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Anschlag in Istanbul: Steinmeier bestätigt acht deutsche Todesopfer


Selbstmordattentat in Istanbul
Steinmeier bestätigt acht deutsche Todesopfer

Von ap, dpa, reuters, afp
Aktualisiert am 12.01.2016Lesedauer: 2 Min.
Polizisten sichern nach dem Anschlag einen Platz im bei Touristen beliebten Sultanahmet-Bezirk in Istanbul.Vergrößern des BildesPolizisten sichern nach dem Anschlag einen Platz im bei Touristen beliebten Sultanahmet-Bezirk in Istanbul. (Quelle: Reuters-bilder)
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Bei einer Explosion im bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in Istanbul sind acht Deutsche getötet worden. Das bestätigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin. Zuvor war von neun deutschen Opfern die Rede gewesen. Insgesamt sollen bei dem Selbstmordanschlag zehn Menschen ums Leben gekommen sein.

Neun weitere Deutsche seien schwer verletzt, sagte Steinmeier unter Berufung auf Informationen, die er in einem Telefonat von seinem türkischen Amtskollegen erhalten habe. Verwirrung gab es um ein mögliches Anschlagsopfer aus Peru. Dafür gebe es bislang keine Bestätigung, teilte das Außenministerium inzwischen in Lima mit. Ministerin Ana María Sánchez hatte zuvor erklärt, unter den zehn Toten sei auch ein Peruaner.

"Mörderischer Akt"

Kanzlerin Angela Merkel verurteilte den Anschlag als "mörderischen Akt". "Die Terroristen sind Feinde aller freien Menschen, ja, sie sind Feinde aller Menschlichkeit", sagte Merkel in Berlin. Sie betonte: "Genau diese Freiheit und unsere Entschlossenheit, gemeinsam mit unseren internationalen Partnern, gegen diese Terroristen vorzugehen, werden sich aber durchsetzen."

Ein Berliner Reiseunternehmen teilte derweil mit, dass nach aktuellem Kenntnisstand "mehrere Personen einer Reisegruppe der Lebenslust Touristik GmbH Berlin" unter den Opfern seien. Zudem müsse von einer "größeren Anzahl verletzter Reisender ausgegangen werden".

Davutoglu macht IS verantwortlich

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, der Attentäter sei ein ausländisches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Türkei werde den Kampf gegen den IS fortsetzen und die Hintermänner des Anschlags finden und bestrafen. Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus ergänzte, der Attentäter sei vermutlich erst kürzlich aus Syrien in die Türkei eingereist. Er gehöre nicht zu den Personen, die die Türkei zur Beobachtung ausgeschrieben habe.

Das Auswärtige Amt richtete nach Angaben Merkels einen Krisenstab ein. "Meine Gedanken sind in diesen Stunden natürlich bei den Angehörigen der Opfer und bei den Verletzten", sagte die Kanzlerin. Außenminister Steinmeier sprach von einem "barbarischen feigen Akt des Terror", den die Bundesregierung auf das Schärfste verurteile. Zugleich versicherte er: "Wir stehen fest an der Seite der Türkei."

Extrem laute Explosion

Es habe eine extrem laute Explosion gegeben, sagte die deutsche Touristin Caroline, die mit ihrer Tochter in der Nähe unterwegs war. Dann habe sie einen starken Geruch wahrgenommen, der ihr in der Nase gebrannt habe. "Ich bin mit meiner Tochter weggelaufen", fuhr Caroline fort. Sie hätten in einem Gebäude Zuflucht gesucht. "Es war wirklich beängstigend."

Das Auswärtige Amt in Berlin rief deutsche Türkei-Touristen zur Vorsicht auf. "Reisenden in Istanbul wird dringend geraten, Menschenansammlungen auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen vorläufig zu meiden", heißt es in einem Reisehinweis.

In der Türkei wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Anschläge verübt. Im Oktober starben bei einem doppelten Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Ankara 103 Menschen. Dieser bislang blutigste Anschlag auf türkischem Boden wurde der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zugeschrieben.




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