Bedrohte Weltmeere So können Sie als Tourist die Ozeane retten
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Urlaub ist für viele eng mit dem Meer verbunden. Doch die Ozeane und ihre Bewohner leiden unter dem Klimawandel. Zahlreiche Projekte wollen helfen.
Inhaltsverzeichnis
Türkisblaues Wasser, wunderschöne Sandstrände, bunte Korallen: Touristen finden vieles, was sie im Urlaub suchen, an den Meeren. Doch die sind immer gefährdeter und spielen gleichzeitig selbst eine wichtige Rolle beim Klimawandel.
Deshalb gibt es immer mehr Initiativen, die sich für den Schutz der Meere oder den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Mit diesem Überblick könnten Sie im Urlaub etwas Gutes für die Ozeane tun und beispielsweise für Nationalparks oder Stiftungen spenden oder anderweitig unterstützen.
Mallorca: Die biologische Vielfalt der Balearen schützen
Als Lieblingsinsel der Deutschen gehört Mallorca zu den populärsten Urlaubszielen. Doch obwohl das Mittelmeer hier besonders reichhaltig ist, sind die Auswirkungen von Tourismus und Industrialisierung kaum zu übersehen: Verschmutzung bedroht das Meeresökosystem.
Daher setzen sich lokale Initiativen wie die Stiftung "Save The Med" für den Schutz der Balearen ein. Ihr Ziel ist es, dem Mittelmeer dabei zu helfen, seine reiche biologische Vielfalt wiederzuerlangen und in Harmonie mit einer fortschrittlichen und umweltbewussten Inselbevölkerung zu gedeihen.
Formentera: Posidonia-Schutzinitiativen
Formentera, die kleinste Insel der Balearen, ist bekannt für ihr kristallklares blaues Wasser, das an die Karibik und andere tropische Ziele erinnert. Für die gute Wasserqualität sorgt allerdings unter anderem die Meerespflanze Posidonia, die gefährdet ist.
Um die Seegraswiesen zu schützen, wurde das "Save Posidonia Project" ins Leben gerufen. Das Pionierprojekt fördert den nachhaltigen Tourismus auf der Insel, schärft das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflanze und sammelt Spenden für ihren Erhalt.
Griechenland: Delfinschutz rund um Chalkidiki
Auf der anderen Seite des Mittelmeers, auf der Halbinsel Chalkidiki, arbeitet die Non-Profit-Organisation "iSea" an der Katalogisierung und Kartierung der örtlichen Delfinpopulation. Die Meeressäuger im Golf von Thermaikos wurden bisher nur unzureichend erforscht – dies hat sich nun geändert.
Mithilfe der Fotoidentifikation konnten bereits 33 Individuen von Tursiops truncatus und 16 Individuen von Delphinus delphin identifiziert werden. In fast 100 Stunden auf dem Meer konnten die Forscher tiefere Einblicke in Sozialverhalten und Aufenthaltsorte der Tiere bekommen.
Seychellen: Unterstützung für das älteste Meeresschutzgebiet
Die Seychellen locken nicht nur mit tollen Stränden und klarem Wasser, sondern auch mit farbenfrohen Korallen. Und genau die sind besonders gefährdet. Deshalb wurde das älteste Meeresschutzgebiet der Seychellen, der Sainte-Anne-Marine-Nationalpark, 1973 gegründet.
Anfangs hatte der Nationalpark noch andere Ziele, heute dient er dem Schutz von Meeresschildkröten, Korallen und Fischen. Touristen schätzen den Park insbesondere wegen seiner reichen Fauna und Flora. Mit etwas Glück lassen sich hier beispielsweise Adlerrochen, Schildkröten oder Große Tümmler erspähen.
Indischer Ozean: Mangroven schützen heißt Ozeane schützen
Mangroven sind nicht nur Überlebenskünstler, sie gelten auch als Klimaretter und sind somit besonders wichtig für die Ozeane. In den Mangroven leben mehr als 3.000 Fischarten und sie können drei- bis fünfmal mehr Kohlenstoff speichern als tropische Wälder. Trotzdem sind sie bedroht: Mehr als ein Drittel aller Mangrovenwälder ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts verschwunden.
Deshalb gibt es die Initiative "Save our Mangroves now", die es sich zum Ziel gemacht hat, die Mangroven zu retten, insbesondere im westlichen Indischen Ozean. Die Initiative vereint Regierungen, Naturschutzspezialisten und Küstengemeinden mit dem gemeinsamen Ziel, Mangrovenlebensräume zu erhalten und wiederherzustellen. Planen Sie beispielsweise eine Reise nach Kenia, Mosambik, Tansania oder Madagaskar, ist diese Initiative ein guter Weg, um den Ozean am Reiseziel zu unterstützen.
Weltweit: Pate für Wale und Delfine werden
Wenn Sie nicht nur den Ozean rund um Ihr Lieblingsreiseziel unterstützen möchten, sondern sich weltweit engagieren wollen, bietet beispielsweise der World Wildlife Fund (WWF) eine Patenschaft für Wale, Delfine und Meer an.
Mit dem Geld aus einer Patenschaft kann der WWF beispielsweise den Walfang stärker kontrollieren, Meeresschutzgebiete ausweisen oder den Beifang von Walen und Delfinen in Fischernetzen verringern. Außerdem sollen die Meeressäuger vor Umweltgiften und Lärm geschützt sowie die Verschmutzung der Meere bekämpft werden.
- Pressemitteilung: "Vom Mittelmeer bis zum Indischen Ozean: Initiativen zum Schutz des Lebensraumes Meer"
- wwf.de: "Pate werden für Wale, Delfine und Meer"
- mangrovealliance.org: "Save our Mangroves now"