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Navy Seal enthüllt: Die Wahrheit über Bin Ladens Tod


Terrorismus
Die Wahrheit über Bin Ladens Tod

Von afp, t-online, dapd
Aktualisiert am 30.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Was spielte sich in Bin Ladens Versteck in Abottabad wirklich ab, als Navy Seals sein Schlafzimmer stürmten?Vergrößern des BildesWas spielte sich in Bin Ladens Versteck in Abottabad wirklich ab, als Navy Seals sein Schlafzimmer stürmten? (Quelle: Fotomontage mit Bildern von dapd)
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Wenn zutrifft, was ein Ex-Navy Seal in einem Enthüllungsbuch über die Tötung Osama bin Ladens schreibt, dann stieß das Team Six der US-Spezialeinheit im Mai 2011 in Abottabad auf einen feigen, wehrlosen und schon so gut wie toten Terrorchef. Zur Sicherheit durchsiebten die Elitesoldaten den am Boden liegenden Körper noch einmal.

Kommt jetzt die ganze Wahrheit ans Licht? Der Einsatz sei "wie ein schlechter Actionfilm" dargestellt worden, beschwert sich Mark Owen (Pseudonym) in seinem Enthüllungsbuch "No Easy Day: The Firsthand Accound of the Mission That Killed Osama bin Laden" (deutsch: Kein leichter Tag: Ein Bericht aus erster Hand über die Operation, bei der Osama bin Laden getötet wurde").

Keine Gefahr durch den Terrorchef

Das Buch legt nahe, dass von Bin Laden zum Zeitpunkt seiner Tötung keine unmittelbare Gefahr ausging. Das berichtete die "Huffington Post", die bereits in Besitz eines Exemplars des Enthüllungsbuches ist, das offiziell erst am 4. September erscheint (ursprünglich sollte es am 11. September erscheinen).

Demnach wurde Bin Laden offenbar von einer Kugel am Kopf getroffen, als er aus der Tür seines Schlafzimmers in einen Flur im Obergeschoss seines Anwesens blickte. Mitglieder der Navy Seals seien eine schmale Treppe hoch in Richtung des Terrorchefs geeilt, als einer von ihnen einen Mann gesehen habe, der aus einer Tür schaute.

"Der Mann verschwand im dunklen Raum"

"Wir waren weniger als fünf Schritte vom oberen Stockwerk entfernt, als ich gedämpfte Schüsse hörte. BOP. BOP," schreibt Owen laut "Huffington Post". Und weiter: "Von meiner Position aus konnte ich nicht erkennen, ob sie das Ziel trafen oder nicht. Der Mann verschwand im dunklen Raum."

Die Darstellung der Ereignisse in dem Buch widerspricht Angaben der US-Regierung, wonach die US-Spezialkräfte erst auf Bin Laden schossen, als dieser sich in das Schlafzimmer zurückgezogen hatte. Dort, hieß es, habe er nach einer Waffe greifen wollen. Tatsächlich aber sei der Terrorchef unbewaffnet gewesen, schreibt Owen. Er sei tödlich verwundet worden, bevor die Navy Seals den Raum stürmten.

"Blut und Gehirn quollen hervor"

Bin Laden sei schon so gut wie tot auf dem Boden gelegen, über ihm weinende Frauen. "Blut und Gehirn quollen aus seinem Kopf hervor", er soll noch gezuckt haben. Die Elitesoldaten hätten sodann ihre Ziellaser auf die Brust des Al-Kaida-Führers gerichtet und mehrere Salven abgefeuert, bis er sich nicht mehr bewegte.

Danach hätten die Seals mehrfach das Gesicht des Toten gecheckt, ob es sich wirklich um Bin Laden handele. Sie hätten ein junges Mädchen und eine Frau verhört, die die Identität des Toten bestätigten.

"Je höher der Rang, desto memmenhafter"

"Er hatte nicht einmal eine Verteidigung vorbereitet", berichtet der Soldat in seinem Buch. Zwei Waffen - eine AK-47 und eine Makarov Pistole -, die in dem Zimmer gefunden wurden, seien nicht geladen gewesen. "In allen meinen Einsätzen haben wir das immer wieder beobachtet: Je höher der Rang der Zielperson, desto memmenhafter."

Der ehemalige Elitesoldat wolle mit seinem Buch klarstellen, wie es wirklich gelaufen war. "Zuerst war es lustig, weil es so falsch war", schreibt Owen über die Berichterstattung nach dem Einsatz. Es habe überhaupt keine 40-minütige Schießerei vor dem Eingang zu Bin Ladens Versteck gegeben, betont er. Und es sei einfach falsch, dass der Terrorfürst noch Zeit hatte "uns in die Augen zu schauen".

Brustkorb des toten Terroristen als Sitzplatz

Die US-Regierung hatte zudem betont, die Leiche Bin Ladens sei würdig behandelt und nach muslimischem Ritus im Meer bestattet worden. Dem Buch des Augenzeugen zufolge saß während des Hubschrauber-Fluges auf Pakistan jedoch ein Mitglied der SEAL-Truppe auf dem Brustkorb des Toten, weil es an Bord nicht genug Platz gab.

Ein US-Regierungsbeamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, selbst wenn die Schilderung des Augenzeugen stimmen sollte, handele es sich nicht um ein Zeichen mangelnden Respekts. Vielmehr habe das Spezialkommando bei der Landung in Bin Ladens Versteck einen Helikopter durch einen Unfall verloren. Daher sei der einzige verbleibende Hubschrauber überfüllt gewesen. Bei Hubschrauberflügen nach anderen Einsätzen in der Vergangenheit hätten US-Elitesoldaten auf den Leichen ihrer eigenen gefallenen Kameraden sitzen müssen, betonte der Regierungsbeamte.

Verteidigungsministerium prüft Buch auf Geheimnisverrat

Das US-Verteidigungsministerium hat mit der Überprüfung des Enthüllungsbuchs begonnen, um es auf möglichen Geheimnisverrat hin zu untersuchen.

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