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ARD-Team von israelischen Soldaten im bedroht und beschimpft


Nicht der erste Vorfall dieser Art
ARD-Team von israelischen Soldaten im Westjordanland bedroht

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Israelischer Checkpoint im Westjordanland (Archivbild): Eine jüdische Journalistin soll von den Soldaten als Verräterin beschimpft worden sein.Vergrößern des BildesIsraelischer Checkpoint im Westjordanland (Archivbild): Eine jüdische Journalistin soll von den Soldaten als Verräterin beschimpft worden sein. (Quelle: AHMAD GHARABLI)
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Ein Journalistenteam berichtet, von der israelischen Armee schikaniert worden zu sein. Das Auswärtige Amt mahnt die Einhaltung der Pressefreiheit an.

Ein ARD-Team ist im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden. Der Vorfall wurde am Sonntagabend auf "tagesschau.de" und "BR24" geschildert: Korrespondent Jan-Christoph Kitzler sei mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin auf dem Rückweg von einem Interview gewesen, als sie südlich der palästinensischen Stadt Hebron von israelischen Soldaten gestoppt worden seien.

Demnach sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden. Der Bayerische Rundfunk, der das ARD-Studio Tel Aviv betreibt, betrachte den Vorfall als Angriff auf die Pressefreiheit.

Das israelische Militär teilte auf Nachfrage am Montagmorgen mit, die Handlungen der Soldaten seien nach dem Vorfall untersucht und die Vorschriften bekräftigt worden. Die Armee entschuldige sich "für jegliche entstandenen Unannehmlichkeiten".

Als Verräterin beschimpft

Das ARD-Team war dem Bericht zufolge unterwegs, um über Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser im von Israel besetzten Westjordanland zu berichten. "Die Soldaten haben uns mit ihren Waffen bedroht und uns gefragt, ob wir Juden seien. Unsere Kollegin wurde als Verräterin beschimpft", wird Korrespondent Kitzler zitiert. Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien.

"Für uns ist es der zweite Vorfall innerhalb einer Woche. Unser Team hat sich klar als akkreditierte Pressevertreter ausgewiesen und war fernab militärischer Sicherheitsbereiche", sagte der Leiter des ARD-Studios, Christian Limpert. "Wir können das Vorgehen des israelischen Militärs nicht akzeptieren."

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Auch die Bundesregierung mahnte die Einhaltung der Pressefreiheit an. "In einer so angespannten Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist natürlich Pressefreiheit ein extrem hohes Gut", betonte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Für ihre Berichterstattung müsse Pressevertretern vor Ort freier Zugang gewährt werden, forderte sie.

Der Verband der Auslandspresse in Israel hatte bereits Ende Oktober die israelische Armee aufgerufen, die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten, und von zwei Vorfällen im Westjordanland berichtet, bei denen Soldaten Reporter bedrängt hätten. Bei einem davon waren demnach ebenfalls ARD-Mitarbeiter betroffen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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