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Urlaub in Ägypten: So plant das beliebte Reiseziel den Tourismus


Urlaub auf Sparflamme
Wie Ägypten den Tourismus in der Corona-Krise plant

dpa, Johannes Schmitt-Tegge

Aktualisiert am 16.06.2020Lesedauer: 3 Min.
Urlaub in Ägypten: Experten schätzen, dass der Branche pro Monat wegen der Pandemie Einnahmen von einer Milliarde US-Dollar entgehen.Vergrößern des BildesUrlaub in Ägypten: Experten schätzen, dass der Branche pro Monat wegen der Pandemie Einnahmen von einer Milliarde US-Dollar entgehen. (Quelle: Marcel Lauck/dpa-bilder)
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Noch sind die Grenzen dicht – in Ägypten und anderen Ländern gibt es trotzdem schon Ideen, wie der Alltag von Touristen in Zeiten der Pandemie aussehen könnte. Aber kann so überhaupt Urlaubsfeeling aufkommen?

Mal angenommen, deutsche Urlauber dürften ab Juli oder August wieder nach Ägypten reisen. Die Pandemie wäre noch lange nicht ausgesessen, Mundschutz und Desinfektionsmittel gehörten weiter zum Alltag – auch im Flugzeug, im Taxi und in der Lobby des Hotels beim Einchecken. Aber die Strände an Lieblingsbadeorten wie Hurghada und Scharm El-Scheich, während Corona wie ausgestorben, wären wieder geöffnet. Der Sommer könnte – vorsichtig – kommen.

Aber wäre so eine Reise mit Blick auf das Coronavirus sicher? Bemisst sich die Qualität eines Strandurlaubs dieses Jahr an der Frage, wie gut man Abstand halten konnte? Und lässt sich am Meer oder Pool wirklich entspannen, wenn man Sorge hat, dass der Sitznachbar im Restaurant einen ansteckt? Der Regelkatalog für Hotels in Ägypten und Vorschläge in anderen Reiseländern geben einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie Strandurlaub in Zeiten der Pandemie aussehen könnte.

So könnte der Urlaub in Ägypten für Touristen ablaufen

In Ägypten geht das Szenario ungefähr so: Gäste fahren an einem Hotel vor, zum Beispiel am Roten Meer. Angestellte besprühen das Gepäck mit Desinfektionsmittel. Sie halten jedem ein Infrarotthermometer an die Stirn, der das Gebäude betritt. Am Hoteleingang sehen die Gäste ein Sonnenlogo mit drei Hieroglyphen – eine Bescheinigung dafür, dass im Hotel ein Arzt und genügend Schutzbekleidung vorhanden sind sowie eine Art hauseigene Klinik für den Fall von Coronavirus-Erkrankungen. Das Zertifikat verleihen Gutachter des Gesundheitsministeriums.

Gefühlt läuft das Hotel auf Corona-Sparflamme. Partys, Hochzeiten oder ein Showprogramm zur Unterhaltung der Gäste gibt es nicht. Wasserrutschen sind ebenso geschlossen wie Jacuzzis, Dampfbäder und Massageräume. Der Chlorgehalt im Poolwasser ist erhöht. Fitnessräume und Restaurants werden stündlich desinfiziert. Auch beim Essen bleibt das Virus präsent: Statt offener Buffets gibt es vorgefertigte Menüs am Sitzplatz mit genügend Abstand zum Nachbartisch. An jedem Tisch stehen Desinfektionsmittel und -tücher bereit. Ein Hotelstockwerk oder ein eigenes Gebäude ist für Infizierte oder Verdachtsfälle geblockt.

Auflagen gelten bisher nur für einheimische Gäste

Diese Auflagen des ägyptischen Tourismusministeriums von Anfang Mai gelten bisher nur für den Empfang einheimischer Gäste. Sie könnten aber als Blaupause dienen, sollten Europäer einreisen dürfen und das Auswärtige Amt seine Reisewarnung aufheben. Wie streng einzelne Maßnahmen eingehalten werden, wird auch von den Hotelbetreibern abhängen: Werden Gäste wirklich, wie im Regelkatalog festgelegt, so viel wie möglich mit Plastikbesteck essen? Und wird wirklich jeder Kugelschreiber beim Check-in nur einmal benutzt werden?

Von "Mund-zu-Mund-Beatmung" für die Tourismusindustrie sprechen Investoren mit Blick auf die Vorschriften laut der staatlichen Zeitung "Al-Ahram". "Es ist ein Schritt zur langsamen Erholung der Branche", sagt Kamil Abu Ali vom Investorenverband für das Rote Meer. Ab 1. Juni dürfen ägyptische Hotels einheimische Gäste empfangen bei 50 Prozent Belegung (das benötigte Zertifikat erhielten bisher allerdings nur 18 Hotels). Die Einnahmen werden dringend benötigt: Experten schätzen, dass der Branche pro Monat wegen der Pandemie Einnahmen von einer Milliarde US-Dollar entgehen.

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Beliebte Urlaubsziele rüsten sich für bevorstehenden Alltag

Auch in anderen beliebten Urlaubsländern wird langsam sichtbar, wie der Urlaubsalltag ablaufen könnte. In der Türkei müssen Hotelgäste künftig einen Abstand von 1,5 Metern einhalten können – an Tischen und Warteschlangen, aber auch mit ihren Sonnenliegen am Strand. In Spanien wird diskutiert, den Strandzulauf mit Anmeldungen per Handy-App zu regeln, wie die Zeitung "El País" berichtet. Wasserspiele, Sport oder Luftmatratzen könnten dort ganz verboten werden. In Italien sollen Covid-Manager in Strandbädern für Distanz und Hygiene sorgen.

Der Corona-Alltag im Urlaub wird sich einspielen müssen, wie auch der Corona-Alltag beim Einkaufen oder beim vorsichtigen Besuch im Café und Restaurant. Die ägyptische Regierung will noch den "passenden Zeitpunkt" abwarten, bevor wieder ausländische Touristen ins Land dürfen. Dieser dürfte in Ägypten wie auch in anderen Urlaubsländern schwer zu bestimmen sein, nämlich irgendwo in der Mitte aus sich langsam bessernden Corona-Zahlen und einer noch nicht zu tief abgestürzten Tourismusbranche.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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