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Brexit-Debatte: Nigel Farage sorgt für Eklat im EU-Parlament


Farage sorgt für Eklat im EU-Parlament
"Sie benehmen sich wie die Mafia"

Von afp, dpa, pdi

Aktualisiert am 05.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Der ehemalige Vorsitzende der UK Independence Party (UKIP), Nigel Farage, debattiert bei einer Debatte des EU-Parlaments über den Brexit-Antrag von Großbritannien.Vergrößern des BildesDer ehemalige Vorsitzende der UK Independence Party (UKIP), Nigel Farage, debattiert bei einer Debatte des EU-Parlaments über den Brexit-Antrag von Großbritannien. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage hat im Europaparlament mit einem Mafia-Vergleich tumultartige Szenen und einen Aufschrei der Empörung ausgelöst.

"Sie benehmen sich wie die Mafia. Sie denken, wir sind eine Geisel. Das sind wir nicht. Es steht uns frei, zu gehen", sagte Farage. Der wenig schmeichelhafte Vergleich rief umgehend zahlreiche Parlamentarier auf den Plan, die ihrer Empörung mit lauten Zwischenrufen Luft verschafften.

"Ich ändere das in Gangster"

Das Parlament mit der Mafia zu vergleichen sei "inakzeptabel", sagte Parlamentspräsident Antonio Tajani. "Herr Präsident, ich verstehe nationale Empfindlichkeiten", sagte Farage darauf an den aus Italien stammenden Tajani gewandt. "Ich ändere das in Gangster. So werden wir behandelt. Wir bekommen einen Erpresserbrief."

Die Wut Farages zielt auf die Forderung der EU, zunächst den Brexit und erst anschließend die künftigen Beziehungen Großbritanniens zur EU zu verhandeln sowie die Haltung zur an der Südspitze Spaniens gelegenen Exklave Gibraltar. Gibraltar sei "eindeutig ein K.o.-Kriterium", sagte Farage in Straßburg.

Das Parlament in Straßburg forderte in seiner Entschließung zu den Leitlinien der Brexit-Verhandlungen nun eine harte Position der EU. Die Interessen der EU-Bürger müssten "in vollem Umfang" berücksichtigt werden.

Zuvor hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk auf einen Brexit in zwei Schritten beharrt. Zunächst solle die Trennung und dann die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit Großbritannien nach dem EU-Austritt verhandelt werden.

May will alles zusammen verhandeln

Er stellt sich damit gegen die Wünsche Großbritanniens, das am Mittwoch den Ausstieg aus der Gemeinschaft beantragt hatte. Premierministerin Theresa May fordert, Trennung und künftige Beziehungen zusammen zu vereinbaren. Bei dem Streit, der kleinlich wirkt, geht es in Wahrheit darum, in den Verhandlungen Druckmittel in der Hand zu behalten.

In Tusks Entwurf ist von einem "Phasen-Ansatz" die Rede. Ziel in der ersten Phase sei die "Entflechtung" Großbritanniens aus der EU und "größtmögliche Klarheit und Rechtssicherheit für Bürger, Unternehmen, Betroffene und internationale Partner bei den unmittelbaren Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Union".

Großbritanniens milliardenschwere Verpflichtungen

Es geht insbesondere um die rund 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritannien, vor allem ihre Aufenthalts- und Arbeitsrechte und Ansprüche an die Sozialversicherungen.

Zweites Topthema ist die Schlussrechnung für Großbritannien für die milliardenschweren Verpflichtungen während der EU-Mitgliedschaft. Erst wenn die EU ausreichende Fortschritte bei diesen sehr schwierigen Themen feststellt, will sie in einer zweiten Phase über Grundlagen der künftigen Beziehungen sprechen.

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