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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gepäckgebühren bei Airlines Wie Fluglinien mit Koffern abkassieren
Tickets
Das Portal verglich Ticketpreise für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern, von denen eines jünger als zwei Jahre alt ist und damit kein eigenes Ticket braucht.
Flugpreise immer samt Gepäckgebühr vergleichen
Laut Check24.de bitten viele Fluggesellschaften ihre Passagiere zur Kasse, indem sie auf einen zunächst günstigen Flugpreis bis zu 70 Euro pro Gepäckstück und Strecke aufschlagen. Durch die hohen Gebühren zahlen Familien bis zur Hälfte des Flugpreises nochmal für das Gepäck drauf. Das Vergleichsportal empfiehlt daher beim Flugpreisvergleich den Endpreis samt Gepäck zu vergleichen. Familien könnten so bis zu 300 Euro sparen im Vergleich zum vermeintlich günstigsten Angebot. Nach eigenen Angaben ist der Flug-Preis-Vergleich von Check24.de der einzige in Deutschland, der die Möglichkeit bietet, die Preise inklusive Gepäckkosten anzuzeigen.
Das Portal rechnet vor: Wenn eine vierköpfige Familie für einen Hin- und Rückflug München nach Venedig den vermeintlich günstigsten Flug ohne Gepäck wählt, zahlt sie fast 300 Euro zu viel. Denn der Flug kostet für alle ohne Gepäck 534 Euro, inklusive Gepäckgebühren aber 844 Euro. Der zweitgünstigste Flug kostet in diesem Beispiel dagegen nur 550 Euro inklusive Gepäck und damit effektiv 300 Euro weniger.
Überhöhte Gebühr am Flughafen
Doch auch mit einigen weiteren Maschen versuchen die Airlines, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Während ein im Voraus gebuchtes Gepäckstück in der Regel zwischen sechs und 35 Euro kostet, schlagen die Airlines bei erst am Flughafen eingechecktem Gepäck richtig zu. Das erste Gepäckstück am Flughafen kostet beispielsweise bei Air Berlin im Billigtarif "JustFly" 70 Euro pro Strecke und damit fast das Fünffache mehr als bei Onlinebuchung (15 Euro pro Strecke).
Gepäckgebühr für Kleinkinder
Kleinkinder unter zwei Jahren benötigen kein eigenes Ticket, da sie auf dem Schoß der Eltern mitfliegen. Bei einigen Fluggesellschaften haben Kleinkinder dennoch ein Freigepäck von zehn Kilogramm. Bei anderen Airlines müssen die Eltern ein zweites Gepäckstück aufgeben - etwa für 70 Euro pro Strecke bei Air France.
Einige Airlines passen Handgepäckmaße nach unten an
Im Zuge der Gepäckgebühren haben einige Fluggesellschaften wie zum Beispiel KLM oder Air France ihre zulässigen Handgepäcksgrößen verkleinert. Kunden, die sich nicht vorher informieren, zahlen im schlechtesten Fall 60 Euro nach und müssen das Handgepäck aufgeben. Auch Air Berlin hat die Handgepäckregeln verschärft: Jedes Handgepäckstück muss beim Check-in-Schalter gewogen und mit einem JustFly-Handgepäcklabel versehen werden. Wer es vergisst, riskiert, nicht mitgenommen zu werden.
Einige Billigflieger kassieren Gepäckgebühr bei jedem Umsteigen
Die Billigairline Vueling verlangt von ihren Kunden nicht nur pro Strecke Gepäckgebühren, sondern sogar pro Teilstrecke bei Umsteigeverbindungen. Für den Hin- und Rückflug Berlin–Barcelona zahlt ein Kunde 26 Euro (13 Euro pro Flug) für sein Gepäck. Bei gleicher Strecke mit Umstieg in Madrid zahlt er 56 Euro (14 Euro pro Teilstrecke).
Intransparent: Gepäckgebühr kann bei gleicher Airline erheblich variieren
Viele Billigairlines verlangen keine einheitliche Gepäckgebühr. Die Preise variieren je nach Strecke und Saison beispielsweise bei Norwegian Air Shuttle zwischen sechs und 71 Euro. Zum Teil steigt dadurch der Flugpreis nochmal um 50 Prozent, wie das Beispiel einer Familie mit zwei Kindern zeigt: Sie fliegt für 320 Euro mit Wizz Air von Dortmund nach Budapest und zurück und bezahlt für ihr Gepäck nochmal 160 Euro (40 Euro pro Person) extra.