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Geiselnahme in Sydney: 5 Geiseln sind entkommen


Terroralarm in Australien
Geiselnahme in einem Café in Sydney

Von reuters, afp, dpa
Aktualisiert am 15.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Links: Der mutmaßliche Täter. Rechts: Eine Angestellte des Cafés konnte entkommen. Vier weiteren Menschen gelang die FluchtVergrößern des BildesLinks: Der mutmaßliche Täter. Rechts: Eine Angestellte des Cafés konnte entkommen. Vier weiteren Menschen gelang die Flucht (Quelle: ap-bilder)
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In Sydney ist ein bewaffneter Mann in ein Café gestürmt und hat mehrere Menschen als Geiseln genommen. Dort verschanzt er sich schon seit Stunden. Die australische Anti-Terror-Polizei ist nach dem Überfall, der sich um kurz nach Mitternacht deutscher Zeit ereignete, im Großeinsatz. Der Täter, mutmaßlich ein Dschihadist, handelt nach Angaben des Polizeichefs Andrew Scipione alleine.

Erste Forderung

Laut Medienberichten hat der Geiselnehmer etwa eine Stunde nach der ersten Kontaktaufnahme auch erste Forderungen gestellt. Demnach fordert er ein Gespräch mit Australiens Premierminister Tony Abbott. Zudem soll er nach einer IS-Fahne verlangt haben. Die Polizei steht in direkten Verhandlungen mit dem Täter.

Fünf Geiseln entkommen

Fünf Geiseln konnten nach Angaben der australischen Polizei entkommen. Im Fernsehen war zu sehen, wie drei Männer aus verschiedenen Türen ins Freie rannten. Eine Stunde später rannten zwei weitere Frauen aus dem Café. Es war unklar, ob sie fliehen konnten oder freigelassen wurden. Die beiden waren offenbar Angestellte des Cafés, sie trugen Schürzen mit dem Logo des Betreibers.

"Wir tun alles, um dies zu einem friedlichen Ende zu bringen", sagte Polizeichef Scipione. Die Polizei sei auf solche Einsätze vorbereitet. Zudem steht die Polizei mittlerweile in Kontakt zu dem Geiselnehmer. "Das mag eine Weile dauern", sagte die stellvertretende Polizeichefin Catherine Burn. Laut Burn befinden sich nun noch weniger als 30 Menschen in der Gewalt des Täters, bislang sei aber niemand verletzt worden. Verschiedene Medien sprechen von noch etwa 13 Geiseln.

Geiseln mussten Allah-Fahne hochhalten

Nach Angaben Abbott gab es Anzeichen für eine politisch motivierte Tat. "Dies ist ein sehr beunruhigender Vorfall", sagte er. Der Täter war am Morgen in das Café der Firma Lindt im Zentrum der Metropole gestürmt, wie Augenzeugen berichteten. Er zwang zwei Frauen, eine schwarze Fahne mit weißen arabischen Schriftzeichen von innen an die Fenster zu pressen. Darauf stand "Allah ist groß". Sie werde oft von Dschihadisten benutzt.



Es handelte sich aber nicht um die Fahne der im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz Islamischer Staat. Die Bedeutung der Fahne werde noch untersucht, sagte Polizeichef Scipione. "Wir prüfen noch, welche Motivation dahinter steckt. Wir wissen noch nicht, woher der Mann kommt."

Über Facebook drückte Lindt "tiefste Besorgnis über den ernsten Zwischenfall" aus. "Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Angestellten und Gästen und ihren Familien und Angehörigen", hieß es weiter in der Mitteilung.

Verkehr umgeleitet, Opernhaus geräumt

Das Gebiet im Geschäftsviertel ist weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Gebäude wurden geräumt. Einige Bürogebäude in unmittelbarer Nähe des Cafés wurden abgesperrt und die Angestellten gebeten, auszuharren. "Wir wurden angewiesen, auf unserem Stockwerk zu bleiben und uns von den Aufzügen fernzuhaltenDer öffentliche Verkehr wurde weiträumig umgeleitet. Die Flugsicherung dementierte jedoch Medienberichte, wonach der Luftraum über Sydney gesperrt worden sei.

Nach Medienberichten wurde auch das berühmte Opernhaus geräumt. Auf Fotos war das Gelände am Hafen völlig leer zu sehen. Mitarbeiter und Touristen berichteten Reportern außerhalb der Sicherheitszone, dass sie nicht in das Gebäude konnten.

Abbott: "Menschen, die uns Böses wollen"

Premierminister Abbott berief umgehend den Sicherheitsrat ein. "Es gibt Menschen auf der Welt, die uns Böses wollen", sagte er. Er rief die Australier auf, sich nicht von ihren Alltagsaktivitäten abhalten zu lassen. Das sei das Ziel von politisch motivierten Tätern, und dem dürfe man keinen Vorschub leisten.

Martin Place ist ein historischer Platz in der Fußgängerzone im Geschäftsviertel. In der Umgebung arbeiten tausende Menschen. In unmittelbarer Nähe liegen mehrere Bankzentralen, das Büro des Ministerpräsidenten von New South Wales und das US-Konsulat. Die Polizei räumte mehrere Gebäude und wies die Menschen mit Bürofenstern direkt am Platz an, sich in die hinteren Teile ihrer Gebäude zurückzuziehen.

Fernsehsender filmten den Geiselnehmer durch ein Fenster des Cafés. Auf dem Video war ein Mann mittleren Alters mit grauem Bart und einem Kopftuch zu sehen, auf dem offenbar arabische Schriftzeichen standen. Der Mann trug einen schwarzen Rucksack.

Australien ist seit September unter erhöhtem Terroralarm. Es gilt Alarmstufe drei der vierstufigen Skala, was bedeutet: "Terroranschlag wahrscheinlich". Bei einer Großrazzia hatte die Polizei im September nach eigenen Angaben einen Anschlag mit Enthauptung auf australischem Boden vereitelt.

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