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Café Central - Kaffeehaus mit Geschichte


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Café Central: Kaffeehaus mit Geschichte

kf (CF)

30.12.2011Lesedauer: 3 Min.
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Wien ist die Heimat der Kaffeehauskultur und genau dort steht auch das legendäre Café Central, das berühmteste Kaffeehaus der Stadt. Im 19. Jahrhundert besuchten es Literaten und Politiker, heute ist es eine beliebte Touristen-Attraktion.

Wer über eine Reise nach Österreich nachdenkt, der sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, um die schöne Hauptstadt Wien zu besichtigen. Und wenn Sie sich schon in Wien befinden, dann gibt es eine bestimmte Sehenswürdigkeit, die nicht nur durch eine berauschende Architektur beeindruckt, sondern auch in intellektueller Hinsicht eine bedeutende Historie in sich birgt: das Café Central. Einmal abgesehen von seiner historischen Bedeutung können Sie in diesem bekannten Wiener Kaffeehaus aber auch heute noch zu einer Tasse Kaffee vorbeischauen.

Die Geschichte des Café Central begann in den 1860er Jahren, in denen es im Palais Ferstel in der Herrengasse im Ersten Wiener Gemeindebezirk eröffnet wurde. Das Palais wurde nach dem Architekten Heinrich von Ferstel benannt, der nicht nur die Fassade, sondern auch die gesamte Innenausstattung des Gebäudes entwarf. Äußerlich besticht das Café Central im Stil der Neorenaissance, der seinen Ursprung in der Toskana hat. >>

Schnell wurde das Kaffeehaus nicht nur zum Treffpunkt von Genießern von Kaffee und Kuchen, sondern auch zum Versammlungsort von Schriftstellern, Künstlern und einflussreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zu den regelmäßigen Besuchern zählten unter anderem Hugo von Hofmannsthal, Oskar Kokoschka, Peter Altenberg, Arthur Schnitzler, Franz Kafka und Egon Friedell. Seine Hochzeit hatte das Café um 1900, nachdem das Café Griensteidl, das vorher als Ort der Zusammenkunft für die geistige Elite gedient hatte, geschlossen worden war. Zur Erinnerung an den österreichischen Schriftsteller Peter Altenberg, der das Café Central als sein Stammcafé betrachtete, sitzt noch heute eine ihm nachempfundene Figur aus Pappmaschee in den Räumlichkeiten.

Angeblich soll Altenberg zu Lebzeiten, wenn er nach seiner Adresse gefragt wurde, die Anschrift des Café Central genannt haben. In den Jahren, bevor der Erste Weltkrieg begann, fanden sich auch immer mehr zukünftige russische Revolutionäre im Kaffeehaus in der Herrengasse ein. Zu ihnen zählten unter anderem Leo Trotzkij, der sich zu dieser Zeit noch Leo Bronstein nannte, und Josef Stalin. Eine berühmte Anekdote besagt, dass der österreichische Politiker Heinrich Graf Clam-Martinic als er von der Revolution in Russland erfuhr, gesagt haben soll: „Wer soll denn schon Revolution machen? Vielleicht der Herr Bronstein aus dem Café Central?“.

Wiederbelebung des berühmten Kaffeehauses

Nach dem der Erste Weltkrieg beendet worden war, versiegte langsam aber sicher der Strom der Intellektuellen, die sich noch im Café Central trafen. Als Peter Altenberg im Jahre 1919 starb, siedelten auch die letzten Verbliebenen in das nur wenige Meter entfernte Café Herrenhof über. Zwar hatte das Café Central bis zum Zweiten Weltkrieg noch einige Jahre vor sich, in denen es florierte, doch Ende der 1940er Jahre ging es zunächst zu Ende mit dem populären Kaffeehaus: 1947 musste es schließlich geschlossen werden.

Dabei blieb es jedoch nicht. 1975 wurde das Palais Ferstel gründlich renoviert und das Café Central konnte neu eröffnet werden. >>

Die Gäste wurden allerdings nicht wie zuvor im Innenhof des Palais empfangen, sondern in den Räumlichkeiten der ehemaligen Schalterhalle, die zu einer Bank gehört hatte. Eine zweite aufwändige Renovierung erfolgte 1986. Seit dieser Zeit befindet sich das Kaffeehaus in seinem heutigen Zustand und lockt sowohl die Einwohner Wiens als auch zahllose Touristen an, die dort nicht nur den Charme des gutbürgerlichen Cafés, sondern auch die Atmosphäre seiner bewegten Vergangenheit auf sich wirken lassen können.

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