Einführung der Beikost dadurch ins zweite Lebenshalbjahr, was wiederum das Allergierisiko erhöhe. Außerdem bestehe die Gefahr, dass Babys nicht genug Nährstoffe bekommen oder sich verschlucken.

Kann man Babys vegetarisch oder vegan ernähren?

Vegetarische und vegane Lebensweise liegt im Trend, kein Wunder, dass immer mehr Mütter erwägen, ihre Babys fleischlos zu ernähren. "Eine ovo-laktovegetarische Ernährung von Säuglingen ist möglich", erklärt die Expertenkommission, allerdings müssen Mütter auf eine sorgfältige Auswahl der Lebensmittel achten, damit das Baby keinen Eisenmangel entwickelt. Gegebenenfalls müssten die Eisenwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Als vegetarische Beikost eignet sich Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei. Mütter müssen darauf achten, dass der Brei keine Milch enthält, weil diese die Aufnahme von Eisen erschwert. Positiv wirkt sich dagegen der Zusatz von Vitamin C aus, beispielsweise durch zwei bis drei Löffel Obstsaft.

Die DGKJ warnt davor, auch auf Milch- und Eiprodukte zu verzichten und Babys rein vegan zu ernähren: "Dies ist mit hohen Risiken für Nährstoffdefizite verbunden, insbesondere dem Risiko eines Vitamin B12-Mangels mit schwerer neurologischer Schädigung."

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