Saudi-Arabien stellt Bedingung für Atomwaffen

Die Angst vor einer iranischen Atombombe besteht weiter. Saudi-Arabien will eine solche Bewaffnung Teherans nicht hinnehmen.
Saudi-Arabien hat sich besorgt über das angebliche Atomwaffenprogramm des Iran geäußert – und eine Forderung aufgestellt. "Wenn sie eine bekommen, müssen wir auch eine bekommen", sagte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman in einem am Mittwoch auszugsweise vorab veröffentlichten Interview mit dem Sender Fox News.
Der Iran wird vom Westen immer wieder wegen seines Atomprogramms kritisiert. Seit vielen Monaten stecken die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 zwischen dem Iran und dem Westen in einer Sackgasse. Zuletzt gab es eine EU-Initiative, die zwar vom Iran begrüßt wurde, aber ohne konkrete Termine für neue Gespräche. Auch die brutale Unterdrückung der jüngsten Proteste im Iran hatte das Vertrauen in die Verhandlungen erschüttert. Die EU verurteilte das Vorgehen des iranischen Sicherheitsapparats und verhängte neue, scharfe Sanktionen. Die USA hatten ebenfalls neue Sanktionen angedroht und sogar militärische Aktionen nicht ausgeschlossen, sollte der Iran Atomwaffen bauen. Aus Teheran heißt es offiziell, dass das Atomprogramm ziviler Natur sei.
Annäherung mit Israel
Derweil scheinen sich die einstigen Erzfeinde Israel und Saudi-Arabien langsam anzunähern. "Jeden Tag kommen wir uns näher", sagte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman in einem am Mittwoch auszugsweise vorab veröffentlichten Interview mit dem Sender Fox News. "Für uns ist die palästinensische Frage sehr wichtig. Wir müssen diesen Teil lösen", sagte er auf die Frage, was im Gegenzug für eine Normalisierung der Beziehungen nötig wäre. Saudi-Arabien pocht bislang auf die Schaffung eines palästinensischen Staates. Teile von Israels Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnen dies jedoch ab.
- Nachrichtenagentur Reuters