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Freundin von Geiselnehmer von Paris in Türkei gereist


Gesuchte Terror-Komplizin
Freundin von Geiselnehmer von Paris in Türkei gereist

Von reuters, dpa, ap, afp
Aktualisiert am 10.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Die Lebensgefährtin des getöteten Geiselnehmers in einem jüdischen Supermarkt, Hayat Boumeddiene, ist weiterhin auf der Flucht.Vergrößern des BildesDie Lebensgefährtin des getöteten Geiselnehmers in einem jüdischen Supermarkt, Hayat Boumeddiene, ist weiterhin auf der Flucht. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die unter Hochdruck gesuchte Partnerin des von der Polizei erschossenen islamistischen Geiselnehmers Amedy Coulibaly hat Frankreich offenbar verlassen. Die 26-jährige Hayat Boumeddiene sei schon "seit einer gewissen Zeit" in der Türkei, sagte ein Polizeivertreter.

Boumeddiene war als mögliche Mittäterin bei zwei Verbrechen ihres Freundes Coulibaly gesucht worden: den tödlichen Schüssen auf eine Polizistin im Süden von Paris am Donnerstag und der tödlichen Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt am Freitag. Neben der Suche nach Boumeddiene konzentrieren sich die Ermittler derzeit auf mögliche Hintermänner der Terroristen.

Die Fahnder wollen herausfinden, woher die Waffen der Terroristen stammten und ob die Männer Anweisungen erhielten, "aus Frankreich, dem Ausland oder dem Jemen", wie der Staatsanwalt sagte.

Nach Syrien weitergereist?

Zum Zeitpunkt der Taten habe sich Boumeddiene höchstwahrscheinlich bereits in der Türkei aufgehalten, sagte der Polizeivertreter nun. Die Ermittler versuchen herauszufinden, ob Boumeddiene von der Türkei aus nach Syrien weiterreiste. Laut Berichten des französischen Senders RTL sei sie bereits am 2. Januar über Madrid nach Istanbul geflogen und am Donnerstag an der türkisch-syrischen Grenze gesehen worden. An diesem Tag war die Polizistin getötet worden.

Coulibaly kannte einen der Angreifer auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" und hatte seine Angriffe nach eigenen Angaben mit den "Charlie Hebdo"-Attentätern abgestimmt. Er wurde bei der Erstürmung des jüdischen Supermarkts am Freitag von Polizisten erschossen. Kurz zuvor waren bereits die "Charlie Hebdo"-Attentäter bei einem zweiten Polizeieinsatz erschossen worden.

Junge, fast kindlich wirkende Frau

Die Polizei warnte zunächst, auch die Gesuchte sei "bewaffnet und gefährlich". Von Boumeddiene kursieren zwei Fotos. Eines der Bilder, das zuerst in der Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde, zeigt eine verschleierte und mit einer Armbrust bewaffnete Frau. Zusammen mit ihrem Lebensgefährtin war Boumeddiene mehrfach in ein Waldgebiet im Süden Frankreichs gereist, um dort mit der Waffe zu trainieren.

Im Kontrast dazu steht das offizielle Fahndungsfoto der Polizei. Darauf ist eine junge, fast kindlich wirkende Frau mit braunen Haaren zu sehen, die teilnahmslos in die Kamera blickt. Das Foto entstand im Jahr 2010, als die Polizei Boumeddiene zu ihrem Lebensgefährten Coulibaly, einem polizeibekannten Islamisten, befragte.

Boumedienne hatte engen Kontakt zu Kouachis Frau

Boumeddiene stammt aus schwierigen familiären Verhältnissen. Ihre Mutter starb, als Hayat sechs Jahre alt war. Danach wuchsen sie und ihre sechs Geschwister unter staatlicher Obhut auf, da sich ihr Vater nicht um die Kinder kümmern konnte. Die 26-Jährige gilt als sehr religiös. Laut Medienberichten verlor sie ihren Job als Kassiererin, weil sie darauf bestand, einen Nikab zu tragen. Ein solcher Schleier verdeckt das Gesicht fast vollständig.

Coulibaly und Boumeddiene vollzogen 2009 eine religiöse Trauung, offiziell verheiratet waren sie aber nicht, da dafür in Frankreich der Gang auf ein Standesamt nötig ist. Coulibaly saß mehrere Jahre unter anderem wegen Waffenbesitzes im Gefängnis, zog aber nach seiner Haftentlassung im Mai 2014 wieder bei seiner Partnerin ein.

Boumeddiene hatte engen Kontakt zu Chérif Kouachis Frau Izzana Hamyd, die bereits am Mittwoch in Polizeigewahrsam genommen wurde. Nach Angaben der Ermittler führten die beiden Frauen im vergangenen Jahr mehr als 500 Telefongespräche. Die Verbindungsdaten und Mitschnitte werden nun ausgewertet, um die Rolle der beiden Frauen zu klären und mögliche weitere Komplizen ausfindig zu machen.

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