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Toilettenpapier-Knappheit: Brauchen wir Klopapier? Alle Alternativen


Knappheit angekündigt
Brauchen wir wirklich Toilettenpapier?


Aktualisiert am 27.08.2022Lesedauer: 4 Min.
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Toilettenpapier: Seit der Coronakrise ist Klopapier vielerorts ausverkauft.Vergrößern des Bildes
Toilettenpapier: Bereits in der Corona-Krise war Klopapier vielerorts ausverkauft. (Quelle: Reichwein/imago-images-bilder)

Toilettenpapier war bereits in der Corona-Krise rar. Jetzt könnte es wieder zu einer Knappheit kommen. Doch benötigen wir das Papier überhaupt? Welche Alternativen gibt es?

Toilettenpapier könnte wieder knapp werden. Spätestens durch Hamsterkäufe entstehen leere Regale, die manchen vielleicht erfinderisch werden lassen. Früher ging es doch auch ohne Klopapier? Welche Alternativen gibt es heute?

Seit wann gibt es Toilettenpapier?

Vor der Erfindung des Klopapiers haben die Menschen vor allem Naturprodukte nach dem Toilettengang verwendet. Dazu zählten Gras, Blätter, Heu, Schwämmchen, flache Steine und auch Schnee und Moos.

Das erste Klopapier wurde schließlich im 14. Jahrhundert in China erfunden. Ein Blatt des neuen Papiers war etwa einen halben Quadratmeter groß und wurde hunderttausendfach produziert. Erst 1857 wurde Klopapier erstmals in einer Fabrik in den USA hergestellt. Es bestand aus einzelnen, in Aloe getränkten Blättern und war in einer Schachtel verpackt. Die erste Klopapierrolle produzierte schließlich 1890 die "Scott Paper Company".

In Deutschland kam das erste Toilettenpapier erst 1928 auf den Markt. Die erste Klopapier-Marke war Hakle: Das Papier bestand zwar aus Krepp und war weniger weich, aber die Rolle hatte 1.000 Blatt. Ende der 50er Jahre verbreitete sich dann das weichere Papier, das wir heute noch kennen.

Wie viel Toilettenpapier braucht ein Mensch? Braucht er es wirklich?

Natürlich variiert der Klopapier-Verbrauch von Mensch zu Mensch: Frauen verbrauchen beispielsweise mehr als Männer, einige nutzen schon jetzt Alternativen.

Trotzdem gibt es Statistiken: Auf 12,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr taxieren die Analysten des Statista Consumer Market Outlook den Klopapier-Verbrauch für das Jahr 2018 in Deutschland.

Bei 90 Gramm pro Stück entspricht das ungefähr 134 Rollen. Damit ist der deutsche Papierverbrauch auf dem stillen Örtchen deutlich höher als beispielsweise in Frankreich und Italien. Spitzenreiter dürften indes die Amerikaner mit 12,7 Kilogramm pro Kopf, also 141 Rollen, sein.

Wie können Sie Klopapier sparen?

Vergleichen wir unseren Toilettenpapier-Konsum beispielsweise mit Frankreich, fällt auf, dass die Franzosen schon jetzt auf Alternativen zum klassischen Klopapier zurückgreifen. Sie nutzen häufiger Bidets oder andere Reinigungsmöglichkeiten, als die Deutschen.

Die Alternativen zum Toilettenpapier sind also logischerweise auch Möglichkeiten, um Papier einzusparen. Sie können sich aber auch bewusst machen, wie viel Papier Sie eigentlich benutzen und sich fragen, ob die Menge wirklich notwendig ist. Das ist allerdings eine sehr individuelle Entscheidung.

Beim Kauf von Toilettenpapier sparen Sie übrigens Geld, wenn Sie zur größeren Packung greifen statt zum Zweierpack.

Alternativen zu Toilettenpapier

Gerade in Zeiten, in denen Toilettenpapier zur Mangelware wird, fragen sich viele, welche Alternativen bleiben, wenn das Klopapier leer ist:

Waschlappen: Einfach, gesund, aber gewöhnungsbedürftig

Der klassische Waschlappen ist eine denkbar einfache Alternative zum Toilettenpapier. Angefeuchtet und vielleicht noch mit ein bisschen Seife oder Duschgel versehen, reinigt er zuverlässig und sanft.

Allerdings ist er eher ungeeignet für unterwegs: Sie können ihn natürlich in einer verschließbaren Plastiktüte transportieren, schwierig wird es aber dann, wenn Sie ihn in einer öffentlichen Toilette auswaschen wollen. Und viele müssen sich sicher auch erst daran gewöhnen, den Waschlappen auszuspülen und regelmäßig in die Waschmaschine zu geben.

Po-Dusche: Ideal für unterwegs

Unter dem Namen "Happy Po" gibt es mittlerweile in vielen Drogerien und im Internet eine Po-Dusche für unterwegs. Die kleine Flasche wird mit Wasser befüllt und kann dann durch einfaches Zusammendrücken einen Strahl erzeugen, mit dem Sie sich reinigen können. Sie lässt sich praktisch mitnehmen und ist vor allem für Reisen optimal. Sie dürfen nur nicht vergessen, die Flasche vor dem Toilettengang mit Wasser aufzufüllen.

Klo-Moos: Besonders umweltfreundlich

Wer bei seiner Alternative zum Toilettenpapier besonders auf Umweltfreundlichkeit achten möchte, für den bietet sich "Klo-Moos" an. Moos ist besonders weich und überall in der Natur zu finden. In einigen Kulturen wird Torfmoos sogar als Binde bei der Regelblutung verwendet.

Ein Nachteil ist allerdings, dass Sie das Moos nicht in der Toilette herunterspülen können und es sich auch schlecht lagern und mitnehmen lässt.

Duschen: Nach jedem Geschäft?

Eine naheliegende Lösung für das Fehlen von Toilettenpapier ist Wasser. Vor allem Männer könnten beim täglichen Geschäft nachträglich duschen gehen und sich einfach unter der Dusche reinigen.

Bei Frauen wird es hingegen schon etwas schwieriger, sie müssten ja nach jedem Wasserlassen duschen gehen. Das kann also höchstens dann eine Alternative sein, wenn Sie Toilettenpapier einsparen, nicht aber vollständig ersetzen wollen.

Dusch-WC/Bidet: Mit Wasser reinigen

Deutlich besser funktioniert natürlich ein Dusch-WC oder auch Bidet. Dabei wird der Po nach dem Toilettengang aus der Toilette heraus oder in einem separaten Bidet mit Wasser bespritzt und so nahezu kontaktlos gereinigt.

Wenngleich diese Variante natürlich die praktischste ist, ist sie auch die aufwendigste. Ein Bidet oder ein Dusch-WC muss extra installiert werden und ist somit auch recht teuer.

Taschentücher, Servietten oder Küchenrolle?

Wenn das Toilettenpapier ausgeht, greifen viele schnell zu den naheliegenden Varianten: Taschentücher, Servietten oder auch Küchenrolle – eben alles, was Klopapier ähnlich ist. Diese Alternativen sind allerdings eher schlechte Alternativen.

Auch, wenn der strukturelle Aufbau der Stoffe ähnlich ist, lässt sich Klopapier deutlich umweltschonender und einfacher in der Toilette entsorgen. Hinzu kommt der gesundheitliche Aspekt: Küchenrolle und Taschentücher sind oft rauer als Toilettenpapier, bei Servietten kommen häufig noch Farbstoffe hinzu, die nicht an unsere empfindlichen Schleimhäute gelangen sollten.

Verwendete Quellen
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