Irans oberster Führer Chamenei-Rede löst Spekulationen aus

Der geistliche Führer des Iran hat Widerstand gegen den Angriff auf sein Land angekündigt. Doch sein Auftritt befeuerte Mutmaßungen über das Ende seiner Herrschaft.
Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer bedingungslosen Kapitulation laut Staatsmedien zurückgewiesen.
"Das iranische Volk ist entschlossen und wird sowohl gegen einen auferzwungenen Krieg als auch gegen einen auferzwungenen Frieden Widerstand leisten", sagte Chamenei einer im Fernsehen verlesenen Ansprache zufolge.
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Die USA warnte er eindringlich vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt. Das werde "irreparablen Schaden" hervorrufen, so das iranische Staatsoberhaupt.

Spekulationen über Chameneis Zukunft
Gezeigt wurde Chamenei zunächst nicht. Auch seine Stimme war nicht zu hören. Das hatte Beobachtern zufolge zunächst Spekulationen über eine mögliche bevorstehende Ablösung des Ayatollahs an der Spitze des Landes befeuert. Später wurde eine Videoaufzeichnung der Ansprache veröffentlicht, die Chamenei an einem ungenannten Ort zeigte.
Am Dienstag hatte sich US-Präsident Donald Trump mit einer unverhohlenen Drohung an Chamenei gewandt, dem die iranische Verfassung als Staatsoberhaupt in allen strategischen Belangen das letzte Wort gewährt. "Wir wissen genau, wo sich der sogenannte 'Oberste Führer' versteckt hält", schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. "Er ist ein leichtes Ziel." Vorerst sei Chamenei dort aber sicher. "Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment."
Trump warnte den Iran davor, Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abzufeuern und mahnte: "Unsere Geduld geht langsam zu Ende." In einem weiteren Post schrieb Trump – wohl an den Iran gerichtet – in Großbuchstaben: "Bedingungslose Kapitulation!"
Russland warnt USA vor direkten Angriffen auf Iran
Das russische Außenministerium warnte die USA ebenfalls vor einem direkten Eingreifen. "Das wäre ein die gesamte Lage radikal destabilisierender Schritt", sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Selbst Spekulationen in diese Richtung seien sehr gefährlich, sagte der Diplomat.
- Nachrichtenagentur dpa