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Brutaler Machtkampf im Sudan | Mehr als 330.000 Menschen vertrieben


Blutiger Machtkampf
Hunderttausende im Sudan wegen Gefechten auf der Flucht

Von dpa
Aktualisiert am 02.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Sudanesische Flüchtende: Sie gelangen über den Grenzübergang von Argeen nach Ägypten.Vergrößern des BildesSudanesische Flüchtende: Sie gelangen über den Grenzübergang von Argeen nach Ägypten. (Quelle: STR/dpa)
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Mehr als 100.000 Menschen sind aus dem Sudan in die Nachbarländer geflohen, im Land sind es deutlich mehr. Hilfsgüter werden verteilt – doch nicht überall lässt das die Sicherheitslage zu.

Im Sudan sind seit Ausbruch der Kämpfe Mitte April mindestens 334.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden. Das berichtete die UN-Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf. Der Großteil davon, rund 240.000 Menschen, sei in den Gebieten Süd- und Westdarfur vertrieben, wie ein IOM-Sprecher sagte. Schon vor dem Konflikt gab es im Sudan durch frühere Kämpfe 3,7 Millionen Vertriebene.

Die Zahl der Flüchtlinge, die Zuflucht in Nachbarländern suchen, hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) die 100.000 überschritten. Viele kämen im Tschad, im Südsudan und in Ägypten an. Darunter seien Sudanesen, aber auch Flüchtlinge aus anderen Ländern, die im Sudan Zuflucht gefunden hatten. Das UNHCR richtet sich bei seinen Planungen darauf ein, dass bei anhaltenden Kämpfen mehr als 800.000 Menschen fliehen könnten. "Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt", schrieb UNHCR-Chef Filippo Grandi am Montag auf Twitter.

Konfliktparteien stimmen siebentägiger Waffenruhe zu

Die Anführer der kämpfenden Parteien – die sudanesische Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) – stimmten unterdessen am Dienstag einem siebentägigen Waffenstillstand vom 4. Mai bis 11. Mai zu. Das teilte das Außenministerium des benachbarten Südsudan mit. Der Präsident des Südsudan, Salva Kiir, vermittelt seit wenigen Tagen als Vertreter des nordostafrikanischen Regionalverbunds IGAD zwischen den beiden Konfliktparteien.

In dem nordostafrikanischen Land mit rund 46 Millionen Einwohnern kämpft der De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte seit Mitte April gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) anführt. Die beiden Generäle hatten die Führung Sudans durch gemeinsame Militärcoups übernommen.

Hilfsgüter sollen bei passender Sicherheitslage verteilt werden

Der Sudan war schon vor der jüngsten Gewalt bereits massiv auf internationale humanitäre Hilfe angewiesen. Der UN-Spendenaufruf für 2023 im Umfang von 1,75 Milliarden US-Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) war aber bis Anfang Mai erst zu 14 Prozent gedeckt. Die UN-Organisationen brauchten dringend Geld, um Hilfe leisten zu können, sagte ein Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA.

Sechs Container der WHO, die per Schiff in Port Sudan angekommen waren, wurden am Dienstag geleert und das Material in Lagerhäuser umgeräumt, wie ein WHO-Sprecher in Genf sagte. Die UN hätten vor dem Konflikt bereits viel Hilfsmaterial im Sudan gehabt und nicht alle Lager seien geplündert worden, sagte der OCHA-Sprecher. Das Material werde verteilt, sobald die Sicherheitslage dies zulasse.

Das Gesundheitsministerium meldete Ende vergangener Woche rund 530 Tote und gut 4.600 Verletzte durch die Kämpfe. Im Chaos der Gefechte ist es für Behörden aber schwierig, einen Überblick zu behalten. Die gehen davon aus, dass die wahren Zahlen deutlich höher liegen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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