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Umfrage: So gespalten ist Deutschland in der Böllerdebatte


#BesserOhneBoeller
Umfrage: So gespalten ist Deutschland in der Böllerdebatte

Von Ana Grujic

20.12.2018Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Mann reinigt Straße von Böllerabfällen: Nach der Silvesterknallerei bleibt viel Müll in den Straßen liegen.Vergrößern des Bildes
Mann reinigt Straße von Böllerabfällen: Nach der Silvesterknallerei bleibt viel Müll in den Straßen liegen. (Quelle: Stefan Zeitz/imago-images-bilder)

Laut, dreckig und teuer: Es spricht nicht viel für Feuerwerkskörper. Eine Umfrage für t-online.de zeigt: Die Menschen in Deutschland sind dennoch uneins, ob die Knallerei an Silvester verboten werden soll.

Feuerwerkskörper machen mit ihrem Knallen und Aufleuchten nur kurz Freude. Was länger bleibt sind schlechte Luft, Massen an Müll und immer wieder auch schwere Verletzungen. Hier lesen Sie weitere Gründe gegen Silvesterkracher.

Befragte sind über Verbot uneins

Obwohl die Nachteile von Feuerwerkskörpern zahlreich und gut dokumentiert sind, sind sich die Menschen in Deutschland uneins, ob das Geknalle zu Silvester verboten werden sollte. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de.

Knapp 45,6 Prozent der Befragten sagen, dass sie ein Verbot von Feuerwerk und Böllern ablehnen. Der Anteil jener, die für ein Verbot sind, ist mit 44,4 Prozent aber nur wenig geringer. Ein Zehntel der Umfrageteilnehmer ist in der Frage unentschieden.

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Sieht man sich den Anteil jener an, die ein Verbot stark befürworten oder ablehnen, ist die Zahl der starken Befürworter höher (26,1 Prozent) als jene der strikten Gegner eines Verbots (24,2 Prozent).

Ältere und Kinderlose sind für ein Verbot von Feuerwerkskörpern

Ob Menschen ein Verbot von Feuerwerkskörpern zu Silvester befürworten, hängt auch damit zusammen, wie alt sie sind. Je älter die Befragten, desto stärker befürworten sie ein Verbot der Silvesterknaller.

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Während nur knapp ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen für ein Verbot von Feuerwerk und Böllern zu Silvester ist, sind es bei den über 65-jährigen schon 51,8 Prozent.

Immer wieder verletzen sich Kinder und Jugendliche beim Abfeuern von Feuerwerkskörpern. Trotz des Verletzungsrisikos lehnen Befragte, die mit Kindern im Haushalt leben, ein Verbot von Böllern aber zu 53,2 Prozent ab. Im Gegensatz dazu lehnen 42,7 Prozent der Menschen, die in Haushalten ohne Kinder leben, ein solches Verbot ab.

Unterschiede zwischen Parteien

Ein Blick auf die Wahlabsicht der Befragten zeigt, dass es auch zwischen den Wählern der einzelnen Bundesparteien erhebliche Unterschiede in der Einstellung zu einem möglichen Feuerwerksverbot gibt.

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Der Anteil der Verbotsbefürworter ist bei Grünwählern am höchsten (55,4 Prozent). Doch auch die Wähler der Linken (54,7 Prozent) und der SPD (52,5 Prozent) sind mehrheitlich für ein Verbot der Silvesterkracher.

Gegen ein Verbot sprechen sich die Wähler der FDP (56,1 Prozent) aus. AfD- und CDU/CSU-Anhänger sind ebenfalls in der Mehrheit der Meinung, dass Feuerwerkskörper zu Silvester nicht verboten werden sollten.

Frauen eher für ein Verbot von Feuerwerk

Die Ergebnisse zeigen auch eine klare Geschlechterverteilung in der Diskussion rund um ein Verbot von Feuerwerkskörpern. Während knapp über die Hälfte der befragten Frauen (50,1 Prozent) für ein Verbot ist, sind nur 38,9 Prozent der Männer dafür, dass zu Silvester nicht mehr geböllert werden soll.

Umgekehrt ist fast die Hälfte der befragten Männer (49,9 Prozent) und 41,1 Prozent der Frauen gegen ein Verbot von Feuerwerk und Böllern an Silvester. Der Anteil der Unentschlossenen liegt bei 11,2 Prozent der Männer und bei 8,8 Prozent bei den Frauen.

Zur Methodik

In die Umfrage flossen die Antworten von 5.040 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen 5. bis 18. Dezember 2018 online gefragt wurden: "Sollten Feuerwerk und Böller an Silvester verboten werden?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey arbeitet nicht nur mit t-online.de, sondern einer ganzen Reihe anderer großer Medien zusammen. Es geht dabei anders vor als klassische Umfrageinstitute. Die meisten Umfrageinstitute wählen die Menschen, die sie befragen, zufällig aus der Gesamtbevölkerung aus. Meist um die 1.000 Menschen. Eine solche Zufallsstichprobe erlaubt es, die zufällige Abweichung der Antworten herauszurechnen und so repräsentative Ergebnisse für die Gesamtbevölkerung zu schätzen. Weil aber nur ein kleiner Teil der Menschen auch antwortet, müssen die Antworten hinterher gewichtet werden.

Civey dagegen lässt online alle Menschen abstimmen, die wollen. Aus den vielen Tausend Antworten zieht ein Computer erst hinterher eine Stichprobe von rund 5.000 Befragten, die dann nach Alter, Geschlecht, Bevölkerungsdichte und Parteipräferenz der Gesamtbevölkerung entsprechen. Damit die Antworten nicht verzerrt sind, achtet Civey nach eigenen Angaben darauf, dass zum Beispiel nicht nur t-online.de-Leser in die Stichprobe kommen, sondern Leser sehr vieler verschiedener Seiten. Schließlich werden die Angaben anhand anderer Informationen, die Civey über die Befragten gesammelt hat, gewichtet. So soll ein repräsentatives Bild der Bevölkerung entstehen. Dafür muss Civey die Ergebnisse stärker gewichten als andere Institute.

An dieser Methode gibt es Kritik. Statistiker halten es aber für möglich, auf diese Art zu zutreffenden Aussagen über Meinungen in der Gesamtbevölkerung zu kommen. Wie genau im Detail gewichtet wird, hält Civey auch gegenüber Auftraggebern wie t-online.de ebenso geheim, wie es andere Umfrageinstitute tun.

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